Eishockey: Manchmal ist es doch auch ganz gut, wenn es schnell weitergeht im Sport. Nach der heftigen Niederlage gegen Ingolstadt treten die Schwenninger am Freitagabend (19.30 Uhr) bei den Grizzlys Wolfsburg an. Am Sonntag kommt der letztjährige Playoff-Gegner Straubing Tigers in die Helios Arena (16.30 Uhr).

Das letzte Spiel

Es war ein schwieriger Abend für die Wild Wings und ihre Fans. Am Dienstag wurden die Schwäne bei der 3:6-Niederlage im Prinzip von Beginn an von den Gästen aus Ingolstadt überrannt. Der ERC aus Oberbayern war schneller, wendiger und präziser. „Wir hätten auch schon früher deutlich zurückliegen können“, konstatierte auch Schwenningens Cheftrainer Steve Walker nach der Partie.

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Tatsächlich zeigten die Neckarstädter nun wirklich nicht ihr bestes Spiel, auch bedingt durch eine Erkältungswelle, die gerade in der Mannschaft grassiert. Allerdings wollte Walker das nun absolut nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Wir waren zu oft auf der falschen Seite der Scheibe, haben uns selbst das Leben schwergemacht. Es waren Stellungsfehler, wir haben die Mitte nicht zugemacht, den Verteidigern keinen Raum verschafft oder nach dem Bully falsch reagiert“, zählte der Headcoach doch so einiges auf.

Besonders betroffen von diesem bislang schwächsten Auftritt der Saison war Torhüter Joacim Eriksson. Der Schwede hatte von der ersten Minute an richtig viel zu tun und zeigte wieder einmal eine großartige Leistung. Ohne Eriksson hätte es wohl noch düsterer ausgesehen an diesem Abend in der Helios Arena. 95,7 Prozent gehaltene Schüsse standen nach dem zweiten Drittel für den Spitzentorhüter zu Buche, nur dank des 34-Jährigen hatten die Wild Wings zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch eine Chance, das Spiel sogar zu gewinnen. Nach fünf Gegentoren im letzten Abschnitt und der Schlusssirene hatte er übrigens noch eine Fangquote von 82 Prozent.

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Aber Eriksson zeichneten in seinen mittlerweile vier Jahren in Schwenningen nicht nur seine überragenden Leistungen aus, er war und ist auch ein Teamplayer. „Ingolstadt hatte viele gute Chancen und wir waren immer einen Schritt zu spät. Es fühlte sich so an, dass wir müde geworden sind. Es ist eine harte Niederlage“, meinte der Schwede und stellte mit keinem Wort seine Vorderleute an den Pranger.

Die Vorbereitung

Sein Teamkollege Phil Hungerecker schaute tags darauf schon wieder in die Zukunft. Mit den Partien gegen Wolfsburg und Straubing werden die Aufgaben keinesfalls leichter, zumal beide Gegner derzeit einiges hinter ihren Erwartungen bleiben und schon unter Druck stehen. „Wir müssen Ingolstadt schnell abhaken. Wir haben kurz darüber gesprochen, Video geschaut und wissen, dass wir besser werden müssen. Es gilt vor allem, mehr in unserem System zu bleiben“, sagte der Stürmer.

Auch der Trainer mochte sich mehr mit dem Steigerungspotenzial als mit zurückliegenden Fehlern beschäftigen. „Wir müssen die grundlegenden Dinge wieder richtig machen. Vielleicht brauchen wir auch einfach mal dieses eine Tor, wie es gegen Berlin das 4:2 kurz vor Schluss gewesen wäre. Generell müssen wir einen Weg finden, auch Spiele zu gewinnen, in denen wir nicht in Bestform sind“, erklärt Walker.

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Der Kanadier sieht aber auch noch Handlungsbedarf von Trainerseite. In den ersten fünf Spielen hat Walker nicht weniger als drei Mal seine Sturmreihen umgestellt. „Wir haben einiges probiert, bisher aber die optimale Lösung noch nicht gefunden. Es ist dieses Jahr ein bisschen schwerer, die passenden Positionen für jeden Spieler zu finden. Aber das zeigt vor allem, dass wir noch viel Potenzial haben“, so Walker.

Die Personalsituation

Zumindest für die Partie bei den Grizzlys in Wolfsburg könnte sich der Kader quasi selbst aufstellen. Nicht weniger als fünf Spieler fehlten am Mittwoch erkrankt im Training. So hat man Daniel Schwaiger vom EHC Freiburg zurückbeordert, der Verteidiger ist mit nach Niedersachsen gereist. Welche Spieler tatsächlich fit sind, wird sich erst am Freitagvormittag herauskristallisieren. Definitiv wird es aber den Wechsel im Tor geben; Michael Bitzer übernimmt erneut für Eriksson.