Eishockey: Der leichte Aufwärtstrend der Wild Wings ist schon wieder Geschichte. Am vergangenen Wochenende gab es zwei Niederlagen, null Punkte und die „rote Laterne“ hängt auch weiterhin in Schwenningen. Nun will der Klub reagieren.
Die Pfiffe am Freitagabend in der Helios-Arena waren nach der 1:3-Niederlage nicht zu überhören. Es war am achten Spieltag nicht nur die sechste Niederlage in der laufenden Spielzeit, sondern auch der schwächste Auftritt der Wild Wings bisher. Im ersten Drittel hatten die Hausherren durchaus noch einige gute Aktionen aufs Eis gebracht, lediglich ein Tor wollte wieder einmal nicht fallen. Die weiteren 40 Minuten allerdings waren schlicht unterirdisch. Auch Trainer Niklas Sundblad mochte sich da nicht mehr in allen Belangen vor seine Mannschaft stellen. „Wir müssen viel gieriger sein. Wir müssen mehr schießen und mehr Druck auf den Gegner machen. Und wir müssen das konstant jeden Abend zeigen“, erklärte der Schwede nach der Krefeld-Pleite.
Tatsächlich ging seinen Mannen dieser Hunger gegen die Pinguine komplett ab. Vor dem eigenen Tor wurde nicht aufgeräumt, der Gegner konnte immer mindestens einen Mann im Slot positionieren. Und auf der anderen Seite mangelte es den Schwenningern an Durchsetzungsvermögen vor dem Tor des an diesem Tag gut aufgelegten Krefelder Torhüters Oleg Shilin. Auffällig war zudem die „Verspieltheit“. Vor dem gegnerischen Kasten wurde Pass um Pass gespielt, man hatte selten das Gefühl, dass einer dieser eine Lücke öffnen würde. Vielmehr wirkte es sehr nach Abschieben der Verantwortung und Ideenlosigkeit. „Ja, wir spielen zu viele Pässe. Wir hatten das besprochen. Wir müssen einfach die Scheibe aufs Tor schießen, Druck machen und den Puck reinbringen. Das mag vielleicht manchmal wehtun, aber genau da muss man eben hin“, fand auch der Headcoach klare Worte.
Die Analyse des schwachen Auftritts folgte offenbar recht ausführlich am Tag darauf. „Wir haben zusammen als Team über das Spiel, aber auch über grundlegende Dinge gesprochen. Wir müssen galliger sein vor beiden Toren“, berichtete „Aushilfsverteidiger“ Marius Möchel vom Ergebnis der samstäglichen Sitzung. So wollten sich die Schwäne also mit gehörig Wut auf sich selbst im Bauch auf den Weg nach Augsburg machen, wurden aber bereits in der Nacht zum Sonntag gehörig ausgebremst. Ken-André Olimb mit einer Oberkörperverletzung und Alexander Karachun mit Fußproblemen meldeten sich ab. Wie lange die beiden Stürmer ausfallen, entscheidet sich erst in den nächsten Tagen. Zudem fehlten weiterhin Johannes Huß mit einer offiziell nicht näher definierten Erkrankung und Maximilian Adam mit einer Beckenprellung. Somit reiste eine Rumpftruppe zu den Panthern. Natürlich denkbar schlechte Voraussetzungen, doch auch in der Fuggerstadt war die Leistung unter dem Strich eher unzureichend. Es gab mit 2:4 Saisonniederlage Nummer sieben.
„Bei uns wird jeder Fehler, den wir machen, bestraft. Wir sind aber nicht dazu in der Lage, auch die Fehler des Gegners zu bestrafen“, fasste Sportdirektor Christof Kreutzer das sehr unschöne Wochenende zusammen. Immerhin gibt der nüchterne Blick auf die Tabelle noch keinen Anlass, zu verzweifeln. Wohl aber zum Handeln. Der Trainer steht dabei nicht zur Disposition. „Für diese Diskussion ist es zu früh, diese Frage stellt sich nicht. Aber natürlich muss man alle Bereiche im Auge behalten“, erklärte Kreutzer.
Zunächst einmal will der 54-Jährige nun auf dem Transfermarkt schnellstmöglich aktiv werden. „Ja, wir suchen einen passenden Stürmer, der die zehnte Ausländerlizenz erhalten wird“, so Kreutzer unmissverständlich. Bestenfalls soll dieser aus Nordamerika kommen und idealerweise bereits am kommenden Wochenende auflaufen. Am vergangenen Freitag wurden in den USA und Kanada die Vorbereitungscamps der NHL-Teams beendet, etliche Spieler aussortiert. Doch mit den Seattle Kraken ist ein weiterer NHL-Klub dazu gekommen, der zusammen mit seinem Farmteam etwa 50 bis 70 Spieler bindet. „Der Markt ist nicht so gut gefüllt. Aber wir haben einige Spieler angeboten bekommen“, berichtet Kreutzer, der zusätzlich auch „gerne noch einen deutschen Spieler nehmen würde“.