Es war der 23. Mai 2022. Die DJK Donaueschingen stand in Lahr im südbadischen Pokalfinale. Der größte Erfolg in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte. Hunderte Fans hatten sich zur Unterstützung auf den Weg gemacht, doch auf dem Platz fehlte ein wichtiger Spieler: Sebastian Sauter.
Keine Minute verpasst
„Ich war verletzt und es tat richtig weh, bei diesem Höhepunkt der Mannschaft nicht helfen zu können“, erinnert sich der 28-Jährige. Die Donaueschinger mussten sich damals dem SV Oberachern mit 0:3 geschlagen geben. In dieser Saison hat der Sechser im Trikot der DJK hingegen noch keine Minute verpasst und ist als Spielführer in der deutlich verjüngten Elf eine wichtige Größe.
Sebastian Sauter, wohnhaft im Blumberger Ortsteil Nordhalden, hat mit dem Fußball im Donaueschinger Stadtteil Allmendshofen begonnen. Bald erkannten andere Vereine das Talent, und so wechselte er in der B-Jugend das grün-weiße Trikot der DJK mit dem schwarz-weißen Shirt beim FC 08 Villingen.
Nach drei Jahren ging es zurück nach Allmendshofen und weiter zum FC Riedöschingen, nur 16 Kilometer von Nordhalden entfernt. Bald jedoch lockte wieder die DJK, zumal sich da schnell Erfolge einstellten. „Mein sportlicher Höhepunkt war der erstmalige Verbandsliga-Aufstieg mit der DJK 2019/20. Auch an das südbadische Pokal-Halbfinale gegen Rielasingen-Arlen 2019 erinnere ich mich sehr gerne, obwohl wir ausgeschieden sind.“
Als Sechser eine feste Größe
Bei der DJK ist Sauter für Trainer Benjamin Gallmann auf der Sechser-Position eine feste Größe. „Ich habe schon Außenverteidiger gespielt, aber die Sechs liegt mir“, sagt der Schwarzwälder, der bereits als Kind ein Fan des FC Bayern war, was sich zwischenzeitlich etwas verschoben hat.
„Durch die Nähe zu Freiburg ist mir der Sportclub sehr sympathisch geworden.“ Auch wenn Sauter kein konkretes Vorbild hat, verfolgt er etwas intensiver die Spielweise von Federico Valverde von Real Madrid oder Jamal Musiala von den Bayern.
Der ledige Spieler hat neben dem Sport seine berufliche Laufbahn immer ernsthaft verfolgt. Der gelernte Zimmermann studiert aktuell im dritten Semester in Konstanz und peilt den Abschluss als Bauingenieur an. Noch zwei Jahre, ein Praktikum und viele Prüfungen liegen vor ihm. Sich selbst hat Sebastian Sauter in Nordhalden schon ein Häuschen gebaut.
Der umgekehrte Weg
Als im vergangenen Sommer der große personelle Aderlass beim damaligen Verbandsliga-Absteiger DJK einsetzte, ging Sauter den umgekehrten Weg. Er kam nach einem zweijährigen Abstecher bei der SG Riedöschingen/Hondingen zurück. „Der Kontakt war nie abgerissen. Zudem schätze ich die DJK als familiären Verein. Ich hatte wieder Lust darauf, höherklassig zu spielen.“
Dass er gleich zum Dauerbrenner wurde, ist dem 28-Jährigen selbst nicht aufgefallen. „Ich bin der zweitälteste Spieler im Kader. Da beißt man schon mal auf die Zähne“, schmunzelt der Spieler. Die Sechser-Position reizt ihn, „weil man hier die meisten Zweikämpfe führen kann“.
Im Mai 2025 wird die DJK in keinem Endspiel stehen, doch sollte die Elf da den Ligaerhalt perfekt machen, wäre es ebenfalls ein großer Erfolg. Diesmal bestimmt mit Sebastian Sauter.