Eishockey: So sieht also ein ziemlich verpatzter Saisonstart aus. Die Wild Wings haben die ersten vier Spiele verloren und müssen nun heute, Dienstagabend, in Wolfsburg antreten. Bei den Grizzlys (Spielbeginn 19.30 Uhr) müssen die Schwenninger etwas, aber eben auch nicht allzu viel ändern.
„Das war ein schlechtes Spiel von uns“, lautet das ebenso ehrliche wie richtige Fazit von Maximilian Hadraschek. Der Assistenz-Kapitän der Schwäne mochte die 1:2-Niederlage vom Vortag bei der Düsseldorfer EG erst gar nicht schönreden. „Wir hatten eine schlechte Tagesform und haben es dann auch noch mit der Brechstange versucht. Das funktioniert nicht“, erklärte der Stürmer.
Tatsächlich war der Auftritt der Neckarstädter im Rheinland der bislang schwächste in dieser noch jungen Saison. Hatten die Wild Wings gegen alle drei vorherigen Gegner – Bremerhaven, Ingolstadt und München – noch gut mitgehalten, waren sie gegen das deutlich schwächer eingeschätzte Team aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt schlichtweg schlecht. Besonders in der Offensive fanden die Schwenninger quasi gar nicht statt. Die Defensive stand leidlich stabil, ohne einen erneut überragenden Torhüter Joacim Eriksson wäre aber auch dort sicherlich einiges mehr passiert als zwei Gegentore. Insgesamt beschlich den geneigten Schwarzwälder Zuschauer eher das Gefühl: Hinten auf Eriksson hoffen und vorne auf den lieben Gott. „Ja, das war in der Offensive viel zu wenig. Die Verteidiger fanden oft keine Anspielstation und auch generell greifen die Automatismen noch nicht“, analysierte Hadraschek.
Und nun? Mit der Auswärtspartie in Wolfsburg steht die nächste ganz schwere Aufgabe an. Die Niedersachsen sind hervorragend in die Saison gestartet, mit drei Siegen aus vier Spielen rangieren sie auf Tabellenplatz zwei hinter dem verlustpunktfreien EHC Red Bull München. Acht Neuzugänge verzeichneten die VW-Städter, dazu wurde auf der Trainerposition der Ex-Schwenninger Pat Cortina gegen Mike Stewart ausgetauscht. Richtig gut eingeschlagen haben die Stürmer Trevor Mingoia und Chris DeSousa, die bereits acht beziehungsweise sieben Scorerpunkte auf dem Konto haben.
Am auffälligsten ist aber erstaunlicherweise die Defensive der „Bären“. Mit lediglich fünf Gegentoren stellen sie derzeit die beste Defensive der DEL. Auch der Ex-Schwenninger Dustin Strahlmeier im Tor der Wolfsburger präsentiert sich in prächtiger Form und steht bei einer Fangquote von 96,8 Prozent. Nicht gerade das, was die Schwenninger nun gerade gebrauchen können, ist doch das Tore schießen derzeit die größte Schwach- und Baustelle. „Wir müssen natürlich vor dem Tor besser werden, aber wir dürfen jetzt bloß nicht verkrampfen. Es bringt nichts, unseren Plan komplett zu ändern. Speziell das Spiel gegen München hat gezeigt, dass wir viel richtig machen und auf einem guten Weg sind. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft gut genug ist, um in der Tabelle wesentlich weiter oben zu stehen“, blickt Hadraschek auf das fünfte Saisonspiel voraus.
Dazu sollte nun aber bei den Grizzlys tunlichst die Trendwende kommen. Zumindest ein überzeugender Auftritt ist vonnöten, auch und gerade für die eigene Psyche. Immerhin gibt es eine gute Nachricht: Ken-André Olimb hat sich von seiner Erkrankung schnell erholt und machte sich am Montag auf den Weg nach Wolfsburg. Tylor Spink ist hingegen immer noch verletzt, könnte aber bis zum kommenden Wochenende wieder einsatzbereit sein. Zwischen den Schwenninger Pfosten wird zum ersten Mal in dieser Spielzeit Marvin Cüpper stehen.