Fußball-Landesliga: – Irgendwie ist es schon bisschen emotionaler als sonst. „Es ist schon ein besonderes Spiel für mich, aber es geht nur um drei Punkte“, sagt Emanuel Esser vom SV 08 Laufenburg vor dem Bezirksderby am Samstag gegen den FC Tiengen 08.
Emotional ist es für den 24-jährigen Mittelfeldspieler der Laufenburger Null-Achter deshalb, weil er noch in der vergangenen Saison bei den Tiengener Null-Achtern gespielt hat, mit denen er den Aufstieg in die Landesliga feierte. Eineinhalb Jahre lang fühlte sich der Bad Säckinger am Langenstein in Tiengen wohl, wie er im Rückblick versichert: „Das war eine tolle und erfolgreiche Zeit mit den Jungs. Ich habe von damals noch viele Freunde, mit denen ich mich gut verstehe. Aber jetzt ist eben eine neue Zeit.“
Diese neue Zeit ist für „Emu“, wie er überall genannt wird, beim SV 08 Laufenburg angebrochen. Und dennoch war sein Wechsel ins Laufenburger Waldstadion auch eine Rückkehr, hatte er doch vor seinem Tiengener Jahr und einem einjährigen Abstecher zuvor zum Oberligisten FV Lörrach-Brombach schon in seiner früheren Aktivenzeit für den SV 08 Laufenburg in Bezirks- und Landesliga gespielt.
Beim SV 08 Laufenburg traf er zu Beginn dieser Saison gewohnte Strukturen und Kollegen wieder. „Das war und ist mein Verein. Wir haben einen super Teamgeist, sind mehr als nur Kollegen auf dem Platz“, versichert er. Der Teamgeist sei auch der Schlüssel zum Erfolg.
In zehn Saisonspielen hat der SV 08 Laufenburg bisher neun Siege gefeiert und nur einmal – bei der 2:5-Niederlage beim FSV Rheinfelden vor drei Wochen – eine Niederlage kassiert. „Wir hatten einige Zu-Null-Spiele, kassieren also auch weniger Gegentore als früher. Und vorn schießen wir immer unsere Tore“, so Esser, der die Erfolgsformel so zusammen fasst: „Wir sind auf jeder Position gut besetzt.“

Nun gelte es erst einmal, das Bezirksderby gegen den FC Tiengen 08 zu gewinnen, um die Tabellenführung zu verteidigen. Am meisten freut sich Esser darüber, dass der Bezirk Hochrhein in dieser Saison mit sechs Mannschaften gut vertreten ist und die längere Dominanz der Freiburger Vereine in der Landesliga durchbrochen ist. „Gegen die Hochrhein-Teams gibst du einfach doppelt Gas. Ich glaube, dass kein Verein aus dem Bezirk absteigt und hoffe, dass sich auch der FC Zell noch rettet“, ist Esser optimistisch.
Übrigens: Das letzte Derby zwischen dem SV 08 Laufenburg und dem FC Tiengen in einem Punktspiel fand vor fast zehn Jahren statt. Da besiegten die Laufenburger Null-Achter am 22. März 2014 den FC Tiengen 08 im heimischen Waldstadion mit 2:0.
Fußball-Landesliga im Überblick
SV 08 Laufenburg mit Respekt
Trainer Michael Hagmann vom Tabellenführer SV 08 Laufenburg hat vor dem Gegner großen Respekt. „Unterschätzen verboten“ wird er seiner Mannschaft vor dem Spiel und im Training eintrichtern. „Der FC Tiengen 08 hat ein sehr junges Team, das zuletzt eine Serie mit fünf Spielen ohne Niederlage hingelegt hat. Sie haben eine große Qualität“, weiß er, fügt aber sogleich hinzu: „Verstecken werden wir uns nicht.“ Personell sieht es bei seiner Mannschaft ganz gut aus. Fehlen werden nur Klaudio Lipovsky und Nicklas Joachim (beide verletzt) sowie Klejdi Zenelak (Urlaub).
Der FC Tiengen 08 kann vielleicht mit einem kompletten Kader das Derby beim SV 08 Laufenburg bestreiten. Nur Yannik Stauch und Kapitän Tammo Heinzler waren angeschlagen und mussten das Training auslassen. Die Tiengener haben mit einer kleinen Serie von fünf Spielen ohne Niederlage einen kleinen Puffer zu den Abstiegsplätzen geschaffen. „Das ist gut, dass wir zuletzt einige Punkte gesammelt haben“, sagt Trainer Erkan Kanli, der sich wie seine Mannschaft auf die Partie am Samstag beim Primus der Liga freut. Kanli will aber Realist bleiben: „Der SV 08 Laufenburg ist natürlich haushoher Favorit.“
VfB Waldshut erwartet Spitzenteam
Knüppeldick kommt es derzeit für den VfB Waldshut, was die Stärke seiner Gegner angeht. Vor einer Woche verlor die Mannschaft von Trainer Danijel Kovacevic beim Tabellenzweiten und Titelfavoriten FC Waldkirch mit 1:3. Am Samstag geht es wieder gegen ein Spitzenteam.
Zu Gast in der Schmittenau wird der Tabellendritte FC Wolfenweiler-Schallstadt sein. Nicht dabei sein wird im Kader der Gastgeber Nikica Juric, der arbeiten muss. Ebenfalls fehlen wird Abdelmounaim El Oumni.
FSV Rheinfelden ist Favorit
Nach der 0:2-Niederlage beim SV Weil will Interimstrainer Joachim Sperker vom FSV Rheinfelden eine Reaktion seiner Spieler sehen. Zu Gast in der heimischen NaturEnergie Arena ist der FV Herbolzheim. Gegen den Tabellenvorletzten soll auf alle Fälle ein Sieg her.
„Das wird uns gelingen, wenn wir – anders als im Spiel beim SV Weil – unsere Dominanz auch in Toren umsetzen“, so Sperker, der hofft, am Samstag wieder auf die zuletzt kranken Antonio Fischer und Jason Cerimi zurück greifen zu können. Noch verletzt ist dagegen Nicola Guglielmelli. Der Einsatz von dessen Bruder Alessandro Guglielmelli ist auch nicht sicher. Fehlen wird noch für dieses Spiel Jeremy Stangl, der seine Rot-Sperre dann aber abgesessen hat.
SV Weil und FC Zell unter Druck
Nach der Derby-Niederlage beim SV 08 Laufenburg (1:4) ist dem SV Weil zuletzt immerhin ein Sieg im nächsten Derby gegen den FSV Rheinfelden (2:0) gelungen. Die Mannschaft von Trainer Andreas Schepperle hat damit zumindest die Abstiegsplätze verlassen. Damit das so bleibt, sollte ein Sieg beim punktgleichen Tabellennachbarn SV RW Ballrechten-Dottingen eingefahren werden.
Ein Sieg und ein Remis bei acht Niederlagen – das ist eindeutig zu wenig. Die Bilanz des FC Zell ist bisher nicht berauschend. Beim SC Wyhl sollte das Team von Trainer Lars Müller nach der Niederlage zuletzt gegen den FSV RW Stegen (1:3) wieder einmal, damit der Rückstand des Tabellenletzten auf die Konkurrenz nicht zu groß wird.