Lothar Lehmann (41) aus Gurtweil trainiert in der dritten Saison den Kreisligisten SV Eschbach (B-3). Er kam vor 14 Jahren aus beruflichen Gründen aus Nordhessen an den Hochrhein und war seitdem beim SV Eschbach sowohl als Spieler, als auch als Jugendttrainer aktiv. Nach dem 2:0-Sieg im Spitzenspiel gegen den SV Buch II stehen für seine Mannschaft wichtige Wochen an.
Lothar, wie lief der 2:0-Sieg gegen den Mitfavoriten SV Buch II?
Abgesehen davon, dass es manchmal etwas hitzig, aber nie unfair zuging, hatten wir den Gegner gut im Griff, haben wenig zugelassen und hätten eigentlich noch höher gewinnen können.
Werden sie auch den Spitzenreiter in den Griff bekommen?
Das hoffe ich, zumal wir zu Hause spielen. Aber natürlich haben wir mit der SG FC Wehr/Brennet II und dem SV Obersäckingen zwei schwere Spiele vor der Brust, die für das Saisonziel Aufstieg extrem wichtig sind.
Das heißt, das Ziel ist der Aufstieg?
Ja, dieses Jahr muss es klappen und das am besten als Meister, denn mit Relegationen haben wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe schon vor einem Jahr gesagt, dass wir 2025 in die Kreisliga A aufsteigen wollen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.
Woher kommt der Optimismus?
Nachdem wir in der letzten Saison eine Findungsphase mit vielen neuen Spielern hatten und mit großen Problemen in die Saison gestartet sind, hat sich die Mannschaft nun gefestigt und wir haben einen sehr jungen Kader, der mit einigen erfahrenen Spielern super harmoniert und sich gegenseitig ergänzt.

Wäre der aktuelle Kader auch tauglich für die Kreisliga A?
Auf jeden Fall. Obwohl wir derzeit sechs verletzte Spieler haben, sind wir in der Lage, unsere Leistung abzurufen. Ich bin überzeugt, dass wir in der jetzigen Konstellation im Mittelfeld mitspielen würden. Mit ein paar Verstärkungen halte ich es sogar für möglich, dass wir in ein paar Jahren sogar in Richtung Bezirksliga schauen können.
Keine Angst, dass Spieler von höherklassigen Vereinen abgeworben werden?
Nein, für meine Jungs lege ich die Hand ins Feuer, dass sie dem SV Eschbach treu bleiben. Wir sind eine richtige Familie. Und sportlich wollen wir uns als Mannschaft weiterentwickeln, um den jungen Spielern eine Perspektive zu bieten.
Was macht die Stärke der ersten Mannschaft des SV Eschbach aus?
Ganz klar der Zusammenhalt. Wir sind nicht nur auf dem Platz ein Team, sondern machen auch sonst viel zusammen. Außerdem haben wir keine herausragenden Spieler. Der Erfolg wird von einem breiten Kader getragen, so dass wir solche Phasen wie jetzt mit einigen verletzten Spielern gut kompensieren können.
Gibt es auch Schwächen?
Gegen vermeintlich leichte Gegner tun wir uns oft schwer, weil gerade junge Spieler solche Partien oft auf die leichte Schulter nehmen und denken, das Pferd muss nur so hoch springen, wie das Hindernis ist. Es braucht aber immer volle Konzentration und Höchstleistung. Aber wir sind auch da auf einem sehr guten Weg.
Fragen: Ralf A. Schäuble