Eishockey: Die Wochen der Ungewissheit sind vorbei. In der Deutschen Eishockey Liga wird es eine Saison 2020/21 geben. Sie startet am 17. Dezember. Dies beschloss die DEL-Gesellschafterversammlung am Donnerstag, nachdem alle Clubs die Voraussetzungen für eine Teilnahme geschaffen hatten. Der Saisonauftakt war aufgrund der Corona-Pandemie bereits zweimal verschoben worden. Ursprünglicher Start-Termin war der 18. September. Nun soll es drei Monate später klappen.
Dass alle 14 Erstligisten an der DEL-Saison teilnehmen werden, war bis vor wenigen Tagen noch völlig unklar. Erst in dieser Woche gaben die Augsburger Panther, die Iserlohn Roosters, die Straubing Tigers und die Kölner Haie grünes Licht. „Noch vor wenigen Wochen sah es nicht danach aus, dass es alle Vereine schaffen. Unser Ziel war immer, dass wir möglichst mit 14 Clubs starten wollen. Das ist uns gelungen“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Bei den Schwenninger Wild Wings ist die Vorfreude auf die Saison 2020/21 groß: „Das ist ein unglaubliches Gefühl. Es gab Zeiten, da habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir in die Saison starten werden“, sagt Wild Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner. Ein großer Dank gehe an die Gesellschafter, Sponsoren und Partner sowie Spieler, Trainer und Mitarbeiter. „Ohne deren erneute Zugeständnisse wäre eine Teilnahme aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich gewesen“, so Sandner.
Wie groß oder in welchem Prozentbereich diese Zugeständnisse waren, wollte Sandner nicht verraten. Der Anteil dürfte aber beträchtlich gewesen sein, denn durch die fehlenden Zuschauer-Einnahmen entgehen den Wild Wings laut Sandner „zwei bis drei Millionen Euro“. Immerhin bekommen die Schwenninger 800.000 Euro aus dem Konjunkturpaket des Bundes für die deutschen Profiligen.
Die DEL hatte sogenannte Geisterspiele aufgrund der Abhängigkeit von Zuschauereinnahmen lange weitestgehend ausgeschlossen. Aktuell sind die Planungen jedoch daraus ausgerichtet, dass keine Fans in die Stadien dürfen. In der Hauptrunde (Gruppenphase) hat jede Mannschaften 19 Heimspiele.
Ein erleichterter Wild Wings-Manager Christof Kreutzer wirkte wie euphorisiert nach dem Okay für eine DEL-Spielzeit 2020/21: „Auf diese Nachricht haben wir alle gewartet. Die Spieler brennen darauf, dass die Saison beginnt. Man hat bei jedem Einzelnen gemerkt, wie frustrierend und belastend für ihn die Ungewissheit war.“
Aufgrund der verkürzten Saison spielt die Liga mit einem neuen Modus. Zunächst gibt es regional aufgeteilt zwei Siebener-Gruppen (siehe Infokasten). Jedes Team spielt viermal gegen die anderen Gruppengegner und je zweimal gegen die Mannschaften aus der anderen Gruppe. Macht insgesamt 38 Partien für jede Mannschaft. Sofern Corona keinen dicken Strich durch die Terminplanung macht, sollen anschließend Playoffs mit den besten Vier jeder Gruppe folgen. Anders als geplant wird es nach der Saison keinen Absteiger gegen.
Eishockey-Fans dürfen sich ab dem 17. Dezember tagtäglich auf DEL-Spiele freuen. Pausiert wird nur an wenigen Tagen, unter anderem an Heiligabend, am ersten Weihnachtstag und Neujahr. Auf die einzelnen Mannschaften warten pro Woche drei Partien.
Wild Wings-Anhänger hoffen natürlich, dass sich ihre Mannschaft wesentlich besser präsentiert als in den vergangenen zwei Jahren. In den ersten zwei Spielen Vorbereitungsturnieres um den MagentaSport-Cup hinterließen die Schwenninger zumindest einen guten Eindruck. Nach den Siegen in Berlin (5:1) und München (3:2) peilt das Team von Cheftrainer Niklas Sundblad am Sonntag den nächsten Streich an. Bei den Adler Mannheim (Spielbeginn 14 Uhr) wollen die Wild Wings den nächsten Favoriten in die Knie zwingen und dafür sorgen, dass in und um Schwenningen die Vorfreude auf die neue DEL-Saison noch mehr steigt.