Der FC Liverpool bereitet sich seit Samstag im Schwarzwald auf die neue Saison vor – und kaum einer darf dabei zuschauen. Die Profis aus England wollen ganz unter sich bleiben, schwarze Sichtschutzfolien wurden rund um das Trainingsgelände angebracht, vor Hotel und Sportplatz haben Security-Mitarbeiter erhöhten Pulsschlag, sobald ein Zuschauer dem Gelände zu Nahe kommt.

Zehn Tage soll die Vorbereitung in Donaueschingen dauern, wozu auch zwei Testspiele gehören. Am 19. Juli um 18.30 Uhr geht es nach Karlsruhe zur offiziellen Stadioneröffnung des BBBank Wildpark, am 24. Juli wird in der Villinger MS Technologie-Arena, wie das Stadion heute heißt, gegen Greuther Fürth gekickt – dann allerdings auch ohne Zuschauer. Im Schwarzwald sollen Kiebitze leer ausgehen.

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Das Trainingsgelände des SV Aasen Video: Eugenio Marino

Dass sich die großen Fußball-Clubs in der Vorbereitung abschotten, ist nichts Neues. Schließlich werden hier Grundlagen für die gesamte Saison geschaffen – und manchmal können Zaungäste auch ganz schön nervig sein. In der Vergangenheit stand meist aber eine öffentliche Trainingseinheit oder Autogrammstunde auf dem Programm.

Virgil Van Dijk schreibt Autogramme für die Fans.
Virgil Van Dijk schreibt Autogramme für die Fans. | Bild: Eugenio Marino
Mohamed Salah auf dem Weg zurück ins Hotel.
Mohamed Salah auf dem Weg zurück ins Hotel. | Bild: SK

Diesmal ist das anders, was einige Fans allerdings nicht von teilweise langen Anfahrten abhielt. „Einige schliefen im Auto unweit des Öschberghofs, andere kamen extra etwa aus Pirmasens angereist“, berichtet Jörg Putschbach aus Pfaffenweiler. Zusammen mit seinem Neffen Tobias wartete er am Sonntagvormittag an dem Verbindungsweg zwischen Öschberghof und dem Sportplatz Aasen.

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Van Dijk hält für die Fans an Video: Sven Neubauer

Erst tat sich lange Zeit nichts, dann aber kam Trainer Jürgen Klopp angefahren und sah die etwa 30 Fans, die am Wegesrand standen. „Er war super nett, fuhr an der Security vorbei und kam zu uns. Er hat alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt“, sagt Putschbach.

Vor der Abfahrt bekam Jürgen Klopp was auf die Mütze, vielleicht ging daher der Fahrradhelm auch nicht mehr zu. Die Strecke zwischen dem ...
Vor der Abfahrt bekam Jürgen Klopp was auf die Mütze, vielleicht ging daher der Fahrradhelm auch nicht mehr zu. Die Strecke zwischen dem Öschberghof und dem Sportgelände in Aasen verlief glücklicherweise unfallfrei | Bild: Roland Sigwart

Auch der achtjährige José Luis konnte seine Stars aus der Nähe beobachten und fleißig Autogramme sammeln: „Ein tolles Gefühl, denn sonst muss man ja ganz weit wegfahren, um sie zu sehen. Das ist viel besser als im Fernsehen.

Sein Trikot hat er mit vielen Autogrammen schmücken lassen. Beim Training möchte er es allerdings zuhause lassen. „Das Trikot ist etwas Besonderes, da nehme ich es nicht mit. Das hat mir auch mein Papa geraten.“

Gestern dann das gleiche Szenario, diesmal kam Klopp mit Mütze und ganz locker aufgesetztem Helm vorbei, ehe die Mannschaft folgte. Zurück ging es zu Fuß, die Security hatte da bereits einen eigenen Ort am Wegesrand eingerichtet, an dem sich die Fans sammeln konnten.

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Jürgen Klopp schreibt Autogramme Video: Sven Neubauer

Wie es ihm denn im Schwarzwald gefalle, wurde er unter anderem gefragt. Klopp grinste und erklärte, das ihm als gebürtigem Freudenstädter der Schwarzwald ja nicht fremd sei: „Da wusste ich, was uns erwartet.“ Außerdem absolvierte er vor einigen Jahren bereits eine Vorbereitung mit Borussia Dortmund im Öschberghof. „Top, top, top! Super Bedingungen hier, alles perfekt.“ Für seine Spieler sei das optimal, wenngleich aufgrund der Temperaturen nicht einfach: „Intensive Bedingungen“, nannte es Klopp – und ging weiter in Richtung Hotel.

Die Einheit am Nachmittag fiel dann aus, die wenigen Autogrammjäger, die sich neu eingefunden hatten, mussten ohne Unterschriften abziehen. Vielleicht klappt es ja noch. Bei einem Radtour-Stopp in den kommenden Tagen. Natürlich mit Mütze und Helm! (sal/ema/svn)