Fußball-Kreisliga A, Ost Beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Jan Siegel in Rotzel war Kevin Matt erleichtert. Seit 19. Oktober musste Sportchef Kevin Matt auf einen Sieg der SG Höchenschwand/Häusern/St. Blasien warten. Nun hatte Eduard Mark für den 1:0-Erfolg bei der Spvgg. Andelsbach gesorgt. „Damals gewannen wir 4:0 beim FC Tiengen 08 II“, erinnert sich Matt: „Dass es so lange dauern würde und es in Sachen Ligaverbleib nochmal eng werden könnte, damit haben wir nicht gerechnet.“
Seit acht Jahren kümmert sich der 30-Jährige um die sportlichen Belange der Spielgemeinschaft des SV Höchenschwand und des SV Häusern, die vor einem Jahr um den SV St. Blasien erweitert wurde. Nach der Vorrunde stand die SG Höchenschwand auf dem zwölften Platz. „Uns war da bereits klar, dass es nicht einfach würde“, so Matt: „Wie lagen vier Punkte hinter dem FC Tiengen 08 II und vier Punkte vor dem SV Albbruck.“
Kevin Matt stammt aus Görwihl. Nach dem Umzug schloss er sich den D-Junioren des SV Höchenschwand an, um erste Fußball-Erfahrungen zu sammeln. Als Aktiver spielte er noch ungefähr vier Jahre, so Matt: „Wegen eines Knorpelschadens im Knie musste ich aufhören. Das war damals schon bitter“, erzählt Kevin Matt, der gemeinsam mit seinem Bruder in der Tourismusbranche tätig ist. Beim Gleitschirmfliegen fand er einen Ausgleich. „Das mache ich mit Begeisterung“, freut sich Matt auf die Sommerpause. Analog dazu nutzt er die Winterpause zum Skifahren.
Nach seiner Verletzung blieb Kevin Matt dem SV Höchenschwand treu, wurde 2017 zum Sportchef gewählt. „Es gab bei den jeweiligen Zusammenschlüssen die üblichen Anfangsprobleme und Regularien zu bewältigen, doch mittlerweile harmoniert es“, weiß Kevin Matt von der SG der drei Vereine zu berichten: „Wir haben drei sehr gute Sportanlagen, auf denen wir unsere Heimspiele austragen“, ist Matt zufrieden und fügt mit einem nostalgischen Lächeln an: „Und zur Not gibt es noch den Hartplatz.“
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
Die Geschichte des SV Höchenschwand in der Kreisliga A ist von Höhen und Tiefen geprägt. Dem Aufstieg 1983 folgte der umgehende Abstieg. Ab 1994 war der Club sechs Jahre in der Liga, verpasste 1997 die Bezirksliga-Aufstiegsrunde nur um drei Punkte. Weitere sieben Jahre verbrachten die „Kicker vom Berg“ ab 2003 in der Kreisliga A.
„Aktuell erleben wir als SG unsere erfolgreichste Ära“, blickt Kevin Matt auf die vierte Saison in der Kreisliga A: „Es mag verrückt klingen, aber Grundlage für den Erfolg waren die zwei Corona-Jahre.“ Zweimal wurde die Saison abgebrochen und zweimal lag das Team aussichtsreich im Rennen. Das war bitte für das damalige Trainer-Duo Markus Fehrenbacher und Axel Mutter: „Axel und ich hören erst auf, wenn wir oben sind“, gab Fehrenbacher damals die Parole aus.
Im Juni 2022 war es dann so weit. Das Team wurde Vizemeister der Kreisliga B-3 und setzte sich in der Relegation gegen den FC Erzingen II durch: „Bis heute unvergessen“ schwärmt Matt noch: „Mit zahlreichen Fans im Rücken wurde das Hinspiel in Erzingen zum Heimspiel, das wir 3:1 gewannen. Eine Woche später machten wir zu Hause mit einem 4:0 alles klar – mit Party bis in die frühen Morgenstunden.“
Neues Trainer-Team ist Wunschlösung
Fehrenbacher und Mutter verabschiedeten sich, die Nachfolge trat Giuseppe Pavano an: „Wir hatten einen erfahrenen Trainer als adäquaten Ersatz gefunden“, so Matt, der drei Jahre später erneut einen Trainerwechsel organisieren musste. Alexander und Simon Ebner übernehmen das Team, Manuel Göbel wird Co-Trainer. „Es war unsere Wunschlösung. Alex, Simon und Manuel kennen den Verein und die Strukturen, das ist ein großer Vorteil“, ist Matt davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Die Planungen für die neue Saison laufen: „Alle Spieler haben zugesagt und die Älteren hängen ein weiteres Jahr dran“, hofft Matt auch noch den ein oder anderen Neuzugang melden zu können: „Wir haben einen dünnen Kader. Einfacher wird auch in der nächsten Saison nicht“, hofft Kevin Matt, dass es nicht erneut so laufen darf, wie in der aktuellen Runde: „Wir hatten zu viele Verletzte.“ Hoffnung macht ihm die Tatsache, dass im Sommer 2026 sechs Nachwuchsspieler aufrücken: „Deshalb wäre es schön, wenn wir auch in der kommenden Saison den Ligaverbleib schaffen.“
