Türk. SV Singen – ESV Südstern Singen (Samstag, 14.30 Uhr, Kunstrasen Süd). – Während die anderen Mannschaften der Verbandsliga bereits ihre wohlverdiente Winterpause eingeläutet haben, steht im Singener Süden ein großes Highlight noch bevor.
Wenn der Türkische SV Singen am Samstag im Stadt-Derby auf den ESV Südstern Singen trifft, liegt am Hohentwiel der Fokus in der Vorweihnachtszeit nochmals für einen Nachmittag auf dem Fußball.
„Die Vorfreude bei uns ist sehr groß – es herrscht natürlich eine gewisse Rivalität, aber es treffen auch außerhalb des Platzes viele Freunde aufeinander“, lässt Offensivmann Nedzad Plavci in das Stimmungsbild seiner Südsterne blicken und wird von Denis Hoxha ergänzt.
„Das ist bei uns genauso – es werden viele Zuschauer erwartet, das macht dann umso mehr Spaß“, weiß der flexible Defensivspieler des Türkischen SV Singen.
Plavci und Hoxha als Leistungsträger
Sportlich wird es im Verbandsliga-Duell nicht zuletzt auf die Qualitäten der beiden Leistungsträger ankommen. Der 36-jährige Plavci gilt bei den Südsternen zweifellos als Dreh- und Angelpunkt im offensiven Mittelfeld, steht aktuell selbst schon bei acht Saisontreffern.
Und auch der neun Jahre jüngere Hoxha überzeugt beim Türkischen SV Singen mit konstant guten Leistungen. Unter TSV-Cheftrainer Ali Günes wird der 27-Jährige sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt.

Gut möglich also, dass sich Plavci und Hoxha auch im Derby das eine oder andere Mal in die Quere kommen. Überrascht von den Fähigkeiten des jeweils anderen werden die Zentrumspieler dann definitiv nicht sein. Auf dem Platz sowie abseits des grünen Rasens kennen sich die Ausnahmekönner bestens.
In der vergangenen Saison trugen beide noch das Trikot des ESV Südstern Singen, feierten nach einer erfolgreichen Relegation gemeinsam den Aufstieg in die Verbandsliga.
„Ich habe mich unglaublich für die Mannschaft gefreut, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt noch unsicher war, ob ich im Verein bleiben werde“, erinnert sich Hoxha, der zu Beginn der aktuellen Saison den Schritt zum Singener Stadtrivalen wagte.
Dennoch wissen sich Plavci und Hoxha nach wie vor zu schätzen. „Wir kennen uns schon einige Jahre und kommen super miteinander aus – es vergeht kaum ein Tag, an dem wir keinen Kontakt haben“, erzählt Plavci.
Starke Leistung bei der Icon League
Das beständige Verhältnis hängt nicht zuletzt mit einer anderen Fußballbühne zusammen. Plavci und Hoxha dürfen nämlich bei der von Toni Kroos und Elias Nerlich gegründeten „Icon League“ mitmischen – ein Ligasystem im Format des Hallenfußballs.
Beide spielen für die Mannschaft „Bavarian Clique“, die von Ex-Fußballstar Franck Ribéry betreut wird. „Dass wir für das Team nominiert wurden, war schon eine große Ehre“, schwärmt Hoxha von „besonderen Wochen“, die das Duo aus dem Hegau erleben durfte.
Seit Mitte September reisten die Singener jeden Sonntagabend nach Düsseldorf. Nach dem jeweiligen Spieltag am Montag ging es dann in der Nacht auf Dienstag wieder in die Heimat. Ein großer Aufwand, der sich jedoch lohnen sollte.
Auch wenn das Abenteuer „Icon League“ für die Mannschaft um Plavci und Hoxha in der vergangenen Woche für diese Saison endete, spielten sich die Kicker ins Düsseldorfer Rampenlicht. Hoxha, der in seinem Fußballalltag beim Türkischen SV Singen eigentlich fürs Verteidigen zuständig ist, war mit 22 Treffern sogar einer der Toptorjäger der Liga.
Ob sein Kumpel ihm das zugetraut hat? „Ehrlich gesagt, hätte ich das im Vorfeld nicht gedacht“, schmunzelt Plavci und blickt zu Hoxha. „Nedzad wurde oftmals mit zwei Mann gedeckt – dann habe ich auch mal Möglichkeiten bekommen, um Treffer zu erzielen“, begründet der 27-jährige Hoxha seinen Torrausch.
Nach den überzeugenden Auftritten bei der „Icon League“, haben die beiden schon das nächste Turnier fest im Blick. Plavci und Hoxha wurden für die im Januar beginnende „Kings League“ in das Team Deutschland berufen – ein Format mit etwas größerem Spielfeld, welches von Fußballlegende Gerard Piqué ins Leben gerufen wurde.
Fokus auf das Singener Stadtderby
„Das ist schon der Wahnsinn, welche Türen sich da mittlerweile geöffnet haben“, freut sich Plavci auf die bevorstehende Weltmeisterschaft in Mailand.
Davor liegt der Fokus aber noch einmal auf der Verbandsliga, wenn am Samstag der Türkische SV Singen auf den ESV Südstern Singen trifft. Und die Freundschaft zwischen Plavci und Hoxha für 90 Minuten ruht.