Fußball: – Wolfgang Spitz startete einen letzten Anlauf. Der langjährige Staffelleiter aus Stühlingen versuchte ein weiteres Mal, die Vereinsvertreter dazu zu bewegen, die beiden Staffeln der Kreisliga A gleichmäßig zu besetzen. Doch seine Worte verhallten beim Bezirkstag, den der FC Bergalingen in Willaringen ausrichtete. Nun spielen 17 Clubs in der West-Staffel und nur deren 15 in der Ost-Gruppe. Hier hatte der C.S.I. Juve Rosetta Laufenburg seinen Platz wegen Personalmangel geräumt.

Geographisch wäre es an der Reserve der SG FC Wehr-Brennet gelegen, die Seiten zu wechseln: „Wir haben die Mannschaft befragt, aber keine Zustimmung erhalten“, betonte Matthias Kaiser vom FC Wehr: „Andererseits gab es einen Beschluss des Verbands, dass alle Mannschaften in der gleichen Staffel wie in der annullierten Saison 2020/21 spielen dürfen. Daran sollte man sich dann auch halten“, schrieb er den Verfechtern eines „angeordneten Wechsels“ ins Stammbuch.
Entsprechend machtlos sah sich denn auch Wolfgang Spitz: „Wir haben eine Ausnahmesituation wegen Corona. In normalen Zeiten hätten wir die Mannschaft rüber genommen, um zwei gleich große Staffeln zu haben.“ Somit müssen im Westen nicht nur vier Spieltage zusätzlich absolviert werden, sondern auch mehr Absteiger: „Je nach Situation in der Bezirksliga müssen dann im Westen vier Clubs runter in die Kreisliga B, im Osten nur zwei“, erklärte Spitz das Prozedere im Sommer 2022 – verbunden mit dem Wunsch, dass „wir die Saison regulär zu Ende spielen können.“

Raus aus der Nummer ist indessen das C.S.I.-Team aus Laufenburg. Sollte sich der Club im nächsten Jahr wieder zum Spielbetrieb anmelden, geht‘s für ihn ganz unten in der Kreisliga C los: „Sie zählen somit nicht als erster Absteiger“, stellte Wolfgang Spitz klar.
Die einzige tatsächliche Änderung des Einteilungsvorschlages notierte Spitz in der Kreisliga C-4. Dorthin wechselte die „Dritte“ des SV BW Murg, die ursprünglich in der C-5 untergebracht war. Nach der Diskussion wurde die Staffeleinteilung mit der Gegenstimme des SV 08 Laufenburg abgesegnet.

Die Null-Achter lehnten mit neun weiteren Clubs einen Antrag des FC 08 Bad Säckingen ab. Der Verein plädiert für eine Änderung der Spielordnung: „Es ist nicht in Ordnung, dass ein mit Gelb-Rot gesperrter Stammspieler der 1. Mannschaft wegen dieser Pause danach für untere Mannschaften spielberechtigt ist. So wird aus einer Strafe ein Vorteil gezogen“, argumentierte Axel Kremp. Die Mehrheit der Vereinsvertreter sah das ähnlich und stimmte dem Antrag bei sieben Enthaltungen zu.
Bezirkstag Hochrhein beim FC Bergalingen
Ehrungen für verdiente Funktionäre

Wie es sich für eine Fußballsitzung gehört, waren die Regularien nach 90 Minuten plus Nachspielzeit abgehandelt. Mangels wertbarem Spielbetrieb beschränkten sich die Ehrungen auf die Auszeichnung der scheidenden Staffelleiterin Sonja Schöpflin (FC Wittlingen) mit der SBFV-Ehrennadel und des langjährigen Vereins- und Bezirks-Funktionärs Dieter Ruf vom SV Niederhof, dem Uwe Sütterlin die DFB-Verdienstnadel überreichte.

Der seit zehn Jahren amtierende Bezirksvorsitzende Uwe Sütterlin wurde bei den Wahlen ebenso im Amt bestätigt, wie nahezu alle Ausschussmitglieder. Einzig Jürgen Jäckh vom FV Fahrnau ist künftig nicht mehr dabei. Sein Amt als Integrationsbeauftragter übernimmt Andreas Kornprobst vom SC Minseln.

Als Vertreter des Südbadischen Verbands sprach Schatzmeister Matthias Löffler (St. Peter), der auf die beiden Corona-Spielzeiten zurück blickte und mit guten Nachrichten aufwartete: „Unsere Sponsoren blieben uns treu, vom DFB haben wir eine Sonderzahlung bekommen und konnten es uns somit leisten, dass wir die Beiträge der Vereine für den Badischen Sportbund nicht in Rechnung gestellt haben.“ Ohnehin habe der Sportbund währen der Pandemie viel Unterstützung geleistet: „Durch dessen Hilfe haben unsere Vereine in Südbaden rund 1,6 Millionen Euro an Landesmittel erhalten.“

Eine Art „Antrittsbesuch“ machte Johannes Restle, derzeit noch als Jugend- und Bildungsreferent in der SBFV-Geschäftsstelle tätig. Zum neuen Jahr tritt der dem SV Denkingen im Bezirk Bodensee beheimatete Ex-Fußballer die Nachfolge von Geschäftsführer Siegbert Lipps an. Lipps geht nach über 30 Jahren in den Ruhestand.

Hafes Gerspacher (FC Kandern), vor Wochenfrist wieder gewählter Obmann der Hochrhein-Schiedsrichter, warb in Willaringen nicht nur für den Neulingslehrgang vom 23. bis 25. Juli beim FC Wehr, sondern auch um Verständnis, wenn in der Kreisliga C kein Schiedsrichter kommt: „Sie sehen einen Tag vor dem Spiel, ob Ihr Verein selbst einen Schiri stellen muss.“ Derzeit fehlen rund 50 Unparteiische im Bezirk: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, bei der Einteilung die Jugendspiele bevorzugt zu besetzen“, so Gerspacher.