Frank Enderle

DEL2: Die Playoffs sind im Eishockey der Höhepunkt einer langen Saison. Zum einen gelten die Spiele als besonders spannend und unberechenbar, zugleich wird nach der Hauptrunde der symbolische Reset-Knopf gedrückt. So auch bei den Ravensburg Twowerstars, die im Schlussspurt der Punkterunde hart um ihren Platz in der Playoff-Zone kämpfen mussten.

„Niemand fragt jetzt noch, was vor zwei Wochen oder drei Monaten war“, bekräftigt Marc Vorderbrüggen, der Mitte Februar aufgrund der Freistellung von Rich Chernomaz vom Co-Trainer in die Hauptverantwortung an der Bande gehoben wurde. Womit der Bogen auf die ziemlich durchwachsene Hauptrunde der zunächst als Favorit gehandelten Towerstars gespannt wäre. In der ersten Phase der aufgrund der Corona-Krise später gestarteten Saison standen die Oberschwaben an 15 von 16 Spieltagen an der Tabellenspitze.

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Doch bedingt durch eine unsägliche Verletzungsmisere, musste das Team immer wieder umgestellt werden, darunter litt das gesamte Gefüge. Viele Leistungsträger haderten mit der Chancenverwertung, und mehrfach blieben Punkte trotz klarer Führungen am Ende auf der Strecke. Gerade noch rechtzeitig bekamen die Towerstars aber die Kurve und sicherten sich zu Ostern sieben von neun möglichen Punkten.

Danach war die Hauptrunde beendet, denn aufgrund mehrerer Covid-19-Infektionen in Heilbronn, Bietigheim, Bad Nauheim und Crimmitschau brach die DEL2 die Hauptrunde zwei Spieltage vor dem eigentlichen Ende ab und wertete die Abschlusstabelle nach dem Punkte-Quotienten.

Lerneffekt für die Playoffs

Für Ravensburg bedeutete dies Platz sieben, das Playoff-Ticket war unter Dach und Fach. Towerstars Kapitän Vincenz Mayer nahm aus den letzten Spielen der Hauptrunde so einiges an Lerneffekt für die anstehenden Playoffs mit.

„Wir sollten nach Siegen nicht zu hoch fliegen und nach Niederlagen nicht zu tief fallen“, betont der Stürmer. In diesem Statement steckt auch viel Sinn vor dem Hintergrund, dass aufgrund des kürzeren Zeitfensters die Playoff-Serien dieses Jahr nur im Modus „best of five“ ausgetragen werden.

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Auf dem Papier scheinen die Towerstars gegen den Tabellenzweiten Bad Tölz eher in der Außenseiterrolle. Die Löwen aus dem oberbayrischen Traditionsstandort haben zwar einen nicht allzu tiefen Kader und konnten im letzten Hauptrunden-Viertel meist nur zwölf Feldspieler aufstellen, das Team ist in allen Mannschaftsteilen aber erfahren und hochkarätig besetzt.

Im Ravensburger Lager geht man die Playoff-Serie gegen die Tölzer Löwen daher mit dem nötigen Respekt, aber auch selbstbewusst an. „Es wäre nicht klug, wenn wir uns nur darauf konzentrieren würden, das Spiel des Gegners kaputt zu machen. Wir müssen schon selber die Initiative ergreifen“, sagt Routinier und Ex-Nationalspieler Kai Hospelt.

Towerstars-Trainer Marc Vorderbrüggen im Dialog mit Robbie Czarnik.
Towerstars-Trainer Marc Vorderbrüggen im Dialog mit Robbie Czarnik. | Bild: Enderle

Ebenso zielstrebig lautet auch die Einschätzung von Trainer Marc Vorderbrüggen: „Wir haben eine gute Mannschaft und wenn wir unsere bestmögliche Leistung aufs Eis bringen, brauchen wir keine Angst zu haben.

Alle Playoff-Spiele sind auf www.sprade.tv als Live-Streams zu sehen.