Als kleiner Bub trug Sebastian Scheideck auf dem Bolzplatz häufig das Trikot von Thomas Häßler, der mit der deutschen Nationalmannschaft 1990 Weltmeister und 1996 Europameister wurde. Warum sich Scheideck heute noch so gut daran erinnert? Der mittlerweile 31 Jahre alte Mathematik-Student, aktuell kurz vor seinem Master-Abschluss an der Uni Konstanz, hat den selben Spitznamen wie Häßler: Icke.

Sebastian auf dem Platz zu lang

„Sebastian war beim Fußballspielen einfach zu lang. Wegen meines Trikots haben die anderen Kinder daher immer Icke zu mir gesagt“, erzählt er. Der Spitzname des Allmannsdorfers, der mit dem Fußballspielen in der F-Jugend beim TSV Dettingen-Wallhausen angefangen hat, etablierte sich – und blieb bis heute.

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Von der E-Jugend an kickte Scheideck bis auf einen zweijährigen Ausflug zum FC Singen 04 für den FC Konstanz. 2010 zog es ihn dann zur SG Dettingen-Dingelsdorf, für deren erste Mannschaft er bis vor anderthalb Jahren in der Landesliga spielte – jahrelang sogar als Kapitän.

Seit 2017 lizenzierter Trainer

Nach der Saison 2019/20 trat er allerdings kürzer und wechselte in das Reserveteam. „Es war dann an der Zeit, den jungen Spielern die Chance zu geben, sich zu etablieren“, sagt Scheideck, der seit dieser Saison als Spielertrainer in der Reserve aktiv ist. „Es ist nicht einfach mit den beiden Rollen, aber es macht richtig Spaß“, sagt Scheideck, der bereits 2017 in Steinbach die Trainer-B-Lizenz absolviert hat und viele Jahre die F-, E- beziehungsweise D-Jugend der SG trainierte.

Beim 1:1 gegen den SC Konstanz-Wollmatingen II stand der SG-Spielertrainer verletzungsbedingt nur an der Seitenlinie – wie auch schon in der vergangenen Woche bei der 0:3-Niederlage in Bohlingen. Die Reserve der SG kämpft in der Kreisliga A, Staffel 1, um den Klassenerhalt. „Es sind einige gute Mannschaften in der Liga. Wir müssen alles reinwerfen“, sagt Scheideck, der aktuell mit seinem Team mit drei Punkten auf dem drittletzten Platz steht.

Eine offene Partie am Ende

„Wir waren am Anfang klar besser, ich war sehr zufrieden mit der kämpferischen Leistung.“ Sein Team führte zur Halbzeit, wirkte im zweiten Durchgang allerdings nicht mehr so frisch und kassierte folgerichtig den Ausgleich. „Konstanz war dann Anfang der zweite Halbzeit das bessere Team. Nach dem 1:1 war dann alles offen“, sagt der Spielertrainer, dem sein neuer Job nicht zu viel wird.

Die Mannschaft überreichte dem frisch gebackenen Papa nach dem Spiel gegen die Konstanzer ein kleines Geschenk.
Die Mannschaft überreichte dem frisch gebackenen Papa nach dem Spiel gegen die Konstanzer ein kleines Geschenk. | Bild: Julian Widmann

Und das, obwohl Scheideck neben seinem Studium vor zweieinhalb Wochen Vater geworden ist. „Der Fußball ist ja mein Hobby. Man kommt zwei- bis dreimal in der Woche raus und hat Spaß.“ Daher sei für ihn auch weiterhin klar, dass er bis auf Ausnahmen in jedem Training da sein werde. Gut für die SG Dettingen-Dingelsdorf II, die ihren frisch gebackenen Papa „Icke“ sicher zu schätzen weiß.

Videos von der Partie zwischen der SG Dettingen-Dingelsdorf II und dem SC Konstanz-Wollmatingen II

Chance für Konstanz-Wollmatingen Video: Julian Widmann
Konstanzer verpassen das 1:1 Video: Julian Widmann
Freistoß für Dettingen knapp drüber Video: Julian Widmann
Dettingen verpasst das 2:1 Video: Julian Widmann
Wieder ein Freistoß für Dettingen Video: Julian Widmann