Fußball: Der FC Bad Dürrheim reitet aktuell nicht gerade eine Erfolgswelle. Die erste Halbserie in der Landesliga schlossen die Kurstädter mit nur zwölf Punkten aus 16 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz ab und befinden sich in akuter Abstiegsgefahr. Dann sagte Anfang des Jahres der fest eingeplante neue Trainer Pablo Gil ab, nachdem dieser ein gutes Angebot aus Spanien erhalten hatte. Und nun haben die Bad Dürrheimer auch noch ihre zweite Mannschaft aus dem Spielbetrieb der Kreisliga B zurückgezogen. „Der Rückzug tut mir persönlich sehr weh. Ich bin ein Fan von zwei Mannschaften. Leider blieb uns keine andere Wahl“, sagt Bad Dürrheims Vorsitzender Benjamin Wildgruber.
Nach der Absage von Gil war schnell klar, dass Massimo Verratti, der zuletzt als Interimstrainer nach der Trennung von Enrique Blanco gearbeitet hatte, die Landesliga-Mannschaft weiterhin trainieren wird. „Es freut mich, das Vertrauen der Vereinsführung zu haben“, sagt Verratti, der als erste Amtshandlung den Trainingsauftakt um eine Woche auf den 24. Januar vorverlegte.
Nach dem Abgang von Spieler Isa Sabuncuo planten die Kurstädter zunächst eine Nachverpflichtung, doch die wird es wohl eher nicht geben. „Wenn wir personell noch etwas machen, dann werden wir eher einen Perspektivtorhüter verpflichten“, ergänzt Wildgruber, nachdem sich der bisherige zweite Mann, Donaldo Prendi, in Richtung Bodensee verabschiedet hat.
Alternativlos war für Wildgruber der Rückzug der zweiten Mannschaft. „Wenn nur sechs bis sieben Spieler ins Training kommen, können die Übungsleiter nicht vernünftig mit der Mannschaft arbeiten“, so Wildgruber. Auf dem Papier stehen für die Kreisliga-Elf 16 Spieler, doch wegen Studium, anderen Interessen oder privaten Gründen schmolz die Zahl zuletzt immer mehr. Ein Spieler, Roberto Albanese, ist aus dem Kader inzwischen zum SV Geisingen gewechselt. Die Zweitvertretung mit Spielern aus dem Landesliga-Kader aufzufüllen ist durch die Stammspielerregelung nicht mehr möglich. Also zog die Vereinsführung das Reserveteam aus dem Spielbetrieb zurück.
Die verbliebenen jungen Spieler wurden alle mit in den Landesliga-Kader aufgenommen und sollen dort ihre Chance erhalten. Geplant ist, für die kommende Saison wieder eine zweite Mannschaft zu melden, was jedoch gegenwärtig nicht sicher ist. Die Jugendlichen des FC Bad Dürrheim spielen im Nachwuchsbereich alle in der SG Ostbaar, und da ist frühestens in zwei Jahren mit Spielern für die erste oder zweite Vertretung beim FC Bad Dürrheim zu rechnen. „In der SG Ostbaar wird eine sehr gute Arbeit geleistet und wir sind froh, dabei zu sein“, fügt Wildgruber an. Für ihn wurden die entscheidenden Fehler bereits vor einigen Jahren gemacht. „Der Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga A hätte nicht passieren dürfen. Wir bezahlen jetzt dafür“, betont der Vorsitzende.
In acht Vorbereitungsspielen soll sich die Landesliga-Elf schnell wieder finden. Bei bis zu vier möglichen Absteigern fehlen den Kurstädtern aktuell sieben Punkte zum ersten Nichtabstiegsplatz. Für Wildgruber ist das viel Holz, aber auch aufholbar: „Vor uns liegen fünf harte Monate, aber wir werden alle in allen Bereichen Vollgas geben“.