Eishockey: „Dustin, Dustin“ feierten die Wild Wings-Fans lautstark ihren Torhüter nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven. Sie wussten, wer den Löwenanteil an diesem ersten Erfolgserlebnis im neuen Jahr hatte. Und genau so sah es auch Schwenningens Chefcoach Niklas Sundblad: „Dustin Strahlmeier war unser bester Spieler in dieser Partie. Er hat einige Chancen der Bremerhavener super gehalten“, meinte der Schwede, nachdem sein Team zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen hat.
In seiner vierten Saison bei den Wild Wings ist Dustin Strahlmeier mittlerweile wieder in der Form, die ihn für Schwenningen so wertvoll macht. Doch wie lange wird er noch bei den Schwänen das Tor hüten? Strahlmeiers Vertrag läuft Ende dieser Saison aus. „Gespräche über eine Vertragsverlängerung hat es bislang nicht gegeben“, sagt der Torhüter. Der 27-Jährige betont zwar, dass er weiter in der DEL bleiben möchte. Der Frage, ob er auch in Schwenningen bleiben will, weicht „Strahlie“ jedoch aus und sagt, er wolle erst die Gespräche abwarten.
Dass auch andere DEL-Klubs ein Auge auf den Schwenninger Torhüter geworfen haben, kommt nicht überraschend. Strahlmeier stellt jedoch klar: „Ich habe bisher noch nichts unterschrieben.“ Offenbar ist seine Zukunft noch offen. Geht er oder geht er nicht? In der vergangenen Saison kam die Antwort am 11. Januar 2019. An diesem Tag gaben die Wild Wings seine Vertragsverlängerung bekannt.
Nach seiner Vorstellung gegen Bremerhaven hofft man in Schwenningen natürlich, dass der gebürtige Gelsenkirchener im Schwarzwald bleibt. Vor allem durch seine überragende Leistung und eine gehörige Portion Glück feierten die Wild Wings den knappen Erfolg gegen die Norddeutschen. Die 4891 Zuschauer wurden am Ende doch noch für ein Spiel versöhnt, in dem die Gäste über weite Strecken das bessere Team waren.
Nach zwei verpassten Schwenninger Chancen zu Beginn der Partie waren fortan im ersten Drittel nur noch gefährliche Offensivaktionen der Pinguins zu sehen. Als die Pinguins erstmals Überzahl hatten, gingen sie verdient durch Carson McMillan einen Schuss in Führung (9.). In den Folgeminuten hätten sich die Wild Wings nicht beschweren können, wenn Bremerhaven diese Führung ausgebaut hätte.
Ähnlich wie der erste Spielabschnitt verlief auch das zweite Drittel. Wiederum hatten die Norddeutschen Chance um Chance. Die Gastgeber konnten sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass die Partie nicht schon nach der Hälfte der Spielzeit entschieden war. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“, sangen die heimischen Fans. Ausgerechnet in einer Phase, als in der Helios-Arena die Stimmung Richtung Nullpunkt sank, hatten die Schwenninger erstmals Grund zum Jubeln. Nach Vorlage von Alexander Weiß und Christopher Fischer traf Caron in Minute 38 zum 1:1. Allerdings war es ein Treffer, den die Schiedsrichter nicht hätten geben dürfen. Weiß hatte zuvor den Puck mit zu hohem Stock angenommen, was er selbst in der Drittelpause auch zugab. „Mit der Schiedsrichter-Entscheidung hatten wir Glück. Aber wir hatten in dieser Saison auch schon oftmals Pech“, so Weiß.
Der Ausgleichstreffer sorgte dafür, dass die Wild Wings endlich richtig bei der Sache waren. Kaum hatte das Schlussdrittel richtig begonnen, schlugen sie erneut zu. Einen Schuss von Fischer fälschte Markus Poukkula in der 42. Minute entscheidend ab zum 2:1. Danach waren die Schwenninger dem dritten Treffer sogar näher als die Pinguins dem Ausgleich. Doch genau in diese Phase trafen die Gäste durch Justin Feser zum 2:2 (52.).
Da sich die beiden starken Torhüter in den Folgeminuten nicht mehr bezwingen ließen, ging es in die Verlängerung. Hier holten sich die Schwenninger den Zusatzpunkt. Nach klasse Pass von Kyle Sonnenburg vollendete Mike Blunden zum umjubelten 3:2-Siegtreffer. Der Zusatzpunkt verhinderte zudem, dass die Wild Wings nicht ans Tabellenende rutschten. Wohl dem, der einen Dustin Strahlmeier hat, dachten sich viele Zuschauer auf dem Heimweg. Die Frage ist: Wie lange noch?