Fußball-Landesliga: – Fast zwei Wochen lang hat er geschwiegen, bis er nun doch sein Smartphone in die Hand nahm, um zu seiner Entlassung als Trainer des SV 08 Laufenburg Stellung zu beziehen. Branimir Sarenac klingt leicht verzweifelt: „Es geht nicht um mich, sondern um meine Familie. Mein neunjähriger Sohn kommt von der Schule. Dort hat er hören müssen, dass sein Vater der Schläger von Laufenburg ist.“

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Zur Erinnerung: Wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Stürmer Jeremy Stangl vom FSV Rheinfelden kurz nach Abpfiff des Pokalspiels im Laufenburger Waldstadion kam es zur Rudelbildung, als Sandro Knab (SV 08 Laufenburg) und Serkan Korkmaz (FSV Rheinfelden) – noch auf dem Platz – die Gelb-Rote Karte kassierten. In dieser Phase soll die Lage eskaliert und Sarenac die Hand ausgerutscht sein. Unmittelbar danach folgte die „fristlose Entlassung“ des Trainers, die der Verein auf seiner Homepage öffentlich machte. SV 08-Vorsitzender Johann Scheible entschuldigte sich beim Gegner, für den die Sache damit erledigt war.

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Sarenac selbst traf sich mit Stangl und den Verantwortlichen des FSV Rheinfelden zu einer persönlichen Aussprache am Donnerstagabend in Rheinfelden, die harmonisch verlief.

Alles wieder im Lot: Branimir Sarenac (2. von rechts) mit dem Rheinfelder Spieler Jeremy Stangl (2. von links) sowie den ...
Alles wieder im Lot: Branimir Sarenac (2. von rechts) mit dem Rheinfelder Spieler Jeremy Stangl (2. von links) sowie den FSV-Verantwortlichen Patrick Da Rugna (links) und Dennis Carmelini. | Bild: privat

Eine Ehrensache für Sarenac, der sich selbst als Opfer sieht: „Ich bin gefeuert worden, ohne dass ich und andere Spieler angehört wurden. Keiner der Vereinsverantwortlichen hat die Szene überhaupt richtig gesehen“, so der Ex-Trainer. Das Verhalten seines Ex-Vereins empfinde er als respektlos: „So etwas habe ich nicht verdient. Ich habe in Laufenburg einen guten Job gemacht.“

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Sarenac gibt zu, dass Stangl wegen ihm geblutet habe: „Ich habe mit der einen Hand Sandro Knab zurückgehalten und mit der anderen Jeremy Stangl getroffen. Ich habe ihn aber nicht geschlagen.“ Da die Szene aber wegen der Rudelbildung unübersichtlich war, hätte Sarenac eine Suspendierung bis zur endgültigen Klärung der Situation akzeptiert. „Der Verein hätte mit den betroffenen Spielern und mit dem Gegner reden und dann erst eine Entscheidung fällen müssen“, so Sarenac.

Branimir Sarenac, Ex-Trainer SV 08 Laufenburg: „Es geht nicht um mich, sondern um meine Familie. Mein neunjähriger Sohn kommt von ...
Branimir Sarenac, Ex-Trainer SV 08 Laufenburg: „Es geht nicht um mich, sondern um meine Familie. Mein neunjähriger Sohn kommt von der Schule. Dort hat er hören müssen, dass sein Vater der Schläger von Laufenburg ist.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Das sei aber nicht geschehen. Stattdessen habe der Verein auf der Homepage unmittelbar nach Spielende seine Entlassung bekannt gegeben. Sarenac: „Das war etwa 15 Minuten nach dem Schlusspfiff. Und dann wurde auch gleich Dietmar Knab als neuer Trainer präsentiert.“

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Für Sarenac, der zu dieser Saison Nachfolger von Michael Wasmer als Trainer der ersten Mannschaft werden sollte, nachdem er zuvor Trainer der A-Junioren des JFV Region Laufenburg gewesen war, ist die Sache klar: „Der Verein wollte mich los werden.“

„Kein Weg zurück“

Für ihn gebe es natürlich keinen Weg zurück, aber er wolle einige Dinge klar stellen. Viel privates Geld habe er in seine Trainerausbildung mit dem Erwerb der UEFA-B- und A-Lizenz investiert. So wie die Dinge aber gelaufen sind, sei es für ihn „eine absolute Katastrophe“. Sarenac: „Hier geht es um meinen Namen. Der SV 08 Laufenburg hat versucht, meinen Ruf als Trainer zu ruinieren.“

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Nach dem Pokalspiel gegen den Bahlinger SC am Mittwochabend äußerte sich auch der betroffene Rheinfelder Spieler Jeremy Stangl zu dem Geschehen: „Als Trainer darf er natürlich nicht tätlich werden. Ich glaube aber schon, dass er mich nicht absichtlich schlagen wollte, sondern nur wegschubsen.“ Er werde mit Sarenac nochmals zusammen sitzen und reden. Die Sache sei dann aber auch erledigt.

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Es besteht Redebedarf. Vielleicht auch noch zwischen Branimir Sarenac und seinem ehemaligen Verein – für eine gütliche Trennung.