Fußball: Im Januar 2021 verkündeten die Sportfreunde Neukirch und der FC Gütenbach, dass beide Vereine ab sofort ihre Kräfte bündeln und gemeinsame Sache machen wollen. Nach langen Vorarbeiten, und auch einigen skeptischen Meinungen, entstand die neue SG Eintracht Neukirch-Gütenbach. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Schon in der ersten Saison wurde die Spielgemeinschaft Kreisliga A-Meister und darf in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga antreten. Auch wenn die Eintracht nicht zuletzt dank des großen Spielermaterials von Anfang an als Mitfavorit galt, hat die schnelle Entwicklung doch einige überrascht.
Agieren statt reagieren. Unter diesem Leitsatz waren es die beiden Spielausschussvorsitzenden Thilo Bärmann (Neukirch) und Sebastian Weiß (Gütenbach), die das Projekt federführend auf den Weg brachten. Erfahrungen der Zusammenarbeit gab es bereits im Jugendbereich, vor allem in der Spielgemeinschaft Oberes Bregtal. Die Kooperation im Männerbereich verdeutliche schließlich eine ganz neue Etappe. Einige Hindernisse galt es zu überwinden. Dann stand die SG Eintracht, bei der die zwei Ortsnamen bewusst in den Hintergrund gerückt wurden.
„Unsere ersten Ziel sahen vor, mit der neuen Männermannschaft in der Kreisliga A zwei, drei Jahre im Vorderfeld mitzuspielen. Dass es gleich in der ersten Saison mit dem Aufstieg klappt, war so nicht zu erwarten und hat uns alle überrascht“, sagt Michael Eschle, Vorsitzender des FC Gütenbach. Einkalkuliert wurde, dass die komplett neu zusammengestellte Mannschaft einen Findungsprozess durchlaufen müsse. Vom Potenzial der Spieler waren die Verantwortlichen immer überzeugt. Dennoch wurde die Zielsetzung übertroffen.
Dass sich der sportliche Erfolg so schnell einstellte, hat für Eschle mit einem Namen zu tun: Trainer Uli Bärmann. „Der Uli ist eine Wucht und ein Glücksfall. Er gibt klare Regeln und Richtungen vor. Ihm gebührt ein großer Anteil am jüngsten Erfolg“, ergänzt Eschle. Er weiß nur zu gut, dass es im Vorfeld einige Skeptiker gab, die dem Projekt wenig Chancen einräumten. „Ein Pfund von uns ist, dass wir einen tollen Zusammenhalt und eine außergewöhnlich gute Kameradschaft haben“, ergänzt Eschle, der sich gleichzeitig sicher ist, dass die aktuelle Elf auch in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen wird. Für die neue Saison hat die SG Eintracht indes schon wieder vier Mannschaften am Männer-Spielbetrieb angemeldet.
Ausgezeichnet kam die Spielgemeinschaft auch bei den Fans an. Bewährt hat sich dabei ein Shuttle-Service zwischen beiden Orten bei den Heimspielen. Zuschauerzahlen von bis zu 500 Besuchern lassen auch einige Vereine in höheren Ligen mit den Augen rollen. Da sich auch in der Bezirksliga interessante Derbys, möglicherweise gar gegen den FC Furtwangen abzeichnen, sollte die SG ein Publikumsmagnet bleiben. Wenn es sportlich weiterhin so gut läuft, dann auf jeden Fall. Zunächst aber wurden Meisterschaft und Aufstieg gebührend gefeiert. Gemeinsam, aber auch in beiden Orten.
Für Thilo Bärmann war der Erfolg der Eintracht nur möglich, „weil viele sich im Umfeld und in den beiden Orten mit der SG identifiziert haben. Es wurde eine unglaubliche Begeisterung geweckt“. Bärmann schließt in seinen Dank neben dem Trainer auch dessen Assistenten Richard Dittrich ein, aber auch alle Übungsleiter der vier aktiven Mannschaften, alle Betreuer und Physiotherapeuten. „Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht und macht sie weiterhin, zumal sie immer zielführend war“, ergänzt Thilo Bärmann.
Am vergangenen Sonntag wurde die vorzeitige Meisterschaft und der Aufstieg mit einem Autokorso von Schwenningen zurück ins Obere Bregtal gefeiert. Beim letzten Spiel, am 11. Juni gegen Niedereschach, sollen die Feierlichkeiten nochmals getoppt werden. „Dann spielen alle vier Mannschaften in Gütenbach nacheinander. Es wird eine richtige Festmeile geben“, kündigt Thilo Bärmann an. Die Party geht weiter, bevor die neue Saison vorbereitet wird. Die SG Eintracht hat noch einiges vor – nicht nur bei den Feierlichkeiten.