Fußball, Oberliga: FC 08 Villingen – SV Oberachern 5:0 (3:0). Das gab es schon länger nicht mehr. Überzeugend, souverän und dadurch entspannt – mit diesen Schlagworten lässt sich der 5:0-Heimsieg des FC 08 Villingen im südbadischen Derby gegen einen dann doch ziemlich überforderten und harmlosen SV Oberachern auf drei Nenner bringen. Was aber in keiner Weise die Leistung der Gastgeber schmälern soll. Vielmehr zeigt es, wie überlegen sie während der 90 Minuten waren. Es sagt wohl alles aus, dass Torhüter Mark Redl trotz der fünf Gegentreffer noch bester Mann bei Oberachern war. Gleich mehrfach verhinderte er weitere Einschläge.
„Von Beginn an haben wir dem Gegner unseren Matchplan aufgedrückt, an dem er zu knabbern hatte!“Steffen Breinlinger, Chef-Trainer des FC 08 Villingen
„Von Beginn an haben wir dem Gegner unseren Matchplan aufgedrückt, an dem er zu knabbern hatte. Weil wir sowohl defensiv als auch offensiv die ganze Zeit über daran festgehalten haben und am Ende durch das Ergebnis belohnt wurden“, fasste Chef-Trainer Steffen Breinlinger zusammen. Trotz aller Dominanz dauerte es fast eine halbe Stunde, ehe die auch auf der Anzeigetafel sichtbar wurde. Fabio Pfeifhofer eröffnete schließlich den Torreigen. Für den Neuzugang war es das erste Oberliga-Tor im Trikot seines neuen Vereins.
Neulinge überzeugen
„Was du kannst, kann ich schon lange“, dachte sich wohl Kevin Müller. Die beiden waren im Doppelpack zur aktuellen Saison aus Holzhausen nach Villingen gekommen. Gedankenschnell und im Vollsprint luchste Müller einem Abwehrspieler den Ball ab, lief allein aufs Tor zu und ließ Redl keine Chance. „Für die beiden freut es mich besonders. Unabhängig von ihren Toren haben sie einen sehr griffigen Auftritt hingelegt“, bekamen sie dann auch ein Sonderlob von ihrem Trainer. Dem Treffer ging die vielleicht beste Phase von Oberachern voraus. Mit gleich drei Möglichkeiten hatten die Gäste nach dem 0:1-Rückstand die Chance auf den Ausgleich. Diese wurden aber entweder vergeben oder von Andrea Hoxha im Kasten des FC 08 bravourös vereitelt.
Mit dem Pausenpfiff setzte sich der speziell im ersten Durchgang überragende Gabriel Cristilli über außen durch, seine präzise Flanke nutzte Marcel Sökler per Kopf zum 3:0. Eine völlig verdiente Führung für Villingen, die das oft sehr kritische Publikum im Friedengrund ein ums andere Mal mit Szenenapplaus quittierte.
Torhunger noch nicht gestillt
Aber selbst mit diesem Vorsprung war der Hunger bei den Schwarz-Weißen noch nicht gestillt. Erst hatte Christian Derflinger in der 55. Minute Pech mit einem Pfostenschuss, dann vergaben kurz hintereinander Cristilli und Sökler zwei 100-prozentige Chancen. Besser machte es Sökler, als er nach 64 Minuten einen genau getimten Pass in die Spitze von Jonas Busam aufnahm und seinen Doppelpack schnürte. Nur drei Minuten später trug sich auch noch Derflinger in die Torschützenliste ein.
Der FC 08 hatte sich eindrucksvoll für die beiden zuvor erlittenen Heimniederlagen gegen Essingen und Neckarsulm revanchiert und die eigenen Anhänger wieder voll auf seine Seite gezogen. „Wir haben an die guten Leistungen von Pforzheim und im Pokal angeknüpft. Mit diesem Erfolg im Rücken können wir die nun folgenden herausfordernden Aufgaben angehen“, freute sich Breinlinger im Anschluss an die Partie. Hingegen musste sein Gegenüber Fabian Himmel zugeben: „Der Sieg von Villingen geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Sie haben einen richtig guten Offensiv-Fußball angeboten.“
Tore: 1:0 (27.) Pfeifhofer, 2:0 (34.) Müller, 3:0 (45.) Sökler, 4:0 (64.) Sökler, 5:0 (67.) Derflinger. – SR: Bartschat (Untermünstertal). – Z: 509.
FC 08 Villingen: Hoxha, Krieger, Busam, Liserra, Rinaldi (72. Feißt), Pintidis (84. Hezel), Cristilli (72. Tadic), Müller (62. Albrecht), Derflinger, Sökler, Pfeifhofer (72. Spät).