Fußball, Landesliga: Bereits vor einem Jahr wurde der SC Konstanz-Wollmatingen zum erweiterten Kreis der Titelanwärter gezählt. Doch vor allem in der Rückrunde wurde das Team von Trainer David D‘Incau dieser Rolle nie gerecht und legte eine erstaunlich lange sieglose Serie hin.
Es fehlten schlicht die Tore. Lediglich 42 mal waren die Konstanzer erfolgreich, Meister FC RW Salem traf mit 86 Toren mehr als doppelt so oft und selbst Absteiger DJK Donaueschingen war mit 38 Toren nur unwesentlich schwächer.
Zwei Siege in zwei Pflichtspielen
Aber eine neue Saison bietet stets die Gelegenheit zum Neuanfang. Ein 3:2-Sieg in der ersten Pokalrunde beim Ligarivalen FC Öhningen-Gaienhofen und nun zum Liga-Auftakt ein 4:1-Sieg gegen den ebenfalls hoch gehandelten VfR Stockach sind zumindest erste positive Zeichen. Vor allem an der mangelnden Durchschlagskraft in der Offensive scheint man mit den Neuverpflichtungen gearbeitet zu haben.
Mit Sven Bode ist ein Stürmer zurück, der beim Nachbarn FC Kreuzlingen lange zu den Offensivaktivposten zählte und gemeinsam mit dem einstigen Landesliga-Torschützenkönig Konstantin Hahn durchaus einen Paradesturm bilden könnte, doch er steht verletzungsbedingt noch nicht zur Verfügung.
Mehr Breite in der Offensive
„Wir haben bewusst unsere Offensive in der Breite erweitert, um den Konkurrenzkampf anzukurbeln und eben variabler agieren zu können“, erläutert Trainer D‘Incau. Und gleich zum Saisonauftakt zeigte die neuformierte SC-Offensive, was in ihr steckt. Mit Samuel Strauß und Lorenzo Craft trafen zwei Neuzugänge.
Und dann wären da ja noch die zwei Tore von Douglas Knappe, der vom VfR Stockach gekommen war und dann gleich gegen seinen Ex-Club doppelt traf. Während man oft beobachten kann, dass erfolgreiche Torschützen bei Treffern gegen ihre Ex-Clubs eher verhalten jubeln, war dies bei Knappe anders.
„Ich habe dem VfR viel zu verdanken und habe die Jungs immer noch sehr gerne, jedoch konnte ich meine Emotionen nicht im Griff halten. Nach einer für mich schwierigen Zeit konnte ich endlich wieder zeigen, wer ich bin. Da habe ich mich für mich sehr gefreut!“, so der erfolgreiche Stürmer, der bereits beim Pokalsieg einen wichtigen Treffer beisteuerte. Und er weiß auch den Sieg sportlich hoch einzuschätzen: „Es bedeutet für mich eine ganze Menge, mein Team dazu verholfen zu haben, einen Auftaktsieg gegen einen starken Gegner einzufahren.“
Während SC-Coach David D‘Incau von einem verdienten Sieg spricht, der eventuell um einen Treffer zu hoch ausfiel, hadert VfR-Coach Ertan Tasdemirci ein wenig mit dem Spielglück.
„Wenn du 1:4 verloren hast, dann klingt das bescheuert, wenn ich sage: Für mich fiel das Ergebnis zu hoch aus, denn es war kein Spiel, in dem eine Mannschaft drei oder vier Tore besser war. Konstanz hat eben zur richtigen Zeit die Tore gemacht!“, so der VfR-Coach, doch letztlich pflichtet er seinem Gegenüber bei: „Auch wenn es für mich kein Drei-Tore-Unterschied war zwischen beiden Teams, hat Konstanz verdient gewonnen!“