Leon Gäng (27) übernahm nach dem Abstieg aus der Kreisliga A und dem überraschenden Rücktritt von Trainer Robert Villinger nach zwei Spieltagen in der Kreisliga B-3 als Spielertrainer die sportliche Verantwortung beim FC Dachsberg. Er ist seit der D-Jugend beim FC Dachsberg und betreute in der vergangenen Saison die Damenmannschaft des Vereins als Trainer. Nach einer Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg fand sich der Mitfavorit am Tabellenende wieder. Mit zuletzt drei Siegen hat sich die Mannschaft stabilisiert.
Leon, ist mit dem 3:2-Sieg gegen den SV Dogern die Trendwende geschafft?
Es war für uns ein wichtiger und verdienter Sieg, der eigentlich nie in Gefahr war. Er hat für uns den Trend der letzten Spiele bestätigt und gezeigt, dass wir nun wieder in der Spur sind, wie wir uns das vor der Saison vorgenommen hatten.
Was waren die Gründe für den holprigen Start in der Kreisliga B?
In der vergangenen Saison haben wir uns trotz guter Spiele selten mit Toren belohnt und nur fünf von 30 Spielen gewonnen. Darunter hat das Selbstvertrauen der Mannschaft enorm gelitten. Das haben wir mit in die Kreisliga B genommen.
War das der einzige Grund?
Wir hatten eine gute Vorbereitung, aber es ist uns zunächst nicht gelungen, aus dieser Negativspirale herauszukommen. Der Grund dafür war, dass wir mit einem sehr starken Kader aufgestiegen sind, uns dann aber in kurzer Zeit zu viele wichtige und vor allem erfahrene Spieler verlassen haben. Das konnten wir als Mannschaft nicht so schnell kompensieren.
Sind diese Probleme überwunden?
Mit den Siegen zuletzt ist das Selbstvertrauen zurückgekehrt. Alle haben wieder richtig Bock, und wenn wir es schaffen, unser Spiel durchzuziehen, können wir jeden schlagen. Deshalb bin ich zuversichtlich für die verbleibenden vier Vorrundenspiele.

Das heißt es gibt ein heißer November?
Ja kann man so sagen. Wir spielen ausschließlich gegen Teams, die vor uns stehen. Danach werden wir sehen, was in dieser Saison noch möglich ist.
Ist der Aufstieg noch ein Thema?
Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesetzt, attraktiven Fußball zu zeigen und vorne mitzuspielen, aber nicht unbedingt den direkten Wiederaufstieg. Nach der Hinrunde werden wir sehen, wo wir stehen und was für die Rückrunde noch realistisch ist.

Gab es gar Angst vor dem Abstieg?
Nein, diese Bedenken hatte ich nie, dafür sind die Jungs einfach zu gut.
Wie kommen Sie mit ihrer neuen Rolle als Trainer zurecht?
Letztlich wurde diese aus der Not heraus geboren und als Kapitän, Spieler und Trainer ist die Belastung schon enorm. Aber es macht Spaß und ich komme bisher gut damit klar. Ich habe diese Rolle auch früher schon ab und zu übernommen, insofern ist es nicht ganz neu.
Was sind die längerfristigen Ziele?
Wir sind eine junge Mannschaft mit einer guten sportlichen Perspektive und wollen deshalb auch wieder aufsteigen. Im Nachwuchsbereich sieht es aktuell eher schwierig aus mit Jungspieler, die wir bei den Aktiven integrieren können. Deshalb wollen wir so attraktiv wie möglich sein, um den einen oder anderen Spieler von außerhalb zu gewinnen.
Fragen: Ralf A. Schäuble