Fußball-Kreisliga A, Ost: – Michael Emmerich ist aus dem Weilheimer Fußball nicht mehr wegzudenken. Egal ob als Aktivspieler oder Funktionär – seit vielen Jahren gehört der 30-Jährige auf dem Nägeleberg zu jenen Eckpfeilern, ohne die in vielen Vereinen einiges wegbrechen würde.

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Michael Emmerich stammt aus Dietlingen und ist ein waschechter Weilheimer. Als Knirps entdeckte er schon seine Liebe zum Fußball, begann bei den rot-weißen F-Junioren und blieb bis zu den D-Junioren. Als Zwölfjähriger schloss er sich den C-Junioren des SV 08 Laufenburg an, kehrte aber nach zwei Jahren zu seinem Heimatverein zurück. Hier wechselte er dann nach dem ersten Jahr bei den B-Junioren direkt zu den A-Junioren. „Das war fußballerisch bisher meine schönste und erfolgreichste Zeit“, erinnert sich Emmerich.

Michael Emmerich (SG Weilheim/Gurtweil) im Interview Video: Gregor Huber

Unter Trainer Michael Hägele wurde Emmerich in der Saison 2009/10 mit den A-Junioren Vizemeister in der Landesliga Süd. Durch den Sieg in der Relegation gegen die SG Sinzheim gelang der Aufstieg in die Verbandsliga. „Wir hatten damals eine enorm starke Mannschaft – unter anderem mit den heute in Laufenburg spielenden Felix Zölle, Sandro D‘Accurso und Bujar Halili“, erzählt Emmerich, der 2011 zu den Aktiven stieß und unter Michael Hägele, der zwischenzeitlich die „Erste“ übernommen hatte, auf Anhieb den Sprung in die erste Mannschaft schaffte.

„Gerd Gampp ist eine Institution“

Als gefährlicher Stürmer sorgte Michael Emmerich mit seinen Toren dafür, dass sich der FC Rot-Weiß Weilheim in der Bezirksliga etablierte. „Damit es über viele Jahre so gut läuft, braucht es nicht nur gute Spieler, sondern auch gute Trainer und Betreuer“, hebt Emmerich stellvertretend Gerd Gampp heraus. „Gerd ist eine Institution. Seit meiner Zeit bei den A-Junioren haben wir miteinander zu tun. Damals als Trainer, später als Co-Trainer und aktuell als Torwart-Trainer.“

Institution beim FC Rot-Weiß Weilheim: Schon seit seiner Zeit bei den A-Junioren hat Michael Emmerich (vorn) mit Gerd Gampp – sei es als ...
Institution beim FC Rot-Weiß Weilheim: Schon seit seiner Zeit bei den A-Junioren hat Michael Emmerich (vorn) mit Gerd Gampp – sei es als sein Trainer oder sein Co-Trainer – zu tun gehabt. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Dem Abstieg im Sommer 2017 folgte der sofortige Wiederaufstieg. „Wir wurden mit 16 Punkten Vorsprung Meister vor dem VfB Waldshut“, erzählt Emmerich: „Sieben Spieler waren im Jahr zuvor aus den A-Junioren gekommen und gehörten nun zur Meisterelf. Markus Flum, mit dem ich mich über viele Jahre im Angriff besonders gut verstand, erzielte allein 35 unserer 109 Tore.“

Michael Emmerich (SG Weilheim/Gurtweil) tippt den 30. Spieltag Video: Gregor Huber

Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Michael Emmerich feiert 2019 sein 11:2 zum Ligaverbleib Video: Scheibengruber, Matthias

Während sich die ältere Generation noch an Lothar Emmerichs Wundertor bei der Fußball-WM 1966 in England gegen Spanien erinnert, spricht man auf dem Nägeleberg seit dem 1. Juni 2019 von Michael Emmerichs Tor in der 93. Minute gegen die Spvgg. Brennet-Öflingen. Der FC Rot-Weiß Weilheim kämpfte am letzten Spieltag im Fernduell mit dem FC Wallbach um den Ligaverbleib. Vor dem letzten Spieltag hatte der FC Wallbach zwei Punkte mehr und die um neun Treffer bessere Tordifferenz.

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Während es dem FC Wallbach gegen den bereits abgestiegenen FC Wehr nur zu einem 0:0 reichte, besiegten die Weilheimer das Schlusslicht aus Brennet-Öflingen auf den Punkt mit 11:2. Weil sie damit mehr Tore als die Wallbacher erzielt hatten, blieben sie in der Bezirksliga. Die Wallbacher dann aber auch oben, weil am Ende aller Aufstiegsspiele nur der FC Tiengen 08 und nicht auch der FSV Rheinfelden aus der Landesliga absteigen musste.

Seit sieben Jahren im Vorstand

Seit mehr als sieben Jahren wirkt Michael Emmerich im Vorstand des FC Rot-Weiß Weilheim mit. Zunächst als Spielausschuss, danach als zweiter Vorsitzender und seit drei Jahren steht er als Sportvorsitzender gemeinsam mit dem ehemaligen Aktiven Andreas Welte und dem aktuellen Torwart Matthias Kaiser an der Spitze des Vereins.

Weilheimer durch und durch: Michael Emmerich steht seinen Mann auf dem Nägeleberg und ist mit dem Start der Spielgemeinschaft mit dem SV ...
Weilheimer durch und durch: Michael Emmerich steht seinen Mann auf dem Nägeleberg und ist mit dem Start der Spielgemeinschaft mit dem SV Gurtweil sehr zufrieden. | Bild: Gregor Huber

„Die Arbeit im Vorstand macht mir Spaß, was aber nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass wir gemeinsam als gutes Team auftreten. Die Arbeit ist auf die jeweiligen Tätigkeitbereiche von den drei Vorsitzenden bis zu den Beisitzern verteilt“, beschreibt Michael Emmerich die Strukturen.

„SG mit SV Gurtweil ist der richtige Weg“

Vor der nun auslaufenden Saison schloss sich der FC Rot-Weiß Weilheim mit dem SV Gurtweil zu einer Spielgemeinschaft bei den Aktiven zusammen. „Beide Vereine hatten personelle Probleme. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und im Nachhinein muss ich sagen, dass es der richtige Weg ist.“ Dass es nicht einfach werden würde, sei klar gewesen, aber „wir haben die sportlichen Ziele erreicht.“

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Die „Erste“ beendet die Saison auf Platz vier und die „Zweite“ hatte in der Kreisliga B-4 nichts mit dem Abstieg zu tun. „Einen großen Anteil daran, dass es im Spielbetrieb so gut geklappt hat, hatten die Trainer Felix Müller und Raphael Patrzek“, betont Michael Emmerich, der davon überzeugt ist, dass das Modell „Spielgemeinschaft“ künftig öfter zu sehen ist.

So starten im Wutachtal künftig der SV Stühlingen und der FC Weizen zur neuen Saison eine SG: „Es fehlt einfach quantitativ der Nachwuchs“, so Emmerich, der bei den anstehenden Vorstandswahlen wohl wieder kandidieren wird. Und sportlich laufen die Planungen für die neue Saison längst: „Platz vier war gut, aber da ist sicher noch Luft nach oben“, blickt Emmerich nach vorn.