Alex, die Wild Wings feierten in den ersten sieben Spielen fünf Siege und knackten sogar einen über zwei Jahrzehnte alten Schwenninger Startrekord. Hätten Sie mit einem solch starken Auftakt in die neue DEL-Saison gerechnet?

Ein so erfolgreicher Start war nicht zu erwarten. Allerdings bin ich nicht überrascht. Man hat bereits in der Vorbereitung gesehen, welches Potenzial die Mannschaft hat. In den Vorbereitungswochen wurde bei uns akribisch gearbeitet. Das zahlt sich nun aus.

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Sie haben mit Schwenningen im Vorjahr auch einige Tiefen durchgemacht. Die Wild Wings haben bereits jetzt mehr Auswärtspunkte als in der kompletten Spielzeit 2019/20. Worin unterscheidet sich die neue Mannschaft im Wesentlichen vom Team der vergangenen Saison?

Wir sind in der Defensive geschlossener und defensiver orientiert. Das spiegelt sich auch im Gegentorschnitt wider. Zudem haben wir mit Joacim Eriksson einen Torhüter, der bisher überragend gehalten hat. Wir gewinnen nun auch Spiele, in denen wir drei Tore schießen. Da die Mannschaft insgesamt schneller ist, ist auch unser Umschaltspiel besser.

Hat sich auch Cheftrainer Niklas Sundblad verändert?

Eigentlich nicht. Allerdings kam er vergangene Saison erst im Dezember. Er legt großen Wert auf Fitness. Bis wir seinen geforderten Fitnesszustand hatten, war die Saison schon so gut wie vorbei. Das ist natürlich nun anders, denn er hatte in der Vorbereitung viel mehr Zeit.

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Sie spielen nun in einer Angriffsreihe mit den Zwillingen Tylor und Tyson Spink. Können Sie die beiden auseinanderhalten oder müssen Sie immer auf die Trikotnummer schauen?

Ich trainiere mit ihnen seit September und es ist immer noch nicht einfach. Auf jeden Fall macht es riesen Spaß mit den beiden.

Die Spink-Brüder zeigten schon einige starke Auftritte. Was zeichnet die zwei besonders aus?

Ich habe selten mit so schnellen Angreifern in einer Reihe gespielt. Zudem sind sie sehr intelligente Spieler. Mit intelligenten Spielern rennt man weniger dem Gegner hinterher. Sie verhelfen mir zu guten Aktionen und ich versuche, ihnen zu helfen.

Im Powerplay sind Sie jedoch mit Travis Turnbull, Jamie MacQueen und Daren Olver auf dem Eis. Deren Stärken ist mehr die Routine als die Schnelligkeit. Muss man sich da umstellen?

Nicht besonders, da es im Powerplay ohnehin mehr auf das Stellungsspiel als auf die Geschwindigkeit ankommt.

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In dieser Saison sind Sie auch Assistenzkapitän. Wo sehen Sie Ihre Rolle auf und neben der Eisfläche?

Wenn man das A auf dem Trikot trägt, hat man eine Vorbildfunktion. Wir haben junge Spieler im Team und ich will ihnen mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Ich versuche auch voranzugehen und in jedem Spiel alles zu geben.

Sie würden sehr gerne noch einmal mit Ihrem Bruder Daniel in einer Mannschaft spielen wollen. Er wechselte von Iserlohn aber nicht zu den Wild Wings, sondern in die DEL 2 nach Crimmitschau. Waren Sie sehr enttäuscht, dass Daniel nicht nach Schwenningen kam?

Ich bedauere es natürlich. Aber ich bin weiter zuversichtlich, dass wir noch einmal zusammen spielen werden.

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Am Samstag steht das nächste DEL-Spiel an. Es geht erneut zu Hause gegen München. Gegen Mannheim haben sich die Wild Wings wenige Tage nach der Niederlage revanchiert. Gibt es auch gegen München eine Revanche?

Das ist unser Ziel. Bei der Niederlage am vergangenen Sonntag gegen München hatten wir zu viel Respekt. Gesunder Respekt gehört sicherlich dazu. Aber wir haben gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können. Auch bis zur letzten Sekunde des Spiels. Sehr wichtig wird sein, dass wir Strafen vermeiden. Dann könnte es mit dem nächsten Sieg klappen.

Fragen: Christof Kaltenbach