Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, Final-Hinspiel: HC Hildesheim – HSG Konstanz 38:35 (15:21). – Die HSG Konstanz und die Nerven bei den Auswärtsspielen. Es ist ein Thema, das sich in dieser Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga regelmäßig wiederholt. Im Halbfinale bei der HSG Krefeld hatten die Gäste vom Bodensee eine tadellose erste Hälfte gezeigt und mit 16:11 geführt, ehe am Ende ein enttäuschendes 22:22 stand.

Und nun im Hinspiel der alles entscheidenden Finalserie? Lagen die Konstanzer wieder souverän mit sechs Toren vorne (21:15). Nichts deutete auf einen erneuten Einbruch hin – doch am Ende standen sie sogar mit leeren Händen da.

Starkes Trio vor der Pause

Besonders Fynn Beckmann schien sich einiges vorgenommen zu haben für seine letzten 120 Spielminuten als Handballer. Vor der Pause gab der Zweitälteste im jungen Team vom Bodensee jedenfalls einen vorzüglichen Anführer. Sieben seiner neun Treffer erzielte der 28-Jährige in der ersten Hälfte, und es passte zum erwachsenen Auftritt der HSG, dass auch der älteste Konstanzer, Torhüter Konstantin Poltrum (30), sowie der erfahrene Top-Torjäger Lukas Köder (27) ganz starke 30 Minuten zeigten.

Die HSG-Deckung sorgte für sehr viel Stabilität, wie in Krefeld. Im Angriff zeigte die Mannschaft von Trainer Jörg Lützelberger einen nahezu fehlerfreien Auftritt, wie in Krefeld. Die gesamte Konstanzer Mannschaft überzeugte, wie in Krefeld, doch immer wieder ragte ein Trio heraus.

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In der 21. Minute parierte Poltrum den ersten Siebenmeter der Hildesheimer, im Gegenzug baute Beckmann mit dem Tor zum 15:11 den Vorsprung erstmals auf vier Treffer aus, zwei Minuten später setzte Köder einen Dreher aus nahezu unmöglichem Winkel von Rechtsaußen zum 16:11 ins Netz. Zwischenzeitlich kamen die Hildesheimer zwar auf drei Tore heran, doch auch das verunsicherte die Gäste nicht, die zur Pause mit 21:15 führten. Deutlich, wie in Krefeld.

„Wenn wir in Hildesheim wieder vier, fünf Tore in Führung liegen sollten, sind wir schon an einem guten Punkt“, hatte Trainer Lützelberger vor dem Finale gesagt. Doch, wie in Krefeld, kam eine völlig verunsicherte Konstanzer Mannschaft aus der Kabine. Gerade einmal 13 Minuten benötigte der HC Eintracht, um den scheinbar unaufholbaren Rückstand in eine Führung zu verwandeln (28:27). Die offensivere Abwehr der Hausherren provozierte immer wieder Konstanzer Fehler im Angriff. Vor der Pause war Jakub Tonar mit acht seiner elf Treffer der wichtigste Schütze der Hildesheimer, nach dem Seitenwechsel war Matteo Ehlers nicht zu stoppen.

Wie verwandelt nach der Pause – zum Negativen

Auch das HSG-Erfolgstrio aus der ersten Hälfte war nicht wiederzuerkennen. Poltrum wurde bald durch Tom Göres im Tor ersetzt, Köder war nur noch einmal per Siebenmeter erfolgreich und vergab den zweiten Strafwurf. Und Beckmann scheiterte beim Stand von 37:35 in der Schlussminute frei vor HC-Torhüter Jan Jochems beim Versuch, die Niederlage einigermaßen in Grenzen zu halten. Stattdessen sorgte Ehlers im Gegenzug mit dem seinem zehnten Treffer nach der Pause zum 38:35-Endstand und für Partystimmung unter den Hildesheimer Fans.

Die HSG dagegen geht mit einer großen Hypothek ins letzte Spiel der Saison, wie im Halbfinale gegen Krefeld. Vor Wochenfrist gewannen die Konstanzer mit 32:20. Nun ist sogar ein Sieg mit drei Toren Unterschied nötig, wollen sie nach einem Jahr Drittklassigkeit wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen und nicht der Ex-Erstligist Hildesheim.

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HSG Konstanz: Poltrum, Göres (Tor); Stotz (2), Czako, Michelberger (2), Sproß (4), Erifopoulos (3/1), Schlafmann, Hutecek, Knipp (1), Beckmann (9), Wendel (4), Fenyö (3), Ingenpass (1), Köder (6/1). – Z: 2204.