Relegation zur 2. Bundesliga: SV Allensbach – TV Aldekerk 27:27 (17:12). – Als der Abpfiff ertönt nach der Partie zwischen dem SV Allensbach und dem TV Aldekerk, da weiß keiner so recht, was er von diesem Spiel halten soll. Die Gastgeberinnen, die zwei Drittel der Zeit dominiert hatten, schauen sich fragend an. Ungläubig, dass sie es tatsächlich noch schafften, diese Begegnung nicht zu gewinnen.

Auf der anderen Seite die Gäste aus Nordrhein-Westfalen, die sich in der Schlussphase einen Punkt erkämpften, sich nach dem Auftaktsieg in der Aufstiegsrunde gegen die starken Regensburgerinnen wahrscheinlich aber mehr erhofft hatten von ihrem Ausflug an den Bodensee.

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„Das fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte die beste Allensbacherin, die 15-fache Torschützin Nadja Greinert, als sich die erste Ratlosigkeit gelegt hatte und auf der SVA-Bank doch Tränen flossen. „Wir hatten sie im Griff“, fuhr Greinert kopfschüttelnd fort, „doch dann hatten wir wieder unsere zehn Minuten, in denen wir einfache Fehler machen. Einfach so ärgerlich.“

Tatsächlich starteten die Allensbacherinnen motiviert in die Partie. Die Abwehr um die mit elf Paraden starke Torhüterin Leonie Kuntz stand sicher, und in der Offensive machte der SVA zunächst kaum Fehler. Vor allem die rechte Angriffsseite bekam Aldekerk nie in den Griff. Dort steuerten Kapitänin Greinert (8) und Julia von Kampen (4) zusammen zwölf Treffer zur 17:12-Pausenführung bei.

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Keine sieben Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als der Allensbacher Teamchef Oliver Lebherz eine Auszeit nahm. Er ahnte wohl, dass seine Mannschaft drohte, das Spiel aus den Händen zu geben. Plötzlich stand es nur noch 19:16. Der SVA fing sich zwischenzeitlich wieder, doch je länger das Spiel dauerte, desto hektischer wurde es. Und die leichten Fehler häuften sich.

„Wir haben unseren Rhythmus verloren und hatten Angst, dass jeder Fehler bestraft wird“, erklärte Lebherz später die entscheidende Phase, in der der Sieg verspielt – und fast jeder Fehler bestraft wurde. Beinahe zehn Minuten lang gelangen den Gastgeberinnen nur zwei Treffer – und doch hatten sie eine Minute vor Schluss beim Stand von 27:26 und in Ballbesitz die Chance auf ein versöhnliches Ende. Das machte bezeichnenderweise ein weiterer Fehlpass zunichte.

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„Man merkt, dass wir eine junge Mannschaft sind, der die Cleverness in den entscheidenden Momenten fehlt“, sagte Greinert, die wie von Kampen und Laura Epple die gesamten 60 Minuten auf der Platte stand. Über ihre persönliche Bilanz konnte sie sich nicht freuen: „Ehrlich gesagt, hätte ich lieber weniger Tore erzielt und gewonnen.“ (fei)

SV Allensbach: Arno, Kuntz, Leenen (Tor); Heieck, Mitreiter, Greinert (15/8), Walz (2), Bok (3), Gisa, Höppe, von Kampen (4), Epple (1), Rinkeviciute, Müller, Goudarzi, Ilciukaite (2).