
Fußball: – Der FC Solothurn wurde beim siebten Grieshaber-Cup des SV 08 Laufenburg seiner Favoritenrolle gerecht und nahm den neuen Wanderpokal nach einem 4:0-Endspielsieg gegen die Gastgeber mit nach Hause.
Platz drei sicherte sich der zuvor von den Null-Achtern böse mit 0:8 gerupfte SV Weil. Die Elf von Trainer Andreas Schepperle rehabilitierte sich mit einem 3:1 gegen den Verbandsliga-Rivalen FC Singen 04 für die 0:8-Schmach gegen die Hausherren im Halbfinale.
Finale:
FC Solothurn – SV 08 Laufenburg 4:0 (3:0). – Tore: 1:0 (1.) Mast, 2:0 32.) Loosli, 3:0 (40.) und 4:0 (64.) beide Mast. – SR: Remigiusz Baran (Weil). – Z.: 165.

Mit dem Selbstvertrauen aus dem 8:0-Kantersieg gegen den Verbandsligisten SV Weil lief der gastgebende Landesligist auf den bestens präparierten Rasenplatz. Erstmals im Finale ihres zum siebten Mal ausgerichteten Turniers, wollten die Hausherren vielleicht für eine kleine Überraschung gegen den Favoriten aus der 1. Schweizer Liga (Classic) zu sorgen.

Doch der Traum vom Finalsieg zerplatzte schon nach 48 Sekunden. Emmanuel Mast spielte sich links im Strafraum durch, düpierte Nicklas Joachim im Laufenburger Kasten mit einem Schuss aus spitzem Winkel zur Führung.
Nicklas Joachim zeichnet sich mehrfach aus

In der Folge bestimmten die ambitionierten Schweizer, die sich den Aufstieg in die 1. Liga Promotion als Ziel für die Saison 2021/22 gesetzt haben, das Geschehen. Immer wieder überliefen sie die mehrfach ungeordnete Laufenburger Abwehrreihe, tauchten gefährlich vor Nicklas Joachim auf. Der junge Schlussmann allerdings bewahrte mehrfach die Nerven, hielt die Null-Achter mit seinen Paraden im Spiel.

Machtlos war er allerdings in der 32. Minute, als Emmanuel Mast erneut frei vor ihm auftauchte. Dessen Schuss wehrte der 19-Jährige ab, der Ball prallte jedoch zum mitgelaufenen Jano Loosli, der zum 2:0 ins leere Tor vollendete. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhte Emmanuel Mast mit seinem zweiten Treffer auf 3:0.

Zu diesem Zeitpunkt war Philippe Gerspacher bereits nicht mehr auf dem Feld. Der 21-Jährige war beim Schussversuch unglücklich gestürzt und musste mit Verdacht auf Mittelhandbruch ausgewechselt werden: „Ich bin mit den Auftritten zufrieden. Allerdings haben wir den Sieg mit Philippes Verletzung teuer bezahlt“, so Jürg Widmer (63), seit zwei Jahren auf der Trainerbank des FC Solothurn.

Michael Wasmer trotz Personalsorgen zufrieden
Nach dem Wechsel nahmen die Schweizer das Tempo aus dem Spiel, gestatteten den Null-Achtern nun mehr Spielanteile. Diese wusste die Elf von Michael Wasmer allerdings nicht entscheidend zu nutzen. Chancen blieben Mangelware: „Ich bin angesichts unserer Personallage mit beiden Spielen meiner Elf zufrieden. Weder das 8:0 gegen den SV Weil noch das 0:4 gegen den FC Solothurn, der ganz andere Ambitionen hat, will ich in dieser Situation überbewerten“, zog Michael Wasmer nach zwei Tagen eine zufriedene Bilanz. Immerhin musste er auf den schmerzlich vermissten Bujar Halili, Tim Oeschger, Sebastian Hilbert und Luca Schmidt verzichten. Im Finale schonte er den leicht verletzten Paul Mendy.

So blieb es Emmanuel Mast vorbehalten, mit dem schönsten Tor des Endspiels, einer Volleyabnahme aus halbrechter Position, den 4:0-Endstand herzustellen. Der 23-jährige war denn auch zufrieden mit seinem Auftritt, hob aber die Teamleistung heraus: „Wir haben das heute gut gemacht, flüssiger gespielt als beim 2:1 gegen den FC Singen 04. Wichtig war uns, dass wir Spaß haben.“

Und den hatten die Schweizer spätestens, als Kapitän Hannes Hunziker den gefüllten neuen Wanderpokal vom SV 08-Vorsitzenden Johann Scheible überreicht bekommen hatte. Mit zwei, drei Schwüngen war der Sekt verspritzt – zu trinken gab es zumindest aus dem Pott nichts mehr. Einen neuen Pokal hatten die Laufenburger besorgen müssen, weil der bisherige Pokal beim FC Basel, der 2019 das Turnier gewonnen hatte, nicht mehr aufzufinden war.

Christoph Mathis und Emanuel Esser verabschiedet
Vor dem Anpfiff verabschiedete der SV 08 Laufenburg zwei verdiente Akteure. Zunächst würdigte der Verein den langjährigen Kapitän Christoph Mathis, der künftig als Co-Spielertrainer in der 2. Mannschaft mit Trainer Eldin-Alaa Atalla gemeinsame Sache macht. Mit diesem Team war Mathis bei der Verabschiedung unterwegs, fehlte somit bei der Laudatio.

Mit einem SV08-Rucksack, gefüllt mit Erinnerungen, verabschiedete Johann Scheible den zum Oberligisten FV Lörrach-Brombach gewechselten Emanuel Esser. Der 22-Jährige hatte vier Jahre lang bei den Null-Achtern gespielt.

Spiel um Platz 3
SV Weil – FC Singen 04 3:1 (2:0). – Tore: 1:0 (15.) Salja, 2:0 (45.) Do Le, 3:0 (80.) Lismann, 3:1 (83.) Winterhalder. – SR: Christian Eiletz (Nollingen). – Z.: 80.
Im „kleinen Finale“ nutzte der SV Weil die Chance, sich für das Debakel vom Halbfinale zu rehabilitieren. Die Elf aus dem Dreiländereck hatte sich die Standpauke von Andreas Schepperle zu Herzen genommen und ließ dem Gegner aus dem Hegau keine Chance.