Eishockey: „Das war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Wir haben viele Fehler gemacht und sind nicht zufrieden mit dieser Leistung“, stellte Schwenningens Trainer Niklas Sundblad nach der 1:5-Niederlage seiner Wild Wings am Mittwoch in Straubing unmissverständlich fest. Ausgerechnet nach diesem schwachen Auftritt gastiert nun am Freitagabend der Meisterschaftstopfavorit Adler Mannheim in der Helios-Arena (Beginn 18.30 Uhr).
Schon vor dem Eröffnungsbully in Straubing hatte Schwenningens Tyson Spink vor den Gastgebern gewarnt: „Sie werden sehr hart rauskommen und versuchen, uns den Schneid abzukaufen“, so der Stürmer. Genau so kam es. Die Tigers legten mächtig los und erhöhten von Minute zu Minute den Druck. Folgerichtig fiel früh das 1:0. Kael Mouillierat wurde von der Schwenninger Hintermannschaft mutterseelenallein gelassen und tanzte anschließend Torhüter Joacim Eriksson aus. Die Niederbayern ließen nicht locker und legten schnell nach. Corey Tropp profitierte erneut von einer behäbigen gegnerischen Defensive und durfte seinen eigenen Abpraller zum 2:0 verwerten. Die Hausherren waren williger, schneller, aggressiver und zweikampfstärker.
Und es wurde nicht besser für die Gäste. Als Andreas Thuresson in die Kühlbox musste, stellte Brandon Gormley in Überzahl mit einem satten Schuss, den SERC-Goalie Eriksson zudem nicht sehen konnte, auf 3:0. Die Wild Wings waren weiterhin zu weit weg vom Gegner, zu passiv und liefen zu wenig. So kam der Anschlusstreffer denn auch eher aus heiterem Himmel. Daniel Pfaffengut verwertete einen Abpraller zum 3:1. Sollte doch noch etwas gehen für Schwenningen? Vier Minuten später hätte die Antwort beinahe „ja“ gelautet, aber Tigers-Keeper Sebastian Vogl parierte prima gegen Tyson Spink. Und wie es eben häufig so ist: Wer vorne keine Tore macht, bekommt sie hinten. Straubing-Angreifer Nick Latta fing einen ungenauen Aufbaupass von Colby Robak ab, schob weiter auf Chase Balisy, der fein zum 4:1 vollendete. „Wir gewinnen zu wenig Zweikämpfe“, konstatierte Pfaffengut. Das war aber an diesem Abend nicht das einzige Manko der Wild Wings. Die Schwäne mussten anerkennen, dass gegen richtig starke Straubinger auch aufgrund eigener Schwäche nichts zu holen war. Dass Antoine Laganière in Überzahl schließlich noch auf 5:1 erhöhte, war am Ende absolut verdient.
Es war dies die neunte Niederlage der Schwenninger in der laufenden Saison. Aus dem Zweikampf zwischen den Wild Wings und Augsburg um die Playoff-Teilnahme in der Gruppe Süd ist nun ein Dreikampf geworden. Auch Straubing ist wieder im Rennen. Alarmierend dürfte für die Wild Wings aber nicht die deftige Niederlage gegen die Tigers sein. Vielmehr geht die Leistungskurve insgesamt deutlich nach unten. Von den letzten fünf Partien gewann man nur eine, in der Gesamttabelle der DEL rangiert man nur noch auf Platz elf. Vor allem aber haben die Schwäne ihre Stärken verloren. Die Laufbereitschaft ist nicht mehr ganz so hoch, das Forechecking nicht mehr so aggressiv und auch die Effizienz vor dem Tor ist weitestgehend abhandengekommen. Zudem verbucht man nach wie vor zu viele Strafzeiten und lässt zu viele Schüsse des Gegners zu.
„Ja, das war gegen Straubing kollektiv schlecht“, sagt auch SERC-Manager Christof Kreutzer. „Aber das gibt es selten und das macht Hoffnung, dass es nicht noch mal passiert. Ansonsten finde ich nach wie vor, dass wir insgesamt ganz gut dastehen. Sorgen mache ich mir also eher weniger.“ Allerdings ist die Situation auf dem Transfermarkt durchaus kompliziert. „Mittlerweile ist es egal, ob Stürmer oder Verteidiger, es ist schwierig. Mit uns suchen zum Beispiel auch Berlin und Düsseldorf, das macht es nicht einfacher“, berichtet der 53-Jährige.
Viertes Duell gegen Mannheim
Zumindest für das Freitag-Spiel gegen Mannheim ist also kein Neuzugang in Sicht. Es ist die vierte und vorerst letzte Partie gegen die Adler, immerhin einmal gingen die Wild Wings in dieser Saison als Sieger vom Eis. „Ein guter Gegner zum jetzigen Zeitpunkt. Wir haben nichts zu verlieren“, so Kreutzer.