Fußball: – Es waren emotionale Momente, als der scheidende Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Ralf Brombacher (Kandern) am Rednerpult in der Stadthalle in Wehr seine Abschiedsworte sprach. Nach 16 Jahren an der Bezirksspitze klettert er noch eine Etage höher in sein neues Amt als Verbands-Schiedsrichter-Obmann (wir berichteten).
Ein letztes Mal trat er vor seine Schiedsrichter-Familie im Bezirk. Seine Stimme zitterte, Tränen liefen ihm über die Wangen, als er allen seinen Wegbegleitern dankte und von seinen Söhnen David und Jonas sprach, die sein ganzer Stolz seien: „Nicht nur weil, sie Schiedsrichter sind, es sind meine Jungs.“

Er übergibt seinem Nachfolger Hafes Gerspacher (Heitersheim) ein gut bestelltes Feld. „Der Ausschuss ist intakt und top aufgestellt“, versicherte Brombacher.
Brombacher sprach von wundervollen Jahren und scheidet nun ein bisschen mit Wehmut aus dem Bezirksgremium aus. „Danke für alles zum Wohle des Sports.“ Die Schiedsrichter im Saal und die Ehrengäste standen auf und applaudierten minutenlang.
Verbandslehrwart Andreas Klopfer (Emmendingen) trat ans Pult. Mit dem Applaus nicht genug. Er ernannte Brombacher zum Ehren-Bezirks-Schiedsrichter-Obmann.
Auch Schiedsrichtereinteiler Dieter Grethler (Wehr) war den Tränen nah: „Ralf, Du hast das Schiff immer bravourös gesteuert, wir waren nie in Seenot.“ In den vergangenen Jahren habe man bemerkt, dass Brombacher mit der BSO-Tätigkeit noch lange nicht am Ende seiner Schiedsrichterlaufbahn sei. Grethler: „Ralf hinterlässt eine Lücke, die Zeit braucht, um sie schließen zu können.“
Neben Brombachers Verabschiedung gerieten die übrigen Regularien fast schon zur Nebensache. Doch der neue Ausschuss musste schließlich noch formiert werden. Klopfer übernahm die einstimmige Wahl des neuen BSO, Hafes Gerspacher, der dann den Rest der Sitzung leitete. Nach einem Beschluss für eine neue Satzung wählten die Schiedsrichter erstmals sieben Mitglieder für den Ausschuss. Bis zu acht sind künftig möglich.
Gerspacher wird unterstützt von Schriftführer Dominik Homberger (Rheinfelden), Bezirkslehrwart Luigi Satriano (Zell), Spieleinteiler Dieter Grethler (Wehr) den Beisitzern für Nachwuchsförderung Ramon Leisinger (Olten/CH), für Abrechnung und Kasse Henning Nopper (Lauchringen) und für das Beobachtungswesen Simon Wolf (Rheinfelden). Protokollführer sind Riccardo Lombardo (Bad Säckingen) und Adrian Rützler (Schopfheim).

Auf Gerspacher und sein Team wartet Arbeit. Die Sorgen sind geblieben. Besonders der Rückgang der Schiedsrichterzahlen stimmt bedenklich. Waren bis zur Hauptversammlung 2018 noch 213 aktive Schiedsrichter auf den Sportplätzen unterwegs, sind es bis dato nur noch 180. Die Vereine am Hochrhein zahlten über 36.000 Euro an Schiedsrichterausfallgebühren. Brombacher: „Ich bin gespannt, wann die Vereine aufwachen.“ Hier gibt es eine Neuerung: Künftig würden nicht mehr die Köpfe, sondern die Zahl der geleiteten Spiele über die Ausfallgebühren entscheiden. Auch die Zahl der Spielrückgaben erschien Brombacher immer noch zu hoch. 6308 Einteilungen hatte es gegeben, 822 Spiele (13 Prozent) wurden zurückgegeben.
Eine gute Nachricht gab‘s für die Schiedsrichter: Zum 3. Juli werden laut Brombacher die Spesen erhöht. Damit nahm er „seine Jungs“ aber gleich in die Pflicht: „Das heißt auch, dass unsere Tätigkeit nicht weniger beachtet wird.“

Zu wenige Schiedsrichter auf der einen, Spitzenleistungen auf der anderen Seite. Jonas Brombacher (Kandern) meisterte sein erstes Regionalliga-Jahr glänzend und schloss auf Platz elf ab. In der kommenden Saison steht er an der Linie in der 3. Liga. Als Zweiter in der Oberliga steigt Luigi Satriano in die Regionalliga Süd auf. Stolz erklärte Ralf Brombacher: „Südbaden hat zwei Regionalliga-Schiedsrichter, beide kommen vom Hochrhein.“ Platz sieben in der Oberliga belegte der neue Chef Hafes Gerspacher.

Der Erzinger Mathias Heilig steigt in die Verbandsliga auf und darf in der A-Junioren-Bundesliga an der Linie stehen. Bester Landesliga-Schiedsrichter war Francesco Natale (Schallbach), der allerdings aus Altersgründen nicht aufsteigt. Den Sprung von der Bezirks- in die Landesliga schafften Riccardo Lombardo (Bad Säckingen) und Timo Stürzl (Waldshut-Tiengen).

In der neuen Saison startet der Hochrhein erneut mit 17 Ligaschiedsrichtern. Hinter Freiburg ist er somit der zweitstärkste Bezirk in Südbaden. „Darauf können wir stolz sein“, sagte Brombacher.
Ehrungen
Goldene Verbands-SR-Ehrennadel (25 Jahre): Thomas Schleith (Schönau), Franz-Josef Woyciechowski (Rümmingen).
Silberne Verbands-SR-Ehrennadel (20 Jahre): Ali Aslan Durmus (Lörrach), Mario Janutsch (Zell), Artur Schütz (Wehr).
Goldene Ehrennadel SR-Vereinigung: Rainer Koller (Bad Säckingen).
Ehrenbrief SR- Vereinigung: Ernst Giesel (Weil).
35 Jahre Schiedsrichter: Gabriele Birlin (Degerfelden).
30 Jahre Schiedsrichter: Ralf Brombacher (Kandern), Karlheinz Mundinger (Sallneck).
Silberne Ehrennadel SR-Vereinigung (15 Jahre): Luigi Satriano (Zell), Richard Schwarz (Lörrach), Zeki Sebzeci (Schopfheim), Stefan Wagner (Weilheim), Heiko Werner (Untermettingen).
Ehrennadel SR-Vereinigung (10 Jahre): David Brombacher (Kandern), Manuel Krafft (Lörrach), Leonardo Vallone (Albbruck).
Verbandsehrennadel: Francesco Natale (Schallbach), Leonardo Vallone (Albbruck).