Fußball, Aufstiegsrunde zur Verbandsliga: ESV Südstern Singen – SV Laufenburg (Samstag, 15.30 Uhr, Hardt-Stadion). – Mit der 1:3-Niederlage in Mörsch eine herbe Hypothek auf den Schultern, zudem noch wichtige Spieler, die, wie zum Beispiel Nuradin Xani, gesperrt oder bei einem Preisgeld-Turnier in den USA am Start sind – die Ausgangslage beim ESV Südstern Singen vor dem entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Verbandsliga könnte wahrlich besser sein. Und dennoch berichtet Südstern-Trainer Vice Barjasic: „Bei den Spielern habe ich selten solch eine Vorfreude auf ein Spiel erlebt!“

Noch genug Offensivpower

Das Spiel in Mörsch ist abgehakt. „Es gibt solche Tage, an denen es einfach nicht läuft“, so Barjasic. Trotz des Fehlens von Nedzad Plavci, René Greuter und Denis Hoxha, die seit Montag bei einem internationalen Fußballturnier in den USA spielen, bei dem es um eine Siegprämie von einer Million US-Dollar geht, ist Barjasic zuversichtlich. Schließlich habe er in seinem Kader reichlich Offensivpower. Andere Akteure müssten jetzt Führungsrollen übernehmen – Albert Malaj, Cheick Oumar Coulibaly oder Kevin Peckruhn.

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Die Generalprobe ohne das Trio, die erste Hälfte gegen Absteiger FC Öhningen-Gaienhofen am letzten Landesligaspieltag, lief allerdings nicht nach Wunsch. Vor allem Nedzad Plavci fehlte zunächst als Dreh- und Angelpunkt.

Als kurzfristige Verstärkung haben sich die Südsterne zudem Ante Barjasic geholt, einen entfernten Verwandten des Trainers (wir berichteten). Der 34-jährige Offensivspieler hat zuletzt für sechs Monate kein Pflichtspiel mehr bestritten und war zuvor unter anderem für den FC Singen 04 und den 1. FC Rielasingen-Arlen am Ball.

Letzter Aufstieg liegt 22 Jahre zurück

Drei Mal ist der SV Laufenburg bereits in die Verbandsliga aufgestiegen, der letzte Aufstieg liegt allerdings schon 22 Jahre zurück – und auch damals setzte sich das Hochrheinteam knapp in der Relegation durch.

Drei Jahre später ging es dann zurück in die Landesliga, ehe im Jubiläumsjahr 2008 eine böse Überraschung folgte: Wegen der fehlenden Spielberechtigung eines Spielers wurden 15 Punkte abgezogen, am Ende der Saison ging es hinunter in die Bezirksliga.

Nun also der vierte Anlauf, sich in der Verbandsliga zu etablieren. Mit einem Bein fühlt sich das Team von Trainer Michael Hagmann, das an 17 Spieltagen der Saison Tabellenführer der Staffel 2 war und daher eigentlich den direkten Aufstieg angepeilt hatte, bereits in der höchsten Liga Südbadens.

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Nichts mehr zu verlieren

Daher hofft Vice Barjasic auch, dass sein Team locker auftreten kann, da es nichts mehr zu verlieren hat, denn wohl jeder erwartet jetzt den letzten Schritt der Gäste. Wie auch der ESV Südstern Singen hat der SV Laufenburg seine Stärken in der Offensive. Am Samstag treffen die beiden torgefährlichsten Landesligisten Südbadens aufeinander. Zwar kommt der Staffel-2-Vizemeister nicht ganz an die 111 Saisontreffer der Singener heran, aber mit 94 Toren kann sich die Bilanz doch sehen lassen.

Und so hofft Barjasic, dass seine Elf nicht zweimal hintereinander einen Seuchentag erwischt, vielleicht mit einem frühen Tor eine Euphorie weckt und mit den Anhängern auf eigenem Platz im Rücken das Unmögliche möglich macht – was mit Blick auf die Relegationsspiele der letzten Tage in den höheren Ligen gar nicht so unmöglich erscheint.

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