Herr Bodenseh, Sie haben am Sonntag beim 6:2-Sieg gegen Eisenbach Ihre Saisontore 28 und 29 erzielt. Wissen Sie als Stürmer in jeder Lage, wo das Tor steht?
Da ist schon was dran. Ich bin ein Vollblutstürmer und weiß wirklich in jeder Situation, wo das Tor steht.
In der Saison 2022/23 haben Sie für den TuS 26 Mal getroffen. Jetzt stehen Sie bei 29. Wo liegt Ihr Rekord?
Im Jugendbereich habe ich einmal 41 Tore in einer Saison erzielt.
Torjäger werden oft händeringend gesucht und umschwärmt. Ihr Briefkasten müsste voll mit Angeboten sein?
Das war tatsächlich auch so. Konkret hat die DJK Donaueschingen angefragt, und wir haben auch Gespräche geführt. Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, den Weg in Blumberg mit dem TuS weiterzugehen.
Reizt es Sie nicht, höherklassig zu spielen? Sie sind 27 Jahre und damit im besten Fußball-Alter.
Ich habe schon höherklassig gespielt. Ich war im Oberliga-Kader des FC 08 Villingen und habe da auch in der U21 überbezirklich gespielt.
Offenbar fühlen Sie sich dem TuS Blumberg sehr verbunden?
Das ist tatsächlich so, sonst wäre ich womöglich nach Donaueschingen gewechselt. Mich verbindet eine Freundschaft mit unseren Trainer Frank Berrer. Ich fühle mich beim TuS und in Blumberg pudelwohl, bin hier ein Führungsspieler und möchte hier die weitere Entwicklung vorantreiben.
Am kommenden Samstag steht der letzte Spieltag an. Blumberg ist mit Riedböhringen/Fützen punktgleich und hat sechs Tore Vorsprung. Wer wird Vizemeister und erobert sich den Platz in den Aufstiegsspielen gegen den VfB Villingen, den Zweiten der Kreisliga A 1?
Wir werden alles daran setzen, dass wir es sind. Ich habe schon in Fützen und bei der SG gespielt, hatte da jedoch keinen schönen Abgang.
Die Konstellation mit nur sechs Toren Differenz verspricht Spannung. Wird es eine Nervensache?
Wir haben mit dem Punktgewinn in Tannheim und dem 6:2 gegen Eisenbach gezeigt, dass wir damit umgehen können. Na klar, ist es eine Art Endspiel. Wir haben es in der eigenen Hand und wollen es aus eigener Kraft schaffen, ohne Schützenhilfe.
Was würde ein Bezirksliga-Aufstieg für den TuS Blumberg bedeuten?
Es wäre das I-Tüpfelchen auf die harte Arbeit der vergangenen sechs, sieben Jahren. Der Verein musste durch 13 schwere Jahre in der Kreisliga B gehen. Alles wurde aufgearbeitet und Schritt für Schritt verbessert. Es war immer unser Ziel, mittel- oder langfristig Blumberg und den TuS wieder in der Bezirksliga zu repräsentieren.
Ohne Euer Tief nach der Winterpause wäre vielleicht die Meisterschaft möglich gewesen. Der TuS war nach der Vorrunde klarer Tabellenführer.
Platz eins zur Winterpause war eine dicke Überraschung. Dann hatten wir Abgänge und großes Verletzungspech. Wir haben uns als Mannschaft aus diesem Loch herausgekämpft, obwohl der Kader klein und sehr jung ist. Von der Vereinsführung gab keinerlei und nie Druck. Jetzt wollen wir alle Platz zwei verteidigen und das Ticket für die Aufstiegsspiele lösen.
Fragen: Dietmar Zschäbitz