Eishockey: „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu.“ Dieser legendäre Spruch des einstigen Fußballprofis Jürgen „Kobra“ Wegmann passte gut zur 2:3-Niederlage der Wild Wings gegen den ERC Ingolstadt. Obwohl die Schwenninger nach einem schwächeren Beginn im zweiten Drittel stärker wurden und offensiv gefährliche Aktionen hatten, gerieten sie ausgerechnet in dieser Phase mit 1:2 in Rückstand. Da war Fortuna mit den Neckarstädtern nicht im Bunde. Als die Wild Wings nach dem 2:3 in der Schlussphase mit aller Macht auf den Ausgleich drängten, durfte man in einigen Szenen getrost von Pech sprechen, dass die Scheibe einfach nicht über die Linie flutschte.
Unterm Strich blieb Trainer Niklas Sundblad nur die nüchterne Erkenntnis: „Im Moment fehlt uns einfach das Scheibenglück. Ich bin zufrieden mit der Leistung. Es hat aber leider nicht zum Sieg gereicht.“ Und noch eine triste Bilanz steht nach 19 Partien zu Buche: Nach den vier grandiosen Auftaktsiegen gewannen die Wild Wings in den folgenden 15 Begegnungen nur noch vier – zu wenig, um die anfänglich gute Ausgangsposition im Kampf um die Playoff-Plätze zu behaupten.
Diese Talfahrt sollte schleunigst gestoppt werden: „Wir müssen aus dem Tief herausfinden“, hatte Sundblad nach der 2:5-Niederlage am vergangenen Freitag gegen Mannheim gefordert. Deshalb setzte der Schwede vor dem Spiel gegen Ingolstadt die Rotationsmaschine in Gang und veränderte die Sturmreihen komplett. Der Ertrag war gleich null, dennoch sah sich der Coach in seiner Maßnahme bestätigt: „Der Wechsel war gut, ich bin mit den Reihen zufrieden. Wir haben das nur am Samstag einmal so trainiert. Wichtig ist die Balance. Ob die Reihen so bleiben, werden wir sehen. Generell wollen wir aber mehr Tore machen. Einziger Kritikpunkt war das Powerplay.“
Eishockey-Experte Matthias Hoppe deckte in seiner Spielanalyse noch mehr Schwachstellen bei den Wild Wings auf: „Ich habe das konstruktive Aufbauspiel aus dem eigenen Drittel vermisst. Die Abwehrspieler chippten den Puck in Drucksituationen immer in die neutrale Zone. Das ungenaue Passspiel führte zu zahlreichen Scheibenverlusten“, sagte der ehemalige Nationaltorhüter. Doch nur bei eigenem Puckbesitz lassen sich auch Tore erzielen. Davon produziert Schwenningen derzeit viel zu wenig. Sechs Treffer in den vergangenen fünf Spielen – das reicht nicht, um erfolgreich Eishockey zu spielen. Das weiß auch Daniel Weiß: „Wir schießen einfach zu wenig Tore“, sagte der Stürmer, der den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich erzielt hatte.
Nach dem Marathon mit vier Begegnungen innerhalb von acht Tagen bleibt den Wild Wings nun etwas Zeit, um durchzuatmen. Das nächste Spiel, erneut gegen Ingolstadt, findet erst am kommenden Samstag statt. Sundblad: „Wir haben jetzt ein paar Tage, um neue Energie zu tanken. Wir brauchen diese Pause. Wir brauchen neue Energie und neuen Mut.“ Was die Wild Wings noch bräuchten, wäre ein „Knipser“, einer, der weiß, wo das Tor steht. Der anvisierte Neuzugang ist allerdings immer noch nicht in Sicht.
Spiele der Wild Wings gegen die Teams der Gruppe Nord
Nach Abschluss der DEL-Gruppe Süd am 16. März spielen die Schwenninger ab 21. März eine einfache Runde gegen die sieben Teams der Gruppe Nord. Hier der Spielplan:
Sonntag, 21. März, 19.30 Uhr: Kölner Haie – Wild Wings
Dienstag, 23. März, 18.30 Uhr: Wild Wings – Grizzlys Wolfsburg
Freitag, 26. März, 19.30 Uhr: Fischtown Pinguins Bremerhaven – Wild Wings
Montag, 29. März, 18.30 Uhr: Wild Wings – Düsseldorfer EG
Dienstag, 30. März, 18.30 Uhr: Wild Wings – Iserlohn Roosters
Donnerstag, 1. April, 19.30 Uhr: Düsseldorfer EG – Wild Wings
Sonntag, 4. April, 17 Uhr: Wild Wings – Fischtown Pinguins Bremerhaven
Dienstag, 6. April, 18.30 Uhr: Grizzlys Wolfsburg – Wild Wings
Mittwoch, 7. April, 18.30 Uhr: Eisbären Berlin – Wild Wings
Samstag, 10. April, 14.40 Uhr: Wild Wings – Eisbären Berlin
Montag, 12. April, 18.30 Uhr: Krefeld Pinguine – Wild Wings
Dienstag, 13. April, 20.30 Uhr: Iserlohn Roosters – Wild Wings
Freitag, 16. April, 19.30 Uhr: Wild Wings – Krefeld Pinguine
Sonntag, 18. April, 14.30 Uhr: Wild Wings – Kölner Haie