Eishockey: Seit Mittwochabend steht der DEL-Klassenerhalt der Schwenninger Wild Wings fest. Der SÜDKURIER hat bei Verantwortlichen und Spielern nachgefragt, wie erleichtert sie sind und wie sie die Saison einstufen:

Christoph Sandner (Geschäftsführer): „Es waren zuletzt sehr harte Wochen und Monate für uns alle. Nicht nur für den Trainer und die Spieler, auch die Fans haben bei den ganzen Hochs und Tiefs sehr mit uns gelitten, das wissen wir. Im Augenblick überwiegt die pure Erleichterung über den Klassenerhalt. Aber natürlich waren wir in den letzten Wochen auch enttäuscht über den Saisonverlauf. Wir hatten uns mehr erwartet, waren optimistischer. Ein Lob an die Mannschaft, dass sie die Kurve noch gekriegt hat, das ist auch nicht selbstverständlich. Wir müssen uns vor allem im Sturm deutlich verstärken. Der Umbruch wird aber insgesamt nicht so groß ausfallen wie vergangenes Jahr.“

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Christof Kreutzer (Sportdirektor, Trainer): “Wir sind froh, dass jetzt der negative Druck der letzten Wochen wegfällt. Es war in vielerlei Hinsicht eine schwierige Saison, und es gibt in den kommenden Monaten viel Gesprächsbedarf mit den Kollegen der anderen Klubs. Wir müssen vor der Saison mehr Klarheit bezüglich Abstieg, Corona oder auch der Punkteregelung haben. Diese Entscheidungen dürfen nicht wieder so spät oder gar erst zum Ende der Saison fallen. Mir tut der Abstieg von Krefeld leid, und ich kann verstehen, dass sie klagen wollen. Es gab zu viele Unregelmäßigkeiten und Spielverschiebungen in dieser Saison.“

JoacimEriksson (Torhüter): „Ich war so froh über der Sieg von Mannheim. Es ist eine große Erleichterung, denn die letzten Wochen waren schon schwer. Die ganze Saison war schwierig und wir hatten sicher andere Erwartungen. Die knapp verlorenen ersten Spiele haben uns lange beschäftigt. Wir haben es dann zwar besser gemacht, aber niemand von uns ist glücklich mit diesem Ergebnis. Wir haben jetzt ein Fundament, auf das wir aufbauen können. Ein Teil der Mannschaft bleibt ja zusammen und wird schon wissen, was zu tun ist. Ich freue mich sehr auf den neuen Trainer und seine Art, Eishockey spielen zu lassen. Auch ich muss und werde mich noch verbessern.“

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Daniel Pfaffengut (Spieler): „Wir hätten es natürlich lieber selbst entschieden. Ich bin froh, dass der Druck jetzt weg ist. Es war zwischen den Plätzen neun und 15 sehr eng. Für manche Spieler war der Abstiegskampf komplett neu, ich kannte es aus der DEL2. Wir hatten einen schweren Start in die Saison mit sehr bitteren Niederlagen. Auch später nach mehreren Siegen am Stück sind wir nicht aus dem Tabellenkeller gekommen, da andere Mannschaften zwar nicht gespielt haben, aber vom Quotienten her dadurch besser waren. Ich bin in Gesprächen mit den Wild Wings.“

Johannes Huß (Spieler): „Es war ein schwieriges Jahr. Gerade in der Zeit nach dem Deutschland-Cup haben wir ja oft gewonnen und kamen trotzdem in der Tabelle nicht vorwärts. Das macht schon was mit dir. Es kostet unheimlich viel Energie, denn man hat einfach oft schlechte Laune. Es nimmt ein bisschen den Spaß am Job. Uns nerven die Niederlagen am meisten. Ich bin aber zuversichtlich, dass es nächste Saison besser wird. Ich denke, Harold Kreis ist ein guter Trainer für diesen Standort.“

Max Hadraschek(Spieler): „Wir sind natürlich alles sehr erleichtert, dass die Entscheidung über den Klassenerhalt gefallen ist. Durch unsere Niederlage in Krefeld wurde es ja noch einmal spannend. Mit dem Saisonverlauf kann ich nicht zufrieden sein. Unser Anspruch war zumindest, die Preplayoffs zu erreichen, da wir vergangene Saison nur knapp die Playoffs verpasst haben. Aber es war eine komische Saison, in der man nie richtig in den Rhythmus gekommen ist. Wie es bei mir selbst weitergeht, wird sich die nächsten Tage entscheiden.“

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Wolfgang Jack (Fanbeauftragter der Wild Wings): „Ich konnte mir bislang nicht vorstellen, dass ich den Adler Mannheim irgendwann noch einmal die Daumen drücken würde. Am Mittwoch gegen Krefeld war das so. Nach letzter Saison hätte wohl selbst der größte Schwarzmaler nicht gedacht, dass wir fast bis Saisonende um den Klassenerhalt zittern müssen. Es hatte viele Gründe. Einer war sicherlich der schwache Saisonstart. Nimmt man die Tabelle nach der Trainerentlassung, wären wir im Rennen um Platz zehn voll dabei. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft zu Besserem fähig ist. Der eingeschlagene Weg ist nicht verkehrt.“

Holger Scharn(SERC Travel Wings): „Ich war am Dienstagabend gegen Krefeld sicherlich nervös und habe mir im Vorfeld eine Excel-Tabelle erstellt, damit ich weiß, was wäre wenn. Alles in allem bin ich enttäuscht, dass die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Viele Eishockey-Experten hatten uns als Playoff-Anwärter eingestuft. Wieder einmal wurden viele Spiele gegen vermeintlich leichtere Gegner vergeigt. Ich hoffe nun, dass sich kommende Saison mit dem neuen Trainer etwas ändert. Harold Kreis und Sportmanager Christof Kreutzer haben schon an anderen Standorten bewiesen, dass sie erfolgreich sein können.“

Alex Weiß (Spieler Krefeld Pinguine/von 2019 bis 2021 bei den Wild Wings): „Unser Abstieg ist eine riesengroße Enttäuschung für mich. Es ist die bitterste Niederlage meiner Karriere. Es tut mir leid für die ganze Stadt Krefeld und vor allem für die Fans. Wir haben es nicht geschafft, mehrere Spiele konstant gut zu spielen.“