Eishockey: Es ist mal wieder Derby-Zeit in Schwenningen. Mit dem Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers am Freitagabend (19.30 Uhr) starten die Wild Wings in den Endspurt – und das endlich wieder vor Zuschauern.
„Natürlich ist es viel besser mit Fans. Es sind viel mehr Emotionen drin. Außerdem haben wir die besten Fans der Liga“, freute sich Schwenningens Stürmer Boaz Bassen bereits einen Tag vor dem Derby mächtig über die Rückkehr der Zuschauer in die Helios-Arena. 2500 Tickets wurden im Vorfeld verkauft, 2953 Fans dürfen maximal in die Halle, darunter auch eine erkleckliche Anzahl an Bietigheimern. „Es ist toll, endlich wieder vor Fans zu spielen. Sie müssen uns pushen. Wir brauchen ihre Unterstützung, gerade in dieser entscheidenden Phase der Saison“, hofft auch SERC-Trainer Christof Kreutzer auf einen nochmaligen Energieschub für sein Team.
Einen Schub erhielten die Schwäne am Mittwoch, auch ohne selbst zu spielen. Mit Augsburg und Iserlohn verloren zwei direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg jeweils eines ihrer zahlreichen Nachholspiele. Schwenningen sprang damit von Platz 13 auf elf. „“Das gibt uns schon ein gutes Gefühl. Zuletzt kamen wir kaum vom Fleck, obwohl wir gut gespielt haben“, spricht Kreutzer das nach wie vor schiefe Tabellenbild an. Der 54-Jährige ist sehr damit einverstanden, dass die Hauptrunde um eine Woche verlängert wurde, um zumindest die Möglichkeit zu haben, alle Spiele auszutragen. „Das entzerrt manches, aber die nächsten Wochen werden uns trotzdem viel abverlangen. Wir spielen ja quasi im Zweitages-Rythmus“, so Kreutzer (siehe auch Infokasten).
Da kommen personelle Ausfälle natürlich zur Unzeit. Gegen die Steelers werden die Wild Wings auf drei Spieler verzichten müssen. Mit Will Weber (Corona-Infektion) und Maximilian Adam fallen gleich zwei Verteidiger aus. Marius Möchel wird also erneut in der Defensive aushelfen, im Sturm kehrt dafür Maximilian Hadraschek in die Mannschaft zurück. Fehlen wird sehr wahrscheinlich auch Tyson Spink. Der kanadische Angreifer wurde ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet. Zwar waren die weiteren Tests zuletzt negativ, das DEL-Protokoll sieht aber eine medizinische Freigabe vor. Diese liegt bei Spink wohl bis zum Spielbeginn nicht vor.
Damit stellt sich das Schwenninger Team quasi von alleine auf. Auch beim Sieg am vergangenen Sonntag in Straubing hatten die Wild Wings schon die Ausfälle von Weber und Spink kompensieren müssen – und dies bravourös geschafft. „Wir sind gut gerüstet. Genau wie gegen Straubing wollen wir ein hohes Tempo gehen und viel Energie aufs Eis bringen“, gibt der Headcoach den Plan vor. Gleichzeitig gilt es die Bietigheimer Offensivkräfte im Zaum zu halten. Mit Riley Sheen, Brendan Ranford und C.J. Stretch hat der Aufsteiger drei brandgefährliche Stürmer in seinen Reihen. Kreutzer: „Wir müssen geduldig und cool bleiben. Wir dürfen kein zu hohes Risiko gehen und müssen gut dagegenhalten. Wir wollen unbedingt die drei Punkte.“
Tatsächlich würden den Wild Wings drei Punkte gegen den baden-württembergischen Rivalen richtig gut tun. Mit einem Sieg könnten sie einen deutlicheren Abstand zwischen sich und die Steelers legen, die derzeit Tabellenletzter sind. Zuletzt verdichteten sich die Anzeichen, dass es zumindest einen Absteiger am Ende der Saison geben wird. Kreutzer: „Das sind Spekulationen. Ich kann es nicht sicher sagen. Wichtig wäre einfach, dass wir endlich Klarheit bekommen.“ Zunächst aber ist Derby-Zeit in Schwenningen.