Richtungsweisende Begegnung auf der Mettnau: FC Radolfzell empfängt den SC Gottmadingen-Bietingen
Wer kriegt die Kurve eher? Der SC Gottmadingen-Bietingen gastiert am Samstag beim FC Radolfzell. Bei beiden Teams – Tabellenplatz zehn und elf – lief der Saisonstart nicht wie erwünscht.
Neu-Trainer Oliver Sorg ist mit FC Radolfzell nach fünf Spielen Zehnter. Bild: Widmann
| Bild: Julian Widmann
Fußball-Landesliga: FC Radolfzell – SC Gottmadingen-Bietingen (Samstag, 14 Uhr). – Sowohl der FC Radolfzell als auch der SC Gottmadingen-Bietingen wurden vor der Runde zum erweiterten Favoritenkreis gezählt, blieben aber bisher hinter den Erwartungen zurück und mussten zuletzt herbe Niederlagen hinnehmen.
Nitsch: „Haben alle Tugenden vermissen lassen“
Nach solchen Frusterlebnissen wird oft der Vergleich mit einem angeschlagenen Boxer bemüht, der nun besonders gefährlich für den Gegner werden könnte. Was aber, wenn zwei „angeschlagene Boxer“ aufeinandertreffen? Dieses Bild kann SC-Trainer Marius Nitsch so nicht erkennen. „Dazu ist es noch zu früh in der Saison“, sagt er, räumt jedoch ein: „Allerdings ist dieses Spiel schon richtungsweisend für beide Teams!“
Die 0:7-Niederlage gegen Denkingen wurde aufgearbeitet, und Nitsch hat erkannt: „Leider haben wir bei diesem Spiel alle Tugenden, die zum Fußball gehören, vermissen lassen, sodass der Denkinger Sieg, auch in der Höhe, absolut verdient war. Im Fußball spricht man oft von Kopfsache und das ist bei uns aktuell auch das Problem.“ Doch mit Blick auf Samstag verspricht er: „Ich kann versichern: So eine Leistung wird es nicht mehr geben!“
Auch der Radolfzells Trainer Oliver Sorg hat die erste Saisonniederlage, das 0:3 in Konstanz, aufgearbeitet: „Das Derby haben wir uns natürlich anders gewünscht. Aber Konstanz hat es uns sehr schwer gemacht, ins Spiel zu kommen.“
Und auch wenn er gegen den SC Gottmadingen-Bietingen ein ähnliches Spiel mit Derbycharakter erwartet, so hofft er doch: „Wir wollen natürlich an der Niederlage wachsen und es jetzt am Wochenende gegen Gobi besser machen.“
Allerdings überrascht den Trainer des Verbandsligaabsteigers nicht, dass sein Team nicht vorne mitmischt: „Ich bin, wenn ich ehrlich bin, davon ausgegangen, dass es ein zäher Start wird. Wir haben viele junge Spieler dazu bekommen, erfahrende Spieler haben uns verlassen, ein neues Trainerteam kam dazu und eine neue Liga ist auch noch mal ein großer Unterschied.
Das sind Dinge, an die muss man sich erst gewöhnen, aber wir geben uns die Zeit, die wir dafür brauchen.“ Dennoch räumt Sorg ein: „Nichtsdestotrotz hätten wir natürlich gerne mehr Punkte und werden alles dafür geben, diese in den kommenden Spielen zu holen.“
Auch Nitsch vermutet, dass der Gegner Potenzial hat: „Radolfzell hat eine gute, junge Truppe und befindet sich im Umbruch. Qualitativ gehört der FC sicher nicht dahin, wo er aktuell steht.“