Fabio, Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft der SG Eintracht. Was bedeutet euch dieser inoffizielle Titel?
Zunächst einmal kam es völlig überraschend und wir haben uns am Sonntag nach dem 5:2 gegen Obereschach mega gefreut. Wir sind nicht als Favorit gestartet und weiterhin kein Favorit.
Ihr Trainer Luca Crudo lobt Sie als überragenden Rückhalt für die Mannschaft. Hat er Recht?
Zunächst einmal freut es mich, wenn ich das höre. Für mich ist es einfach schön, dass ich wieder im Tor stehen kann, nachdem ich in der vergangenen Saison nach einem Bandscheibenvorfall ein halbes Jahr pausieren musste und ich schon befürchtet hatte, dass es für mich auf dem Platz vorbei ist.
Sie sind 35 Jahre alt und der Trainer ist deutlich jünger. Wie ist das Verhältnis?
Ausgezeichnet. Luca gibt der Mannschaft die nötigen Freiräume, kann in seiner Ansprache aber auch deutlich werden. Wir sind körperlich fit in die Saison gegangen. Luca hat in seiner Laufbahn schon einige Erfolge gefeiert. In der Mannschaft schauen alle zu ihm auf.
Sie sind nicht nur Torhüter, sondern auch Kapitän. Hat Sie der Trainer bestimmt?
Es kam aus der Mannschaft. Wir hatten zuletzt zwei schwierige Jahre, und meine Mitspieler wollten einen neuen Impuls setzen. Ich habe zunächst überlegt und dann zugesagt. Inzwischen gehe ich in der Rolle auf.
Von Ihrer Position aus können Sie als Kapitän nicht immer perfekt auf das Spiel Einfluss nehmen. Beschränkt sich Ihre Tätigkeit auf die Kabine?
Ich kann durchaus einwirken, wenn es sein muss. Ich spreche vor den Jungs, bevor wir auf den Platz gehen. Mir macht der Job richtig Spaß, weil wir ein cooler Haufen sind. Da hat sich in den letzten Monaten einiges entwickelt.
Die Eintracht ist im zweiten Jahr nach dem Bezirksliga-Abstieg. Folgt nun der Wiederaufstieg?
Wir machen uns keinen Druck und wollen so lange wie möglich oben mitspielen. Wichtig ist, dass in der Mannschaft eine Entwicklung zu sehen ist, die es auch gibt.
Die SG Eintracht spielt ihre fünfte Saison. War der Zusammenschluss aus heutiger Sicht richtig?
Absolut, wobei auch ich zunächst einer der Skeptiker war. Nicht vergessen werden sollte unser ehemaliger Trainer Uli Bärmann, der mit den Grundstein gelegt hat. Wir haben tolle Zuschauerzahlen und auch in der Vereinsführung stimmt es. Es sind viele neue Freundschaften entstanden.
Sie hatten in den vergangenen Jahren einige gesundheitliche Rückschläge. Wie geht es ihnen heute?
Kleine Wehwehchen gibt es immer. Ich hatte mir zwischendurch die Fingerkuppe gebrochen und die Ärzte wollten amputieren. Da habe ich nicht mitgemacht, habe jedoch nun einen steifen Finger. Ich habe mir für das persönliche Training ein Rennrad angeschafft, mache zu Hause viel oder gehe ins Fitnessstudio.
Gab es nie die Versuchung, einmal höherklassig zu spielen?
Es gab zwei, drei Angebote aus der Landesliga und manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, warum ich es nicht probiert habe. Auf der anderen Seite ist der Fußball in Neukirch viel mehr als nur Fußball. Hier bin ich zu Hause, hier habe ich meinen Freundeskreis und eine tolle Mannschaft.
Welche sportlichen Ziele bleiben noch?
Ich habe zwei Aufstiegsrelegationsspiele vor 1000 Zuschauern und ein Derby gegen Furtwangen vor ebenfalls rund 1000 Zuschauern gespielt. Was noch fehlt, wäre ein Endspiel im Bezirkspokal. Wir stehen im Halbfinale, es ist „nur“ noch ein Schritt.