Fußball-Kreisliga A, Ost Ein Herz und eine Seele! Nach fast drei gemeinsamen Jahren an der Seitenlinie beim SV Albbruck nennen sich die Trainer Hannes Rüther und Daniel Moll gegenseitig „beste Freunde“. Unter Fußballern ist das zwar nicht unüblich, aber in diesem speziellen Fall ist es doch eher ungewöhnlich: „Ehe wir die Aufgabe gemeinsam übernommen haben, kannte ich Daniel gar nicht“, erzählt Hannes Rüther, ein Urgestein des SV Albbruck.
Und nun soll im Sommer alles zu Ende gehen. Das Duo wird im Gespräch mit unserer Zeitung beim Gedanken ans Saisonende fast schon emotional. Im Hinblick auf Rüthers Abschied – für ihn kommt der aktuell beim SC Niederhof/Binzgen tätige Michael Hägele – entfährt es Moll: „Da blutet mir das Herz“, bedauert er den Abgang seines Freundes. Aber Hannes Rüther beruhigt ihn schnell: „Wir können auch weiterhin mal zusammen einen trinken gehen.“
Rüther ist „Albbrucker durch und durch“
Vor drei Jahren übernahm Moll und Rüther erinnert sich: „Der Verein wollte ihm jemanden zur Seite stellen.“ Schließlich war Moll neu beim SV Albbruck. Keine Wunder fiel die Wahl auf Hannes Rüther. Der 56-Jährige ist „Albbrucker durch und durch“. Bis auf die B-Junioren hat er im Verein alle Nachwuchsteams trainiert, sowohl bei den Jungs als auch bei den Mädchen.
Zuvor war Hannes Rüther als Spieler beim SV Albbruck aktiv. Neben seinen Tätigkeiten als Spieler und Trainer war der ausgebildete Maurer auch Platzwart und Jugendleiter. Wer also kennt den Verein besser und war geeignet, Daniel Moll in der blau-weißen Familie zu integrieren? Hannes Rüther sagte zu, betont aber, dass er „anfangs schon ein wenig skeptisch“ war, als es um die Installation eines gleichberechtigten Trainer-Duos ging.
Daniel Moll stammt vom Kaiserstuhl
Für Daniel Moll, der am Kaiserstuhl groß wurde und beim FV Sasbach mit Fußball begonnen hat, war der SV Albbruck die erste Trainerstation. Moll zog vor wenigen Jahren dann an den Hochrhein. Fußball hatte er als Aktiver beim SC Wyhl und beim SV Endingen sowie beim „Aushängeschild“ Bahlinger SC gespielt.
Auf der „Ponderosa“ zählte er zum Kader der „Zweiten“ in der Landesliga, war aber seinerzeit auch hin und wieder in der „Ersten“, die damals noch in der Verbandsliga spielte. „Nachdem ich mir leider binnen kurzer Zeit gleich zwei Mal das Kreuzband gerissen hatte, habe ich die Fußballschuhe an den Nagel gehängt“, erzählt Moll.
Hannes Rüthers Skepsis verflog dann auch schnell. „Die Arbeit als Duo klappt super“, sind sich die beiden Trainer einig. „Natürlich war es für mich wichtig, in den Verein integriert zu werden. Das hat Hannes sehr gut hinbekommen“, ist der 39-Jährige seinem Trainerkollegen dankbar.

Die Arbeit als Trainerteam habe viele Vorteile: „Zwei Gehirne wissen mehr als eins“, ist sich Daniel Moll sicher. Außerdem kann Hannes Rüther als Schichtarbeiter selten das Training leiten, was dann Moll für ihn übernimmt. Diskussionen gehören allerdings dazu: „Wir sind uns sicher nicht immer einig. Aber das diskutieren wir aus und einigen uns“, so Rüther.
In ihrer ersten Saison stand für das Duo – nach dem Abstieg der Elf in die Kreisliga B – das Teambuilding im Vordergrund. Am Ende landeten die Albbrucker auf dem fünften Tabellenplatz. Ein Jahr später gelang der Wiederaufstieg in die Kreisliga A, via Relegation gegen den SC Lauchringen.
Schon nach diesem Erfolg dachte Hannes Rüther ans Aufhören: „Daniel hat mich gebeten, noch ein Jahr zu bleiben und mit ihm die Mannschaft in der Kreisliga A zu etablieren. Ihm, aber auch dem Verein zuliebe, bin ich geblieben.“
Ligaverbleib noch völlig offen
In welcher Liga dann Michael Hägele das Erbe Rüthers antritt, ist momentan noch offen. Der SV Albbruck steht mit nur zehn Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz. Lediglich drei Siege und das Remis gegen die SG Höchenschwand stehen auf dem Konto. Nach der heftigen 1:8-Klatsche zum Saisonstart gegen die Spvgg. Wutöschingen hatte sich die Mannschaft scheinbar gefangen, besiegte den Lokalrivalen SV Unteralpfen und den FC Geißlingen.
Doch die Hoffnung verflog schnell, als es acht Niederlagen in Folge setzte: „In dieser Phase hatten wir personelle Probleme. Und wir kassieren zu viele Gegentore“, so Rüther, der überzeugt ist, dass seine Mannschaft mithalten und den Verbleib in der Kreisliga A schaffen kann. Nach dem 0:5 im Nachholspiel beim FC 08 Bad Säckingen soll es nun im Derby gegen den SV Unteralpfen, am Samstag, 15. März, 16 Uhr, die Wende eingeleitet werden.