Basketball, ProA: Was zu befürchten war, ist nun tatsächlich eingetroffen: Die 2. Basketball-Bundesliga und ihre Mitglieder beschlossen bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Montag in Frankfurt am Main, dass die aufgrund der Corona-Krise derzeit unterbrochene Saison in ProA und ProB mit sofortiger Wirkung beendet wird. Dies trifft die Vereine vor allem finanziell enorm.

Mit dem Abbruch der Saison kommt auch die eindrucksvolle Aufholjagd der wiha Panthers nach den Playoff-Plätzen zum Erliegen. Die Schwenninger Basketballer befürworten die Maßnahme allerdings ausdrücklich: „Es ist die absolut richtige Entscheidung“, bestätigt Pressesprecher Holger Rohde, der gemeinsam mit Trainer Alen Velcic und Finanz-Geschäftsführer Michael Krivanek per Video-Konferenz an der Versammlung teilnahm.

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Demnach wird keine Mannschaft aus der ProA absteigen, was dem Team Ehingen Urspring als so gut wie sicherer und dem FC Schalke 04 als wahrscheinlicher sportlicher Absteiger eine zweite Chance gewährt. Aus der ProB erhalten die Hauptrundenmeister der beiden Staffeln, also die scanplus baskets Elchingen und die Itzehoe Eagles, das Aufstiegsrecht zur ProA. Die beiden Erstplatzierten der aktuellen ProA-Tabelle, die Niners Chemnitz und die Eisbären Bremerhaven, erhalten seitens der 2. Basketball-Bundesliga die Legitimation, um eine Bundesliga-Lizenz zu beantragen. Somit würde die ProA in der kommenden Saison theoretisch mit 18 Teams an den Start gehen, da aus der BBL nach aktuellem Stand nur eine Mannschaft den Gang in Liga zwei antritt.

Noch viel wichtiger als die Auf- und Abstiegsregelungen sind die finanziellen Auswirkungen des Saisonabbruchs auf die Vereine. „Fast alle Clubs haben mit einer drohenden Insolvenz zu kämpfen und können derzeit nicht einschätzen, ob und wie es mit ihren Standorten weitergehen kann“, erklärt Rohde. Oberste Priorität der Vereine sei nun, bis zur Abgabefrist der Lizenzen für die kommende Saison am 15. April eine vorläufige Haushaltskalkulation aufzustellen, die einen Spielbetrieb im Profi-Basketball ermöglichen würde. Bei den Panthers sei die Lage allerdings nicht so dramatisch, wie Alen Velcic erklärt: „Da wir gut kalkuliert, ohnehin nur ein schmales Budget und keine großen Ausgaben wie eine Geschäftsstelle oder viele Mitarbeiter haben, ist der Verlust bei uns nicht erwähnenswert. Wenn die fünf, sechs größten Sponsoren nicht abspringen sollten, wird es auch in der kommenden Saison Basketball an unserem Standort geben“, erklärt der Trainer und Geschäftsführer.

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Die Spielerverträge der Schwenninger Basketballer wurden bereits aufgelöst, die US-Amerikaner begeben sich am Dienstag in ihre Heimat, andere bleiben noch ein wenig länger in der Doppelstadt. „Vielen Spielern haben wir signalisiert, dass sie wieder zu uns kommen können“, erklärt Velcic, der nun allerdings erst einmal die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen abwarten muss, bevor die Panthers Sponsorenakquise betreiben können und Velcic einen Kader planen kann.

Auch die Spieler bedauern das vorzeitige Saisonende. „Es ist natürlich extrem schade, dass die Saison so abrupt endet und wir kaum Zeit haben, um uns voneinander zu verabschieden. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns bald wieder“, sagt Marko Bacak. Der Center der Panthers hält eine Rückkehr nach Schwenningen nicht für ausgeschlossen: „Hier habe ich meine Spielzeit und das Vertrauen des Trainers bekommen. Daher ist Schwenningen wieder eine Option. Wir müssen aber erst einmal abwarten, ob es im September zur neuen Saison überhaupt weitergehen wird.“ Diese Devise gilt derzeit für ganz Basketball-Deutschland.