Handball, 2. Bundesliga: Eine ordentliche Verteidigungsarbeit allein genügte der HSG Konstanz am Freitagabend nicht aus, um den ThSV Eisenach zu schlagen. Bei der 25:28-Niederlage drückte der Schuh vielmehr vorne.

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Ohne Umschweife brachte Daniel Eblen sein Urteil über die Leistung seiner Mannschaft auf den Punkt. „Wenn wir nicht in allen Teilen und bei allen Personen auf Top-Niveau sind, dann wird es gegen Mannschaften wie Eisenach sauschwer“, sagt der HSG-Trainer. Gegen den nun Tabellenachten waren die Konstanzer über weite Strecken die schwächere Mannschaft. „Dabei haben wir gut angefangen und waren in der Abwehr aggressiv. Allerdings haben wir bereits in den ersten sieben, acht Minuten vier Gegenstöße nach technischen Fehlern kassiert“, beobachtet Eblen ein Phänomen, das sich durch die gesamte Partie zog. Nur kurz vor und nach der Pause hatten die Konstanzer die Oberhand, als sie den Rückstand drehten und kurzzeitig führten. „Wir sind gut aus der Kabine gekommen und haben aggressiv losgelegt. Ein gutes Team wie Eisenach lässt sich davon aber nicht überrumpeln“, so Eblen, dessen Mannschaft dann wieder in alte Strickmuster verfiel.

Starker Gegner, schwache Abschlüsse

Der HSG-Angriff leistete sich zu viele Fehler, sei es im Passspiel oder im Abschluss. Dazu kam, dass die Gäste mit Blaz Voncina einen hervorragend aufgelegten Torhüter zwischen den Pfosten hatten, der insgesamt elf Würfe parierte. „Der Torhüter war der beste Mann auf dem Platz“, lobt Eblen. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir viele freie Würfe nicht gut abgeschlossen haben.“ Einzig Kreisläufer Markus Dangers (sieben Tore) war ein ständiger Unruheherd, ihn konnten die Eisenacher nahezu die gesamte Partie über nicht kontrollieren.

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Dem gegenüber stand ein Rückraum, der zu wenig Torgefahr ausstrahlte. Dies war sicher auch bedingt durch den zwischenzeitlichen Ausfall von Kapitän und Toptorschütze Tom Wolf. Mitte der ersten Hälfte zog sich Wolf eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zu. In der zweiten Hälfte probierte es der 22-Jährige noch einmal, ihm war aber deutlich anzumerken, dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Den Karren konnte er dann auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. „Wir haben lange auf der Bank diskutiert, ob wir ihn nochmals ins Spiel bringen sollten“, sagt Trainer Eblen. „Tom war der Meinung, dass es ging. Es liegt in der Natur eines Kapitäns, dass er unbedingt spielen wollte.“ Die genaue Diagnose steht noch aus.

Kleine Pause kommt wie gerufen

Vielleicht war Wolfs Blessurauch die Reaktion auf die zurückliegenden Wochen, die der HSG und vor allem dem viel eingesetzten Wolf einiges abverlangte. „Die letzte Zeit war schon heftig. Gerade für Tom oder auch Tim Jud, die aufgrund vieler Verletzten im Rückraum viel spielen mussten. Zudem hatten wir im Training keinen Raum zum Zurücklehnen“, so Eblen. Umso besser sei es nun, dass das nächste Spiel erst am 30. März stattfindet und damit etwas mehr Zeit zum Wunden lecken und Vorbereiten bleibt. Dann kommt die SG BBM Bietigheim in die Schänzlehalle. Eblen: „Ich bin froh, dass wir uns jetzt ein paar Tage um die Regeneration kümmern können.“