Eishockey: Dass die erste Playoff-Runde zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Nürnberg Ice Tigers sehr knappe Ergebnisse liefern würde, war im Vorfeld bereits klar gewesen. Nach dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) trennten die beiden Teams lediglich zwei Punkte. Spiel eins der Best-of-Three-Serie gewannen die Franken mit 4:3. Vor Spiel zwei am Dienstag in der Schwenninger Helios Arena (Beginn 19.30 Uhr) analysieren wir die Stärken und Schwächen der Kontrahenten.
- Personal: Die Kadergröße ist bei beiden Teams sehr ähnlich. Nürnberg bietet 25 Spieler auf, Schwenningen 27. Für die Playoffs melden die Ice Tigers „alle Mann an Bord“, während die Wild Wings gleich vier nicht einsatzfähige Spieler beklagen müssen. Es fehlen Kapitän Thomas Larkin, Verteidiger Will Weber und die Stürmer Phil Hungerecker und Ken André Olimb. Was Größe und Gewicht angeht, bewegen sich beide Mannschaften ebenfalls in ähnlichen Bereichen. Die „Eistiger“ sind im Schnitt genau wie die Schwäne 1,85 Meter groß, die Franken dafür mit 88 Kilogramm durchschnittlich ein Kilogramm schwerer. Dafür sind die Schwenninger mit einem Altersdurchschnitt von gut 29 Jahren deutlich älter als die Franken mit 26,6 Jahren.
- Hauptrunde: Nürnberg schloss die DEL-Doppelrunde mit 73 Punkte auf Platz acht ab. Nur zwei Zähler dahinter kamen die Schwenninger ins Ziel. Größter Unterschied ist das Torverhältnis. Während die Wild Wings am Ende 160 Tore schossen und 155 kassierten, wiesen die Ice Tigers eine sehr negative Bilanz von -18 auf (144:162). Beide Mannschaften fuhren 15 Siege ein, die Nürnberger sind mit zehn Verlängerungen vor Schwenningen mit neun die „Overtime-Meister“ der DEL. Da wundert es nicht, dass man auch gegeneinander einmal „nachsitzen“ musste, wobei die Schwaben mit 3:2 gewannen. Die gesamte Bilanz der regulären Saison lautet 2:2.
- Stärken: Deutlich vorne liegen die Lebkuchenstädter bei den erfolgreichen Überzahlsituationen. Die Ice Tigers konnten 26,2 Prozent ihrer Powerplays nutzen und weisen damit das zweitbeste Überzahlspiel der Liga auf, während Schwenningen mit einem Mann mehr nur auf unterdurchschnittliche 19,2 Prozent kam. In Unterzahl sind hingegen die Wild Wings etwas stärker, haben zudem mit sieben Shorthandern gemeinsam mit Augsburg am häufigsten in Unterzahl getroffen. Herausragender Spieler, was die Scorerpunkte angeht, ist bei den Nürnbergern Evan Barratt, der in 50 Partien auf 62 Punkte kam. Der US-Amerikaner hat aber auch die drittmeiste Eiszeit im Team. Topcscorer der Wild Wings ist Tyson Spink mit 48 Punkten, der im Vergleich drei Stunden weniger spielte.
- Schwächen: Schwenningens statistisch gesehen größte Schwäche sind in dieser Saison die Zweikämpfe. In der Hauptrunde verloren die Neckarstädter insgesamt 3998 Zweikämpfe, gewannen 3851. Der Playoff-Gegner hingegen verzeichnete mit 4092 gewonnenen Duellen den zweitbesten Wert der gesamten Liga. Etwas schwächer sind die Ice Tigers im Vergleich hingegen bei den erwartbaren Toren. In dieser Statistik weisen die Wild Wings einen Wert von 50,34 Prozent auf, Nürnberg kommt nur auf 47,57 Prozent.
- Torhüter: Das Schwenninger Torwart-Duo Joacim Eriksson und Michael Bitzer kommen gemeinsam auf eine Fangquote von 89 Prozent, wobei Eriksson mit 90,17 vorne liegt. Bei den „Eistigern“ spielt Leon Hungerecker eine sehr gute Saison. Mit einer Fangquote von 91,33 Prozent liegt er ligaweit auf Platz sechs. Zusammen mit Niklas Treutle kommt das Nürnberger Goalie-Paar auf eine Fangquote von 90,1 Prozent.