Eishockey: Keine Atempause für die Wild Wings. In der Deutschen Eishockey Liga jagt derzeit ein Topspiel das nächste. Für die Schwenninger steht bereits am Samstag (Beginn 17.30 Uhr) erneut eine Partie gegen einen Titelkandidaten an. Der EHC Red Bull München gastiert zum zweiten Mal innerhalb einer Woche in der Helios Arena.

So bleibt den Schwarzwäldern auch keine Zeit, sich weiterhin an der zuletzt tollen Leistung gegen die Adler Mannheim zu erfreuen. Vielmehr gilt es, den Schwung des 3:1-Erfolgs in der Kurpfalz mit in die Helios-Arena zu nehmen. „Wir haben gegen Mannheim über 60 Minuten unser Spiel durchgezogen. Jeder hat eine mehr als solide Leistung gebracht und vor allem auch die Details richtig gemacht“, blickte Schwenningens Verteidiger Will Weber kurz auf diesen feinen Sieg zurück und schaute sofort wieder nach vorn. „Gegen München müssen wir genau das wieder umsetzen. Wir müssen das Spiel einfach halten. Wenn wir kompliziert spielen, bekommen wir Probleme“, lautet deshalb Webers Devise für das nächste Spitzenspiel.

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Zweiter gegen Dritter der Gruppe Süd – das war auch am vergangenen Sonntag die Ausgangslage für die Neckarstädter. Am Ende unterlagen die Wild Wings den Oberbayern mit 2:3. Allerdings war das Ergebnis damals doch knapper als der Spielverlauf. „Wir wollen dieses Mal die Punkte hier behalten“, sagt Schwenningens Co-Trainer Gunnar Leidborg schmunzelnd. Große Änderungen taktischer Art hat das Trainerteam nicht geplant. „Ich sehe nicht wirklich etwas, was wir ändern müssten. Wir müssen aber über 60 Minuten bei unserem Spiel bleiben. Das haben wir in Mannheim gut gemacht“, so der Schwede. Bedeutet also auch gegen die starken Münchner: In der Defensive perfekt arbeiten und schnell umschalten. Dazu gilt es unbedingt von der Strafbank wegzubleiben.

Mittlerweile „zieren“ die Wild Wings das Ende der Fairplay-Tabelle der DEL mit insgesamt 111 Strafminuten. Mit eingerechnet ist die Fünf-plus-Spieldauerstrafe gegen Colby Robak aus der Partie in Mannheim. Immerhin hat diese „große“ Strafe keine weiteren Konsequenzen, Robak kann gegen die „Roten Bullen“ mitwirken. „Wir brauchen dazu Emotionen, aber eben auch einen kühlen Kopf“, fordert deshalb auch Leidborg. „Strafzeiten sind im Endeffekt immer deine eigene Schuld. Gerade in der Offensivzone sollte man sie vermeiden. Da gilt es seine Füße zu bewegen, denn sonst muss man meistens den Schläger nehmen.“ Was eben wiederum häufig zu Strafen führt.

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Immerhin sind die Münchner nicht gerade Spezialisten, was die sogenannten Special Teams angeht. In Überzahl stellen sie derzeit die drittschlechteste Mannschaft der Liga, mit einem Mann weniger erreichen sie auch nur die achtbeste Quote. Generell zeigen sich die Isarstädter nicht ganz so souverän wie in den vergangenen Spielzeiten. Obwohl der EHC die längste Vorbereitung aller DEL-Teams absolvieren konnte, läuft es nicht rund. 22 Gegentreffer sprechen eine deutliche Sprache, zuletzt unterlagen die Münchner den Augsburger Panthern auf eigenem Eis mit 5:6. Zum Gesamtbild gehört allerdings auch, dass die Red Bulls bereits 27 Tore erzielt haben, acht mehr als Schwenningen.

Die Niederlage des langjährigen Klassenprimus gegen Augsburg dürfte auch für die Wild Wings Folgen haben. „Sie werden sicherlich noch konzentrierter und noch konsequenter zu Werke gehen. Sie werden noch mehr Druck machen, auch sie haben aus dem letzten Spiel bei uns etwas mitgenommen“, weiß der Schwenninger Assistenzcoach. Aber auch seine Mannschaft hat einiges gelernt. Leidborg: „Wir waren im ersten Spiel gegen München etwas ängstlich im Spiel mit der Scheibe. Wir müssen aktiver sein. Es gilt zu agieren, statt nur zu reagieren. Wir sollten mutig sein, aber nicht übermütig.“

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Dafür steht Cheftrainer Niklas Sundblad und Leidborg nicht das komplette, siegreiche Team vom Dienstag zur Verfügung. In Mannheim verletzte sich Benedikt Brückner am Oberkörper, der Verteidiger wird vier Wochen ausfallen. Damit wird aller Voraussicht nach David Cerny in die Mannschaft zurückkehren. Der zuletzt überzählige Youngster wird als 13. Stürmer im Kader sein. Das Tor soll erneut Joacim Eriksson hüten, der sich momentan in Topform präsentiert.