Tina Fröhlich

Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings haben sich gegen Red Bull München für eine wirklich exzellente Leistung nicht belohnt. Nach langer Führung unterlagen sie beim Tabellenführer mit 2:3 (0:0, 2:0, 0:2, 0:1) nach Verlängerung, nahmen aber immerhin einen Punkt mit.

Die Schwenninger gingen nach dem 3:2-Erfolg am Donnerstag gegen Wolfsburg mit ordentlich Selbstbewusstsein in die Partie. Die Bayern hingegen hatten zuletzt dreimal in Folge verloren. Die Wild Wings verzichteten auf Boaz Bassen, der beim Kooperationspartner Ravensburg auflief. Er wird allerdings nachkommen und die Weiterreise nach Berlin mitmachen. Wieder fit nach seiner Handverletzung war Max Hadraschek. So konnten die Gäste mit vier Sturmreihen agieren. Und das machten sie von Anfang an richtig gut.

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Die Schwenninger zeigten sich sehr aufsässig, waren aggressiv im Forechecking, aufmerksam und hellwach. Die „Roten Bullen“ erspielten sich zwar eine leichte optische Überlegenheit und mehr Chancen, doch das DEL-Schlusslicht versteckte sich keineswegs. Die Wild Wings hatten sogar gute Chancen, doch Troy Bourke, Youngster David Cerny und auch Alex Weiß trafen nicht oder scheiterten an Münchens Torwart Danny aus den Birken. Die Gastgeber wiederum taten sich schwer, strukturiert aus der eigenen Zone herauszuspielen. Es war wohl eines der besten Drittel der Wild Wings, seit Niklas Sundblad als Chefcoach an der Bande steht. Damit ging das torlose Unentschieden mehr als in Ordnung. Vielmehr durfte man sich sogar ein wenig ärgern, dass man nicht in Führung gehen konnte, denn die Gäste waren bis dahin die bessere Mannschaft.

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Knapp zwei Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da belohnten sich die Schwenninger für ihren Auftritt. Hadraschek reagierte nach einem Abpraller am schnellsten, zog wunderbar um das Tor herum und versenkte die Scheibe zum 0:1. Offenbar gab dieser Treffer den Gästen sogar noch mehr Auftrieb, denn anschließend vergaben erneut Hadraschek und der erst 19-jährige Cerny.

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München fand dagegen weiter kein Mittel gegen den extrem aufmerksamen und agilen Gegner. Zwar investierten die Hausherren viel, schossen mehr und zwangen SERC-Keeper Dustin Strahlmeier zu einigen feinen Paraden, doch wirklich Zwingendes war kaum dabei. Und so nutzten die Wild Wings noch mal die Gunst der Stunde. David Cerny wurde von Kai Herpich auf die Reise geschickt, setzte sich anschließend schön durch und wurde während seines Abschlusses von den Beinen geholt. Der Puck allerdings rutschte samt Münchens Torhüter aus den Birken ins Gehäuse, und so hieß es 0:2. Es war der erste DEL-Treffer des Nachwuchstalents, wofür Cerny von den Teamkollegen entsprechend geherzt wurde.

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Auch im Schlussdrittel machte es Schwenningen einfach nur gut. Man ließ München kommen, stellte dann aber gekonnt die Wege für den finalen Pass zu. Je länger die Partie dauerte, um so wütender wirkten die Angriffe der Red Bulls. Und umso schwerer wurde es nun für die Schwarzwälder. Das schlug sich auch in Strafzeiten nieder. Plötzlich waren die Wild Wings in doppelter Unterzahl – Mike Blunden und Alex Weiß saßen – und der Tabellenführer wusste diese Situation zu nutzen. Jason Jaffray traf zum 1:2 (51.). Würden sich die Schwenninger für diese exzellente Leistung letztlich doch belohnen? Nicht ganz. 33 Sekunden vor Schluss schoss Maximilian Kastner den 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung zeigten die Münchner dann ihre Klasse. Philipp Gogulla sorgte in Minute 64 mit dem 3:2 für den Sieg des Favoriten.

Trainerstimmen

Don Jackson (EHC Red Bull München): „Das war ein sehr schweres Spiel für uns. Schwenningen war 50 Minuten lang die bessere Mannschaft. Wir haben dann aber die Rufe unserer eigenen Fans gehört, dass wir noch mehr kämpfen müssen. Die Wild Wings haben es uns aber weiter schwer gemacht, sie waren sehr aggressiv.

Niklas Sundblad (Schwenninger Wild Wings): Das war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir haben verdient geführt. Leider haben wir am Ende zu viele Strafzeiten genommen. 30 Sekunden haben uns zum Dreier gefehlt. Ich bin aber stolz auf meine Jungs, die eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt haben.