Herr La Vigna, der CFE Independiente Singen hat seine Fußballmannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Welche Gründe gibt es dafür?
Der CFE Independiente ist nicht nur ein Sportclub, sondern auch ein kulturell ausgerichteter Verein. Zuletzt gab es unterschiedliche Vorstellungen zwischen der sportlichen Führung im Club und der aktuellen Vorstandschaft, was den Fußball angeht. Es ist schade, dass es so enden muss, wir hätten Independiente gerne weiterleben lassen. So hat es aber keine Zukunft mehr gehabt.
Wie haben das die Spieler aufgenommen?
Viele waren sehr enttäuscht darüber. Independiente gibt es seit 51 Jahren in Singen und war ein fester Bestandteil dieser Stadt – gerade auch die Fußballer. Ich selbst habe mich 23 Jahre da als Spielausschussvorsitzender eingebracht – mein halbes Leben. Es schmerzt gewaltig. Aber ich schaue nach vorne. Deshalb wird es auch weitergehen.
Wie?
Wir gründen einen neuen Verein, den SC United Singen. Natürlich müssen wir da ganz unten anfangen, in der Kreisliga C. Wir haben aber eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Ich habe zwar Angebote von mehreren Vereinen bekommen, freue mich aber darauf, etwas Neues zu schaffen.
Werden Spieler der aktuellen Independiente-Mannschaft dabei sein?
Ja. Etwa zwei Drittel aus der letzten Saison werden mitmachen, darunter auch unser Trainer Francesco Santoro. Wir werden den neuen Verein strukturiert aufstellen mit einer achtköpfigen Vorstandschaft. Ich selbst werde zweiter Vorsitzender und unterstütze den Sportlichen Leiter Stefan Kovacevic.

Wo wird das neue Team spielen?
Wir werden im Münchriedstadion in Singen trainieren und unsere Heimspiele austragen.
Was war Ihr schönstes Erlebnis mit dem CFE Independiente Singen?
Das war ganz am Anfang meines Mitwirkens der Aufstieg in die Landesliga, 1999. Ein unglaublicher Erfolg. Dafür bekamen wir sogar eine Ehrung als erster ausländischer Verein in dieser Liga.