Fußball, Verbandspokal: Nicht einmal eine Woche ist es her, da feierte die DJK Donaueschingen den größten Erfolg in ihrer fast 100-jährigen Vereinsgeschichte. Der Einzug ins Südbadische Pokalfinale sorgte für riesengroße Euphorie bei den Fußballern aus Allmendshofen. Doch diese Euphorie bekam nach der Einschätzung von DJK-Abteilungsleiter Thomas Wild am Montagnachmittag einen gewaltigen Dämpfer. Der Grund: Die Festlegung des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV), dass das Endspiel am 21. Mai gegen den SV Oberachern in Lahr stattfinden soll.
„Von Oberachern fährt man 35 Minuten nach Lahr, wir aus Donaueschingen aber eine Stunde und 40 Minuten. Wir fühlen uns massiv übergangen und finden das enorm unfair. Unsere Vorfreude auf das Finale ist total verpufft“, sagt ein verärgerter Thomas Wild. Für den Donaueschinger ist es indiskutabel, „dass man vor der Auswahl des Endspielortes nicht miteinander geredet hat“. Dabei stellte er sich auch die Frage, „warum musste man schon wenige Tage nach dem Halbfinale Hals über Kopf entscheiden, wo das Endspiel stattfinden wird.“
Von Oberachern zum Endspielort sind es rund 52 Kilometer. Die schnellste Strecke mit dem Auto verläuft größtenteils über die Autobahn A 5. Von Donaueschingen nach Lahr sind es knapp 90 Kilometer. Hier verläuft der Großteil der schnellsten Route auf der Bundestraße.
Die Entscheidung für das Stadion Dammenmühle kann Wild auch unabhängig der unterschiedlichen Entfernung für die Finalisten nicht nachvollziehen: „Das ist kein richtiges Fußballstadion. Die Zuschauer stehen 30 Meter vom Spielfeldrand entfernt.“ Wild wundert sich auch, dass der Finalort bereits am Montag vom Südbadischen Fußballverband bekannt gegeben wurde, obwohl die Beteiligten zusammen mit dem SBFV am Dienstagabend eine gemeinsame Sitzung abhalten: „Da hätte man auch bis nach dieser Besprechung warten können.“. Der DJK-Abteilungsleiter ist überzeugt, dass die weite Strecke von der Baar nach Lahr die Donaueschinger auch viele Anhänger kosten wird. „Wir als Außenseiter werden in diesem Punkt klar benachteiligt“, so Wild.
Auch DJK-Trainer Benjamin Gallmann ist enttäuscht von der Wahl des Endspielortes: „Ich hätte mir für unsere zahlreichen Fans in Donaueschingen und im Schwarzwald eine etwas kürzere Anreise gewünscht. Ich kenne das Stadion in Lahr aus meiner Zeit beim FC Neustadt sehr gut. Durch die Tartanbahn geht da leider etwas an Fußball-Atmosphäre verloren.“
Auch vor vier Jahren war ein Schwarzwälder Verein nicht gerade erfreut über die Auswahl von Lahr als Endspielort. Da traf der FC 08 Villingen im Verbandspokal-Finale auf den SV Linx (1:2). Auch hier hatte der Gegner den wesentlich kürzeren Anfahrtsweg als der Finalist aus dem Schwarzwald.