HC Oppenweiler/Backnang – HSG Konstanz (Samstag, 20 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler). – Ein Highlight-Spiel jagt das nächste: Am Samstag, 20 Uhr, kommt es zwischen Oppenweiler/Backnang und der HSG Konstanz zum Topduell der punktgleich mit 12:2 Zählern an der Tabellenspitze stehenden ambitionierten Topteams.
Mit im Gepäck auf Konstanzer Seite: An die 100 HSG-Fans, die per Fanbus, privat – und aus der Heimatregion von Lukas Köder anreisen werden, der dort wieder an seiner alten Wirkungsstätte auflaufen wird.
In der 3. Liga Süd, die einige Topteams und ein sehr ausgeglichenes Niveau zu bieten hat, haben sich vor der Saison nur wenige konkret zu ihren Zielen geäußert. In Oppenweiler/Backnang und bei der HSG Konstanz hingegen hat man die Karten offen auf den Tisch gelegt: Beide Clubs sind ambitioniert und streben in die 2. Bundesliga.
Bislang liegen beide voll im Soll. Die HSG Konstanz ist bei zwei Remis das einzige unbesiegte Team der Liga, der HC musste sich nur in Kornwestheim geschlagen geben. Angesichts des hohen finanziellen Invests in den Kader mit vielen hochkarätigen und erfahrenen Neuzugängen wenig überraschend.
So wurde der Ex-Konstanzer Markus Dangers vom Zweitligisten Essen, der ebenfalls über Zweitligaerfahrung verfügende ehemalige Balinger Niklas Diebel, Axel Goller von Erstligist Frisch Auf Göppingen, in Doppelspielrecht mit Göppingen Junioren-Nationalspieler Elias Newel, Levin Stasch aus Wilhelmshaven und Lukasz Orlich aus der ersten Liga Polens verpflichtet.
Trainer Daniel Brack, neu gekommen vom VfL Pfullingen, kann nahezu aus dem Vollen schöpfen und einen starken Kader ins Rennen schicken. Bei der HSG Konstanz dagegen mussten gegen Würzburg nach dem frühen Ausfall von Aron Czako sieben Spieler ersetzt werden.
Das System des Gegners
„Es sind immer noch gute Spieler da“, betont Jörg Lützelberger. Der HSG-Coach sieht das Problem nicht in der Qualität, sondern der schwindenden Quantität, den fehlenden Optionen auf einigen Positionen zu wechseln und die Belastung zu verteilen. „Bei den verbliebenen Spielern spürt man das schon“, erklärt er.
Der 38-Jährige sagt auch klar: „Vor der Länderspielpause sind noch vier Punkte zu vergeben. Aktuell haben wir vielleicht nicht die beste Konstellation, dennoch wird das ein geiles Spiel.“
Eine große Vorfreude ist bei allen Akteuren zu spüren, auch angesichts der stimmungsvollen Kulisse, die sich in der kleinen, sehr engen Halle bieten wird. „Es sind alle heiß, alle haben Bock darauf“, so Lützelberger. „Wir wissen, wie hoch die Trauben für alle Teams in Oppenweiler hängen.“ Inzwischen scheint auch das neue System von Daniel Brack gut adaptiert und sich die Mannschaft eingespielt zu haben.
Die HSG Konstanz wird eine sehr physische, aggressive Deckung vor zwei sehr erfahrenen Torhütern erwarten. Routinier Jürgen Müller war lange Jahre in der Bundesliga aktiv und trug auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft.
„Dass die Handschrift des Trainers zu erkennen ist, wäre noch untertrieben“, meint Lützelberger zum Einfluss seines Kollegen, der, ähnlich wie in Pfullingen, neben der aggressiven Abwehr ein schnelles Spiel nach vorne, gepaart mit viel Emotionalität und einer wichtigen Rolle der Kreisläufer etabliert hat.
„Für uns“, so der EHF-Mastercoach, „machen solche Spiele doch den Reiz aus. Genau da kann jeder seine Qualität zeigen und aus welchem Holz er geschnitzt ist. Wir freuen uns darauf.“ Eine schöne Zielvorstellung für den ehemaligen Bundesligaprofi ist es, „zusammen mit unseren vielen Fans um den Erfolg zu kämpfen und diesen zu erringen.“