3. Liga: HSG Konstanz – VfL Pfullingen 39:32 (20:17). – Um 18.36 Uhr gab es kein Halten mehr in der Schänzlehalle. Die überwiegende Mehrheit der 1300 Fans auf der Tribüne sang: „Hier regiert die HSG!“ Die Konstanzer Ersatzspieler hielt es in den letzten Momenten der Partie ebenfalls nicht mehr auf der Bank. Sie hüpften vor Freude, in der Gewissheit, dass ihre Erfolgsserie auch nach diesem Spitzenduell der Drittliga-Staffel G nicht reißen würde.
39:32 führte der Tabellenführer gegen den Ligadritten. Und wenige Sekunden später war Schluss. Der Zweitliga-Absteiger ist mit neun Erfolgen in Serie auf Kurs in Richtung Staffelsieg – und der Beinahe-Aufsteiger dieses Sommers fuhr mit der zweiten Saisonniederlage im Gepäck nach Hause.
Zuvor hatten die beiden Topteams sich ein heißes Duell geliefert. Vor großer Kulisse legten HSG und VfL los wie die Feuerwehr. Dank drei wichtiger Paraden von Keeper Leon Grabenstein kam der Konstanzer Angriffsexpress schnell ins Rollen. Die treffsicherste Offensive der Staffel lag nach einer knappen Viertelstunde mit 10:5 in Führung.
Zwischenzeitlich fielen die Tore fast im Sekundentakt, die zahlreichen Fans kamen kaum aus dem Staunen heraus. Während die Hausherren ihren Vorsprung auf sechs Treffer ausbauten, wurde es etwas ruppiger auf dem Parkett. Das Spitzenspiel entwickelte sich zu einem Spitzenkampf.
HSG-Trainer Jörg Lützelberger wechselte munter durch, sein Team hatte das Spiel im Griff. Nach und nach kam den Hausherren aber ihre Souveränität abhanden. Die Konstanzer setzten weiter auf eine offensive Deckung, die dem wuchtigen Pfullinger Kreisläufer Alexander Schmid immer wieder einfache Tore ermöglichte. So schmolz die Führung auf 17:15 (25.), ehe es beim Stand von 20:17 in die Pause ging.
Kaum war das Spiel nach der 15-minütigen Unterbrechung angepfiffen, da hatte VfL-Trainer Daniel Brack schon wieder genug gesehen. Konstanz war binnen vier Minuten auf 24:18 davongeeilt, als er seine zweite Auszeit nahm. „Wir hatten vor der Pause zwei, drei Tore aufgeholt und schon gehofft, dass wir in der zweiten Halbzeit den Ausgleich schaffen“, sagte Brack.

Dieser Wunsch sollte sich nicht erfüllen. Die Pfullinger, die im Sommer in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gescheitert waren, erwiesen sich zwar als der erwartet dicke Brocken. Die Konstanzer hatten aber stets die Nase vorn, zwischenzeitlich betrug der Abstand sechs Tore (36:30/54.).
Der frühere HSG-Torhüter Simon Toelke, der sich über seine Rückkehr ans Schänzle freute, hatte seine neuen Pfullinger Mitspieler vor dem Publikum gewarnt. Und die Konstanzer Fans machten in der Schlussphase ihrem Ruf alle Ehre. Sie peitschten ihre Mannschaft nach vorne, als es einen Tag nach Halloween eng zu werden drohte in der Schänzle-Hölle. Und als der Spuk vorbei war, sangen sie im Chor. „Hier regiert die HSG!“
„Vielen Dank an diese Halle, auch an die Pfullinger Zuschauer“, sagte HSG-Trainer Lützelberger, ehe er seiner Mannschaft eine Woche frei gab. Der Tabellenführer pausiert bis zum 13. November. Dann steht das nächste Spitzenspiel beim TuS Fürstenfeldbruck auf dem Programm. Das Duell der beiden Absteiger mit der weißen Weste.
HSG Konstanz: Wolf, Grabenstein (Tor); Stotz (3), Czako (2), Hild (1), Mauch, Knipp, Beckmann (4), Braun (5), Bornhauser (3), Timm, Wendel (5), Schramm (5), Ingenpass, Köder (10/6), Knezevic (1). – Z: 1300.