Handball: – Träume sind oft Schäume. Aber wenn sie dann tatsächlich zur Realität werden, ändert sich plötzlich alles im Leben. So geht es in diesen Tagen einem jungen Handballer aus Lauchringen. Julian Steinert erfüllt sich tatsächlich einen großen Wunsch: „Mein Traum war es immer, einmal für die Rhein-Neckar Löwen Handball spielen zu dürfen.“

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Ja, und dieser Traum wird für den Teenager nun Realität. Angefangen hat er einst mit seinem Sport beim örtlichen HC Lauchringen und wechselte dann in die Schweiz. Beim Nachwuchs der Kadetten Schaffhausen spielte sich Steinert derart ins Rampenlicht, dass genau diese Rhein-Neckar Löwen auf ihn aufmerksam wurden. Der Bundesligist aus Kronau und Östringen in Nordbaden, der sich unter diesem Namen seit 2007 für Furore sorgt, hat dem 15-Jährigen ein Angebot unterbreitet, das er einfach nicht ausschlagen konnte. So steht er seit Anfang Juli beim zweifachen Deutschen Meister und zweifachen DHB-Pokalsieger unter Vertrag. Julian Steinert spielt ab der kommenden Saison mit den B-Junioren der Rhein-Neckar Löwen in der Nachwuchs-Bundesliga.

Julian Steinert: „Mein Traum war es schon immer, einmal für die Rhein-Neckar Löwen spielen zu dürfen.“
Julian Steinert: „Mein Traum war es schon immer, einmal für die Rhein-Neckar Löwen spielen zu dürfen.“ | Bild: Jan Zipfel

„Ich spiele Handball seit ich denken kann“, blicht Julian Steinert auf seinen bisherigen Werdegang: „Dafür sind vor allem meine Eltern verantwortlich.“ Mama und Papa spielten selbst aktiv Handball. Sascha Steinert stand zwischen 2010 und 2020 an der Spitze des HC Lauchringen und erzählt: „Wir haben früh bemerkt, dass Julian viel Talent mitbringt. Bei den Talentiaden, die regelmäßig ausgetragen wurden, gehörte er immer zu den besten Handballern“, erinnert sich sein Vater.

Talent: Bereits jungen Jahren gehörte Julian Steinert bereits zu den besten Handballern seines Jahrgangs in Baden-Württemberg. Hier nahm ...
Talent: Bereits jungen Jahren gehörte Julian Steinert bereits zu den besten Handballern seines Jahrgangs in Baden-Württemberg. Hier nahm er erfolgreich an der VR-Talentiade in Radolfzell teil. | Bild: Sascha Steinert

Julian Steinert begann also als Knirps beim HC Lauchringen, wuselte mit seinen Sportkameraden durch die Halle. Schon nach dem ersten Jahr bei den D-Junioren erfolgte dann 2021 der Wechsel in die Schweiz. „Ich dachte, dass ich keine Chance haben würde“, erzählt Julian Steinert von seinem ersten Training bei den Kadetten in Schaffhausen. Doch der erste Eindruck war schnell vergessen, es kam alles ganz anders. In den vergangenen drei Jahren entwickelte sich der Jugendliche immer weiter. Zusätzlich zum Vereinstraining war Julian Steinert ein Teil der Swiss Handball Academy, dem Trainings- und Leistungszentrum in Schweizersbild bei Schaffhausen. Damit war für den Schüler fast tägliches Training angesagt.

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Julian Steinert im Interview Video: Jan Zipfel

Seine guten Leistungen machten sich bezahlt. 2022 schaffte Julian Steinert den Sprung in die Landesauswahl Baden-Württemberg und wurde seither zu allen zehn Lehrgängen eingeladen. In der kommenden Woche steht für ihn beim Südcamp in der Sportschule Albstadt der nächste Lehrgang an. Dort tagen die Talente des Jahrgangs 2009 im Rahmen der Vorbereitung auf die Sichtung des Deutschen Handballbundes (DHB) unter anderem der Südcamp-Cup gegen die Verbände Bayern und Sachsen aus.

Talent entdeckt: Nach seinen ersten Handballjahren trug Julian Steinert bis dato das Trikot der Kadetten Schaffhausen und ist bereits ...
Talent entdeckt: Nach seinen ersten Handballjahren trug Julian Steinert bis dato das Trikot der Kadetten Schaffhausen und ist bereits baden-württembergischer Auswahlspieler des Jahrgangs 2009. | Bild: Fabian Gasser

Seit Februar hat sich der Gedanke an den Wechsel nach Nordbaden entwickelt. Damals trudelte im Hause Steinert eine Einladung für Julian zum Probetraining bei den Rhein-Neckar Löwen ein. „Da war ich natürlich erstmal baff“, erinnert sich Julian Steinert an das unerwartete Angebot. „Nach dem ersten Telefonat mit dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums war klar, dass Julian zu ihnen kommen soll“, so sein Vater Sascha Steinert, der danach beschloss, mit seinem Sohn schnellstmöglich eine Entscheidung zu finden.

Seit 1. Juli im Handball-Internat

Julian Steinert wägte ab und entschloss sich zum Sprung zu den Rhein-Neckar Löwen. Nach einer „Probe-Nacht“ im Internat des Vereins war er sich sicher und so wurde der Vertrag unterschrieben. Seit dem 1. Juli lebt der 15-Jährige zusammen mit elf anderen Nachwuchsspielern im Internat.

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Die Rhein-Neckar-Löwen wurden im Jahr 2002 aus den beiden Vereinen TSG Kronau und TSV Baden Östringen gegründet. In Kronau steht auch das Nachwuchsleistungszentrum, in welchem Julian Steinert nun sein Domizil hat. „Die Halle, in der auch die Profis trainieren, ist nur wenige Meter von meinem Zimmer entfernt“, schwärmt Julian Steinert. Im rund zehn Minuten entfernten Östringen besucht er ab dem kommenden Schuljahr die 10. Klasse des Leibniz-Gymnasiums.

Talent: Bereits als E-Junior war Julian Steinert seinen Gegenspielern meist einen Schritt voraus.
Talent: Bereits als E-Junior war Julian Steinert seinen Gegenspielern meist einen Schritt voraus. | Bild: Sascha Steinert

„Ich fühle mich sehr wohl“, hat sich Julian Steinert in den vergangenen Wochen schon gut eingelebt und hat bereits ein klares Ziel vor Augen: „Das Ziel der Rhein-Neckar Löwen ist immer der Gewinn der Deutschen Meisterschaft.“ Außerdem ist ihm wichtig, dass er sich auf seiner Position in der Rückraum Mitte bestmöglich weiterentwickelt.