Herr Danner, ausnahmsweise nicht zuerst die Frage nach dem persönlichen Befinden, sondern die nach dem Befinden Ihrer Mannschaft. Wie war es am Sonntag nach dem 2:0-Erfolg gegen Straubing in der Kabine?
Es war keine Jubelstimmung. Aber man hat eine mehr als deutliche Erleichterung gespürt, da kullerten schon Felsblöcke. Vor allem, da man endlich mal zwei sehr gute Spiele nacheinander gezeigt hat.
In den Wochen zuvor war das ja nun gar nicht der Fall, auch wenn es punktuell gute Auftritte gab. Haben Sie eine Erklärung für die bislang doch eher schwache Saison?
Eine Erklärung habe ich tatsächlich auch nicht. Wir haben es ja letztes Wochenende gezeigt und auch in einigen Spielen zuvor sowie in der Vorbereitung. Es gibt keinen wirklichen Grund, warum es nicht funktioniert.
Nun gab es vergangene Woche eine ziemlich ungewöhnliche Reaktion der Verantwortlichen mit der Freistellung von Jamie MacQueen. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?
Es war klar, dass irgendetwas passieren wird und muss. Ich persönlich habe damit gerechnet, dass man einen weiteren ausländischen Verteidiger holt, denn die Verteidigung war schlicht nicht gut. Das muss man so offen sagen und das würde ich auch tun, wenn ich selbst mitspielen würde. Ich habe niemals mit einer Suspendierung gerechnet, das war schon sehr überraschend. Ich hatte eigentlich eher schon vorher erwartet, dass ein Spieler mal auf die Tribüne muss. Zudem habe ich damit gerechnet, dass vielleicht die ersten beiden Sturmreihen geändert werden. Da hätte man vielleicht etwas früher reagieren können. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer und es gab sicher auch Gründe, warum es die Trainer anders gelöst haben.
Haben Sie das Gefühl, dass das vergangene Wochenende die Trendwende war?
Ich denke, man sollte das nächste Wochenende mit den Spielen in Ingolstadt und gegen Krefeld abwarten. Ehrlich gesagt, waren wir bisher so inkonstant, dass ich selbst nicht sicher bin. Wir haben es nach dem Sieg gegen Krefeld schon gedacht und nach dem Sieg gegen Mannheim, deshalb bin ich vorsichtig. Wenn wir auch in den nächsten beiden Partien richtig gut spielen und hoffentlich auch ordentlich punkten, dann können wir vielleicht von der Wende zum Besseren sprechen.
Mit Verteidiger Colby Robak und Angreifer Jordan Caron haben die Wild Wings seit vergangenem Donnerstag zwei neue Spieler. Wie haben Sie das Debüt der beiden erlebt?
Sie bringen richtig frischen Wind rein. Ich finde beide Neuverpflichtungen gut und richtig. Wir sind somit bei zehn Importspielern. Sind alle fit, muss einer auf die Tribüne. Das finde ich eine sehr gute Konstellation, denn es wird noch mehr Konkurrenzkampf geben.
Dann kommen wir zu Ihrem persönlichen Befinden. Sie wurden im September am Knie operiert. Wie geht es Ihnen?
Ziemlich gut. Ich bin in der letzten Woche „Trockentraining“ und sollte nächste Woche wieder aufs Eis dürfen. Zunächst werde ich aber alleine auf dem Eis sein, erst einmal nur laufen und dann schauen, wie das Knie reagiert. Bei den bisherigen Übungen im Kraftraum gab es keine Reaktion, also keine Schwellung oder ähnliches. Das stimmt mich optimistisch, dass es auch auf dem Eis geht.
Liegen Sie bei Ihrem Aufbautraining im Zeitplan?
Ich liege komplett im Zeitplan, soweit verläuft alles gut. Ich werde die Belastung in den nächsten Tagen immer weiter steigern, es geht eben nur Schritt für Schritt. Ich hoffe, dass ich dann im Januar wieder spielen kann.
Wenn Sie dann zurückkehren und sollte der Tryout-Vertrag mit Kyle Sonnenburg verlängert werden, haben die Wild Wings eventuell zehn Verteidiger im Team. Wie wird das funktionieren?
Das ist tatsächlich ziemlich spannend. Aber es hat hauptsächlich etwas mit Leistung zu tun. Wer Gas gibt, wird spielen. Allerdings ist es immer etwas anderes, wenn man von einer Verletzung zurückkommt. Ich glaube aber, wenn ich fit bin, kann ich der Mannschaft helfen. Gleichzeitig werde ich aber auch nur richtig fit, wenn ich spiele. Ich hoffe also, dass der Trainer mich spielen lässt.
Was macht Sie optimistisch, dass die Wild Wings um den zehnten Platz mitspielen werden?
Wir haben die Qualität dafür. Die Jungs können es, sie müssen es eben aufs Eis bringen. Leider hat das zuletzt – und auch schon in den vorherigen Jahren – nicht immer funktioniert. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir mehr als die 52 Hauptrundenspiele machen werden. Zugebenermaßen ist das auch nicht ganz uneigennützig, denn ich würde eben gerne noch etwas länger spielen als nur bis Anfang März (lacht).