Einen Teamwechsel zur neuen Saison gab es nicht für Nico Denz. Der 27-jährige Albbrucker Radprofi musste sich aber dennoch nach einem Jahr beim Team Sunweb ein anderes Trikot überstreifen, weil der niederländische Chemiekonzern DSM neuer Namensgeber des Teams Sunweb geworden ist.

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Das ist aber nur eine Lappalie. Schwerer wog da schon, dass es Denz im ersten Monat des neuen Jahres so richtig gebeutelt hat. Nicht wegen Corona – nein. Im Trainingslager seines Teams in Spanien ist er auf seinem Rad in einem Kreisverkehr weg gerutscht. Beim Sturz am 17. Januar zog er sich einen Bruch seiner linken Hand zu. Um so erfreulicher ist es für ihn, dass er ab Donnerstag dieser Woche bei der einwöchigen Rundfahrt „Tirreno – Adriatico“ in Italien an der Startlinie steht.

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Zunächst sah es für Denz nach seinem Missgeschick auf rutschiger spanischer Straße gar nicht so gut aus. „Ich bin frühzeitig abgereist, kam ins Krankenhaus nach Benidorm. Zum Glück musste ich nicht operiert werden. Von Benidorm ging‘s dann in die Uniklinik Freiburg“, erinnert sich der Albbrucker an Wochen der Ungewissheit.

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Der Heilungsprozess seiner lädierten Hand verlief dann aber erfreulicherweise ganz gut. „Drei Wochen lang war ich auf der Rolle. Seit 18. Februar konnte ich wieder draußen trainieren“, erinnert sich Denz und meint, den Schaden in Grenzen gehalten zu haben, muss aber zugeben: „Mir fehlt ein Monat Rennpraxis.“

Aus dem geplanten Start bei der Tour de La Provence in Südfrankreich Mitte Februar wurde nichts. Stattdessen geht es am Donnerstag dieser Woche los bei der einwöchigen Frühjahrsrundfahrt „Tirreno – Adriatico“ in Italien, die bis Dienstag kommender Woche dauert. Denz: „Das ist eine der bedeutendsten Rundfahrten im Radsport-Kalender. Sie ist top besetzt und eine ideale Vorbereitung für die Eintages-Klassiker im Frühjahr.“

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Obwohl er ein „ganz gutes Gefühl“ hat, ist sich Denz bewusst, dass er seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen sollte: „Ich komme aus dem Training. Diese Rennwoche ist ein erster Test und ich muss erst meinen Rhythmus finden.“

Denz wird alles versuchen, seine Helfersrolle im Team DSM zu erfüllen. Sein Kapitän ist der Franzose Romain Bardet, der ein Mann für den Sieg im Gesamtklassement ist. „Unser Fokus wird aber wahrscheinlich auf Tageserfolgen liegen“, denkt der Albbrucker, dass die Sprinterqualitäten seines deutschen Teamkollegen Max Kanter wohl eher zum Zuge kommen könnten.

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Wenn Nico Denz seinen ersten Formtest in Italien besteht, steht er wahrscheinlich im Aufgebot seines Rennstalls für den ersten Eintages-Klassiker in dieser Saison. Das ist das Rennen Mailand – San Remo am 20. März über schlappe 299 Kilometer. Danach folgen weitere Klassiker wie Paris-Roubaix oder die Flandern-Rundfahrt.

Das sind seine Lieblinge. Wenn er an sie denkt, gerät er ins Schwärmen: „Auf den Klassikern liegt mein Fokus. Hoffentlich kann ich alle fahren“, so Denz, der aber auf dem Boden bleiben will: „Ich muss erst einmal abwarten, wie es jetzt bei mir läuft.“