Eishockey: Zwei Spitzenspiele, zwei Niederlagen, null Punkte – auf den ersten Blick sieht die Bilanz der Wild Wings aus den jüngsten Begegnungen nicht gerade erfreulich aus. Grund zur Enttäuschung oder gar Trübsal? Mitnichten! Nachdem die Schwenninger nun gegen jedes Team ihrer Südgruppe gespielt haben, können sie hochzufrieden und stolz auf den ersten Saisonblock zurückblicken. Vier Siege gegen die vier Mitkonkurrenten um den angepeilten Playoff-Platz. Die zwei knappen 2:3-Niederlagen gegen die „Schwergewichte“ der Liga aus Mannheim und München sind da zu verschmerzen. Zudem stand das Team von Trainer Niklas Sundblad sowohl am Donnerstag in Mannheim als auch am Sonntag zuhause gegen München dicht vor der Verlängerung.

Dass das Heimspiel am Sonntag trotz der spielerischen Überlegenheit der Münchner bis zur Schlusssirene spannend war, hatte zwei Gründe: Torwart Joacim Eriksson und das Powerplay der Wild Wings.

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Eriksson scheint der Rückhalt zu sein, den die Wild Wings benötigen, um ihr anvisiertes Ziel zu erreichen. Als sich die Verantwortlichen im Verlauf der vergangenen Saison dafür entschieden, künftig auf einen ausländischen Torhüter zu setzen und Dustin Strahlmeier nach Wolfsburg ziehen zu lassen, gerieten sie stark in Kritik. Aktuell liefert Eriksson jedoch eindrucksvoll die nötigen Argumente für die Entscheidung von Sundblad & Co.

Münchens Trainer Don Jackson bescheinigte Schwenningens Nummer eins am Sonntag „eine sehr gute Leistung.“ Auch seine bisherige Fangqoute von 94,7 Prozent spricht für Eriksson. Gegen die bayerischen Bullen kassierte der 30-jährige Schwede zwar erstmals in dieser Saison drei Gegentreffer. Allerdings schossen die Münchner auch fast 50 Mal auf sein Gehäuse.

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Überragend ist nach den ersten Saisonspielen neben dem Torhüter auch das Powerplay der Schwenninger. Fast ein Drittel ihrer Überzahlsituationen nutzten die Wild Wings bislang zu Toren. Eine beeindruckende Quote. Vor allem wenn die Powerplay-Formation mit Verteidiger Colby Robak und den vier Stürmern Troy Bourke, Andreas Thuresson sowie Tyson und Tylor Spink aufs Eis kommt, dauert es meist nicht lange, bis der Puck im gegnerischen Netz zappelt. Sieben der letzten neun Wild Wings-Treffer fielen in Überzahl. Für sechs davon war dieses Quintett verantwortlich.

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Derby in Mannheim

Am Dienstagabend (Beginn 18.30 Uhr) werden die Schwenninger ihre Stärken benötigen, wollen sie nicht erneut ohne Punkte aus Mannheim zurückfahren. Gerade mal fünf Tage liegt die 2:3-Niederlage gegen die Adler zurück. An jenem Donnerstagabend hatten die Schwenninger die ersten zehn Minuten komplett verschlafen, was auch Sundblad im Vorfeld nochmals anmerkte. „Wir waren im letzten Spiel in der Anfangsphase nicht richtig da. Wir müssen also direkt bereit sein“, erklärte der Schwede. Tatsächlich hatte es beim ersten Aufeinandertreffen nach nur elf Minuten bereits 2:0 für die Gastgeber gestanden. Auch in der Folge waren die Kurpfälzer feldüberlegen. „Wir wollen von Anfang viel laufen und werden ein paar kleine taktische Änderungen vornehmen“, ließ sich Sundblad nicht wirklich in die Karten schauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Gegensatz zum ersten baden-württembergischen Derby heute Eriksson das Tor hüten wird, ist indes relativ hoch. „Ich werde das jetzt so nicht sagen, aber die Chance ist groß, dass er spielt“, so Sundblad.

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Spannend dürfte die Frage sein, ob die Schwenninger erneut auf Augenhöhe agieren können. Immerhin ist es innerhalb von fünf Tagen das dritte Spiel gegen eines der beiden Topteams der Liga. „Es ist gut, dass es direkt weitergeht. Das ist ein bisschen wie Playoffs, das macht Spaß“, ist dem Headcoach auch im Bezug auf die Kondition nicht bange. Mannheim dagegen musste am Sonntag gegen sehr aufsässige Augsburger in die Verlängerung. Die Adler beklagen derweil immer noch ordentlich Ausfälle, vor allem in der Defensive wird das Personal knapp. Zu den verletzten Sinan Akdag und Cody Lampl gesellte sich letzte Woche auch noch Mark Katic. Aufgefüllt wurde der Kader mit Jungadler Arkadiusz Dziambor und Stürmer Niko Krämmer. Bei den Gästen aus dem Schwarzwald hingegen sollten alle Mann an Bord sein.