Herr Cakici, Glückwunsch zur Meisterschaft und zum Aufstieg. Wie und wie lang wurde gestern noch gefeiert?

(lacht) Meine Jungs und die Leute im Hintergrund hatten das mehr auf dem Schirm als ich. Ich habe nicht so früh damit gerechnet, weil ich nicht gedacht hätte, dass Grafenhausen jetzt erneut patzt. Aber nach dem Spiel wurde uns direkt verkündet, dass wir Meister sind. Da war mit Sekt und Meister-Shirts schon alles vorbereitet. Es ging schon direkt auf dem Platz los mit Gesängen und ein paar coolen Aktionen, wo sich meine Jungs mit Bier und Sekt bespritzt haben, da hab ich natürlich auch einiges abbekommen (lacht). Danach ging es im Clubheim erst mal weiter – ziemlich lange. Dann gab es einen Autokorso durchs Dorf, wir haben rumgehupt und mit Bier angestoßen. Anschließend waren wir wieder im Clubheim. Ich bin gegen Mitternacht wieder los und bin jetzt auch wieder im Geschäft. Aber ich habe in der WhatsApp-Gruppe noch spätnachts gesehen, dass die Jungs Bilder geschickt haben. Einige waren in den Morgenstunden noch am feiern.

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Wie waren die letzten Minuten des Spiels für Sie und was ging ihnen als Erstes durch den Kopf, als sie von der Grafenhausener 0:3-Niederlage in Mundelfingen hörten?

Ich war zur Behandlung draußen und da stand es erst 1:0 für uns. Dann habe ich das Ergebnis aus Mundelfingen erfahren. Ich bin dann direkt wieder auf den Platz und wusste erst mal nicht, wie ich damit umgehen soll. Da habe ich gedacht: Es geht jetzt noch zwölf Minuten, danach sind wir Meister. Ich habe das dann im Spiel noch meinem Co-Trainer Fatih Avci mitgeteilt und habe an seiner Reaktion gesehen, dass es ihm genauso geht. Dann haben wir noch das 2:0 geschossen und dann war das Thema erledigt. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste kein Spieler Bescheid.

Waren Sie nervös?

Es war gemischt, ich konnte es nicht realisieren. Ich war sehr aufgeregt und wusste nicht, was passieren wird, wenn in ein paar Minuten der Abpfiff kommen wird und wie ich reagieren soll. Ja, man kann sagen, dass ich nervös war.

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Es sind zwar noch zwei Spiele. Aber lassen Sie uns auf die Saison zurückblicken. Erinnern Sie sich an einen Zeitpunkt, ab dem sie realisiert haben, dass sie ernsthaft um den Titel mitspielen?

In der Hinrunde habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, dass wir es jemals schaffen werden. Ab der Niederlage gegen Immendingen in der Rückrunde, die ja unsere Konkurrenten waren, haben wir drei, vier Spiele am Stück gewonnen und ab da war für mich die Option da, dass wir es schaffen können. Aber ich habe die gesamte Runde kein einziges Mal vor der Mannschaft über den Titel gesprochen.

Ein Blick auf die nächste Saison. Derzeit steht der SV Geisingen in der Bezirksliga an der Spitze. Würden Sie einen Aufstieg bedauern? Schließlich wäre das ja ein attraktives Lokal-Derby und zudem bleibt der FC Gutmadingen in der Landesliga.

Ich gönne es den Gutmadinger Jungs, man kennt sich ja untereinander. Aber natürlich wäre es spannend, wenn wir noch zwei, drei Derbys bestreiten könnten. Und Geisingen, das ist ja direkt nebenan, da hoffe ich schon, dass sie noch drin bleiben, dass es da noch ein Lokalderby gibt (lacht).

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Sie trainieren ja gemeinsam mit Spieler Fatih Avci. Wer von ihnen beiden hatte eigentlich mehr zu sagen und wer darf sich Meistertrainer nennen?

Ich würde sagen, wir nennen uns beide Meister-Spielertrainer (lacht). Es ist schon so, dass ich für den größten Teil der Trainingsgestaltung und den Entscheidungen verantwortlich bin. Trotzdem macht der Fatih das genauso gut, wenn ich nicht da bin. Bei allem setzten wir uns aber auch zusammen.

Sie haben noch zwei Spiele vor der Brust. Wie wollen Sie diese jetzt als Meister angehen?

Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie das jetzt genießen sollen, weil sowas passiert in der Karriere einfach nicht oft, dass man vorzeitig als Meister noch zwei Spiele bestreiten darf. Aber trotzdem ist unser Anspruch, beide Spiele gewinnen zu wollen.

Bleiben Sie auch kommende Saison Trainer der SG Kirchen-Hausen?

Ja, ich bin auf jeden Fall noch Trainer und mein Kollege Fatih Avci bleibt Gott sei Dank auch noch bei uns.