Die Schwenninger Wild Wings haben einen neuen Trainer. Steve Walker, soeben als Assistenzcoach mit dem EHC Red Bull München Deutscher Meister geworden, leitet zukünftig an der Bande die Geschicke der Schwaben. Walker ist damit seit der DEL-Rückkehr der Schwäne vor zehn Jahren bereits der neunte Cheftrainer.
Zuletzt versuchten es die Schwenninger Verantwortlichen immer wieder mit namhaften Akteuren der deutschen Eishockeyszene. Doch Pat Cortina, Niklas Sundblad oder Harold Kreis scheiterten entweder oder aber wollten nicht am Neckarursprung bleiben. Nun also geht man neue Wege.
Mit dem 50-jährigen Kanadier kommt zwar kein unbeschriebenes Blatt als neuer Übungsleiter, doch sind die Wild Wings für Walker die erste Cheftrainerstelle in einer der besseren Ligen in Europa. Nun könnte man diese Verpflichtung als Experiment bezeichnen, was sie in gewisser Weise wohl auch ist.
Vom besten seines Fachs gelernt
Doch der ehemalige Stürmer ist ein bestens ausgebildeter Coach, der in München beim neunmaligen Meistertrainer Don Jackson vom Besten seines Fachs gelernt hat. Seine Erfahrungen als Co-Trainer von Jackson, aber auch von Sean Simpson oder Greg Ireland dürften umfangreich und prägend sein. Zudem sollte Walker mit seinem Assistenten Ryan Marsh hervorragend harmonieren.
Marsh zeichnete in der vergangenen Saison bei den Wild Wings für eine mehr als stabile Defensive verantwortlich, während Walker bei den Bayern für die Offensive verantwortlich war. Beide legen viel Enthusiasmus an den Tag, wollen den nächsten Schritt in ihrer Karriere gehen.
Ein Großteil des Schwenninger Teams bleibt zusammen, die Neuzugänge sind vielversprechend. Ex-Coach und Neu-Bundestrainer Kreis hat ein gutes Fundament gelegt. Walker wird seine eigenen Ideen einbringen, kann aber auf dieser soliden Basis aufbauen.
Die Entscheidung des Geschäftsführer Sport der Wild Wings, Stefan Wagner, für den „Neuling“ ist durchaus eine mutige, aber eben auch eine positive. Endlich weht ein frischer Wind durch die Helios-Arena. Dem neuen Cheftrainer möchte man wünschen, dass er in Schwenningen endlich einmal für Auftrieb sorgt.